Ausführlicher Spielbericht: SG Union Sandersdorf – FC Einheit Rudolstadt 2:3 (2:1)

Dickes Trainerlob für Sven Rupprecht

Holger Jähnisch, der Trainer des FC Einheit, wusste, genau, wen er nach den dramatischen gut 96 Minuten besonders herausheben sollte. Sven Rupprecht, (fast) dreifacher Torschütze, denn beim 2:2 hatte wohl auch Kapitän Marco Riemer einen Fuß dran, bekam das „Bienchen“ vom dienstältesten Coach der Oberliga: „Was er heute läuferisch geleistet hat von der Mentalität her, wie er mit Überzeugung dran geblieben ist und auch mal geschossen hat, war schon richtig stark“, hob der den wieselflinken Akteur mit der Nummer 20 besonders heraus. 

Dabei begann die Partie, die trotz einiger gelben Karten (Sandersdorf: fünf; Rudolstadt samt Bank: drei) anständig geführt wurde, denkbar schlecht für die Thüringer. Nach einer Vorlage von Neuzugang Samyr Farkas stand Pascal Sauer im Strafraum ziemlich blank und lenkte aus kurzer Distanz ein (2.). Hier merkte man, dass mit Szymon-Jan Frackowiak und Eric Stelzer zwei wichtige Spieler im Deckungsverbund diesmal nicht nur Verfügung standen.

Zwar hoffte man im Gegenstoß auf Rudolstädter Seite auf den Pfiff des Unparteiischen nach einer Aktion im Strafraum, aber Max Schlegel musste all sein Können aufbieten, um gegen Farkas einen weiteren Treffer zu verhindern. (7.). Dann verpasste er im Gegenzug den Ausgleich, denn sein Direktschuss zischte über den Kasten von Yann Räthel.

Zwar traf auch Sauer zunächst nicht, aber nach einem der langen und gefährlichen Einwürfe hatte wohl niemand den Schützen des 1:0 auf der Rechung und der bugsierte das Leder aus sechs Metern über die Linie (12.).

Danach besaßen die Unioner weitere gute Möglichkeiten (15., 23., 31.) und beide Trainer waren sich unabhängig voneinander einig, dass es da durchaus schon 3 oder 4 zu Null hätte stehen können.

Dann meldete sich auch die Einheit mal wieder zu Wort, aber der Kopfball des aufgerückten Abwehrspielers Tom Krahnert verfehlte sein Ziel knapp (32.). Fünf Minuten darauf setzte sich Rupprecht entschlossen gegen zwei Sandersdorfer durch und sorgte noch vor der Pause für den so wichtigen Anschluss (37.).

Mit einer dicken Gelegenheit für die SG (41.) und einem „Riesen“ von Marco Riemer (45.), dessen „Hammer“ über das Gebälk rauschte, ging eine Halbzeit zu Ende, die die Trainer natürlich höchst unterschiedlich einschätzten: „Wir müssen Rudolstadt in der 1. Halbzeit komplett ‚erschießen. Sie waren mausetot, aber wir machen es nicht und kriegen das Spiel nicht über die Bühne. Wir waren klar die bessere Mannschaft, haben aber die Chancen liegen gelassen. Wir müssen 3 oder gar 4 zu Null führen. Das ist nicht arrogant“, sagte Thomas Sawetzki. Das Urteil von Jähnisch fällt so aus: „Wir wussten, was uns heute hier erwartet und haben in den letzten Jahren in Sandersdorf nichts geholt. Das war teilweise auch selbst verschuldet. Leider haben wir gerade da in der ersten halben Stunde weitergemacht. Da waren wir offensichtlich noch im Pokalmodus, waren sehr behäbig und haben sehr körperlos gespielt. Wir haben es dem Gegner viel zu einfach gemacht. Das war die schlechteste halbe Stunde in dieser Saison. Ich war damit komplett unzufrieden, aber ich bin mir sehr sicher, dass das die Jungs auch waren.“

Die lauten Worte des Trainers in der Pausenkabine zeigten offensichtlich Wirkung. Zunächst verpasste Emilio Heß nach einem Solo mit seinem Schuss den gegnerischen Kasten (50.). Dann war auch Max Bresemann zwei Mal gefragt (52., 68.). Aber nun war der FC im Spiel, hatte mehr Ballbesitz und kam durch Schlegel, dessen Freistoß von der Line geköpft wurde, eine weitere sehr gute Möglichkeit (70.).

Nach einer guten Tat von „Brese“ kam die Zeit von Sven Rupprecht. Zunächst überlistete er den gegnerischen Schlussmann mit einem tückischen Aufsetzer, bei dem Riemer noch irgendwie dran war, obwohl dem Ex-Bad Blankenburger das Tor gutgeschrieben wurde (80.). Und dann war es erneut Rupprecht, der nach einem schnellen Gegenangriff traf (81.).

Nur 60 Sekunden darauf hätte der ebenfalls starke Liam Floßmann mit seinem Kopfball alles klar machen können, aber der verfehlte das Gebälk. So blieb es eng und kurz vor dem Ende der schließlich doch sechsminütigen Nachspielzeit – angezeigt waren vier Minuten – kratzte Rudolstadts Schlussmann einen Ball noch aus dem Winkel.

Diese am Ende sicher unterwartete Auswärtssieg der Gäste las sich in der Analyse beider Übungsleiter so: „In der 2. Halbzeit war nach dem 1:2 klar, dass Rudolstadt noch einmal Chancen kriegen wird. Rudolstadt hat die einfachen Bälle gewonnen. Dann findet so eine erfahrene Mannschaft in das Spiel. Wir haben zu wenig abgesichert und oft geglaubt, dass es schon gehen wird. Aber es geht halt nicht und dann verliert man. Man darf so ein Spiel, in dem wir sehr gut drin und dominant waren, nicht aus der Hand geben. Das ist der Vorwurf, den ich den Spielern mache.“ (Thomas Sawetzki).

„Wir wären mit dem Punkt nach der 1. Halbzeit zufrieden gewesen, aber dann war das Momentum auf unserer Seite. Dass es dann sogar noch für einen Dreier reicht, ist umso schöner. Und das mit einem Sven Rupprecht, den ich heute herausheben möchte.

Wir hatten hinten heraus alles, von ‚Brese“ anfangen, der in der Nachspielzeit eine einhundertprozentige Chance für Sandersdorf vereitelt, alles gut weg verteidigt und immer noch mal einen Fuß dazwischen.“

Die Statistik:

SG Union:

Räthel, Schnabel, Sponholz, Farkas, Sauer (88. Mittmeier), Brunner (64. Scheibe), Exner (85.

FC Einheit:

Bresemann, Floßmann, Schlegel, Heß), 65. Trunk, 90.+3 Lüdicke)), Riemer,. Mohammadi (65. Ensenbach), Krahnert, Smyla (90.+2 Siegel), Rupprecht, Rühling, Schneider

Schiedsrichter: Johann Schwarz, Zuschauer: 56

Torfolge: 1:0, 2:0 Pascal Sauer (2., 12.), 2;1, 2:2, 2:3 Sven Rupprecht (37., 80., 81.)

Hartmut Gerlach

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