Wir sprachen wie immer nach Spielende mit beiden Trainern. Das sagten sie uns:
Christian Kummer (SCHOTT Jena):

„Es war ein sehr intensives Spiel, das natürlich mit der Gelb-Roten Karte nach 20 Minuten nicht zu unseren Gunsten beginnt. Von da an wurde es dann schwer und wir mussten viel gegen den Ball arbeiten. Rudolstadt hatte deutlich mehr Ballbesitz, aber noch nicht die großen zwingenden Chancen. Je weiter das Spiel geht, umso schwerer wurden die Beine.

Wir haben es heute defensiv richtig gut gemacht und als Team verteidigt. Wir haben versucht, wenig zuzulassen und das ist uns aus meiner Sicht richtig gut gelungen. Dann ist es natürlich ein wenig Glück, dass wir in der letzten Minute den Ausgleich erzielen. Aber es ist auch ein Stück weit Entschlossenheit. Wir wussten, dass wir auch mit zehn Leuten gegen eine sehr gute Oberligatruppe bestehen können. Das haben wir gemacht.

Ich finde das Ergebnis nicht unverdient, wenn auch glücklich. Das ist es im Elfmeterschießen ja immer. Aber wir haben selbst mit zwei Mann weniger in der Verlängerung dagegen gehalten und uns noch einmal eine Chance erarbeitet.

Von daher haben wir als unterklassiges Team maximale Freude. Es war ein toller Tag.
Wir haben immer gesagt, 1. Runde raus oder Finale. Das ist natürlich salopp gesagt. Wir hatten in der 1. Runde Neustadt und dann Rudolstadt. Es müsste jetzt nicht gleich Carl Zeiss Jena oder Rot-Weiß Erfurt kommen. Vielleicht ein unterklassiger Gegner, zumindestens ein ligagleicher. Das wäre ganz nett. Die ersten beiden Runden sind für uns immer sehr, sehr hart.“
Holger Jähnisch (Einheit Rudolstadt):

„Dass uns heute ein Spiel auf Augenhöhe und eventuell mit einer Verlängerung und einem Elfmeterschießen erwartet, haben wir gewusst. Deshalb haben wir heute auch in unserer Aufstellung keine großen Experimente gemacht, sondern haben die Elf auf das Geld geschickt als wäre es ein Punktspiel.

Zu Beginn war es sicher ein wenig ein Geduldsspiel. Wir machen aber das eine Tor und haben es mit einem Mann mehr einfach versäumt, die Abschlüsse zu suchen und zu nehmen, aber in der Tiefe auch das eine oder andere durchzuspielen.

Mir hat im Offensivspiel nicht gefallen, dass bei uns zu wenig Bewegung und zu wenig Tiefgang war. Aber man muss mit den Möglichkeiten, die wir gerade in den zweiten 45 Minuten hatten, das Ding schon mit dem 2:0 zumachen. Da haben wir nicht getan. Und mit der letzten Aktion, auch wenn die Zeit schon um war, bekommen wir so ein „Gurkentor“.
Und dass SCHOTT nichts zu verlieren hat und sich mit einem und dann in der Verlängerung mit zwei Mann weniger überall reinschmeißt und wir unsere Abschlüsse nicht zielbringend genug aufs Tor kriegen, muss man halt in die Lotterie reingehen.
Im Elfmeterschießen waren die Schützen zunächst souverän. Und dann erwischt es halt einen. Aber dann gibt es auch von meiner Seite aus keinen Vorwurf. Das ist dann so und so war der glücklichere Sieger dann leider SCHOTT.“
Hartmut Gerlach