Wir sprachen kurz nach dem Abpfiff mit beiden Trainern über die Partie. Das sagten uns Pascal Ibold, neben Petrik Sander gleichberechtigter Trainer bei den Magdeburgern, und Holger Jähnisch:

Patrick Ibold (1. FC Magdeburg II):
„Es war von der ersten bis zur letzten Minute ein sehr einseitiges Spiel. Es war aber aufgrund unserer Versäumnisse, spricht aus klarsten Chancen Tore zu erzielen, bis zum Ende eng. Ich muss mir die Elfmetersituation noch einmal anschauen. Das war relativ wenig, dass es den Elfmeterpfiff dazu gab, doch wenn es tatsächlich einer war, dann ist das auch in Ordnung. Wichtig war, dass wir dran geblieben sind. Man hat auch gesehen, dass da körperlicher Verschleiß dabei war. Rudolstadt hat aufopferungsvoll 90 Minuten gekämpft und alles reingehauen. Das war von euch eine geschlossene Mannschaftsleistung. Aber ich bin mit unserer Leistung, gerade was die Effizienz und Konsequenz angeht, nicht zufrieden.“

Holger Jähnisch (FC Einheit):

„So etwas wie heute habe ich personell noch nicht erlebt. Wir haben auf der letzten Rille den einen oder anderen nach einer Verletzungspause von zwei, drei Wochen für ein paar Minuten noch einmal ‚ausgegraben’. Auch in der Zweiten gab es wegen Krankheit wenig zu holen. Es hat sich erübrigt, dass wir heute hier angereist sind. Aber wir haben das Ganze sportlich erledigt. Das bekommt man aber wohl als Mannschaft und Verein nicht gedankt, Wir haben vom Anfang der Woche an mit offenen Karten gespielt und um eine Spielverlegung gebeten. Doch das ist heutzutage nicht möglich. Andere lassen sich da vielleicht etwas anderes einfallen. Wir haben versucht, es fair zu nehmen, um selbst auch als Verein zu punkten. Wir wollten nicht einfach ein Spiel absagen oder irgendwas vortäuschen, was vielleicht dazu führt.

Vor diesem Hintergrund dessen und dass wir mit einer ‚jetzt-erst-recht-Stimmung’ lange dafür gekämpft haben, sind wir durch unseren erster Fehler, so wie oft in der Saison, zu früh bestraft worden. Das geschah auf relativ einfache Art und Weise, doch wir hatten in der 1. Halbzeit vier klasse Angriffe, wo man das Ausgleichstor machen konnte. Da haben wir auch Offensivakzente gesetzt, was uns im letzten Jahr mit einer anderen Kadersituation nicht gelungen ist.

Dann haben sich die Jungs Stück für Stück reingekämpft und haben sich mit dem Elfmeter das Glück des Tüchtigen erarbeitet. Dann konnte Magdeburg von der Bank her noch einmal nachlegen und vom Tempo her noch einmal nachziehen. ‚Brese’ hat mindestens fünf klasse Paraden gezeigt und wir hatten immer noch das Bein eines Verteidigers dazwischen. Wir haben mit dem Mut der Verzweiflung versucht, diesen Punkt festzuhalten. Dann haben wir uns leider sehr schülerhaft angestellt bei Dingen, Zeit von der Uhr zu nehmen. Und wir haben uns selbst geschwächt durch Gelbe und Rote Karten. Das ist das, was hinten heraus den sehr guten Gesamteindruck etwas kaputt macht. Das ist halt bitter, auch wenn das Normale eingetreten ist.“

Mit diesem Beitrag und den Fotos unseres Vereinsfotografen Achim Freund beenden wir die umfangreiche Berichterstattung zum Oberligaspiel unserer Ersten in Magdeburg.
Hartmut Gerlach