Wir haben diesmal keine Pressekonferenz durchgeführt, da die 2. Mannschaft schon kurz nach dem Abpfiff der Ersten gespielt hat. Deshalb habe ich mit den Trainern gesprochen. Das haben sie uns gesagt:
Frank Rietschel (BFV 08):

„Es war ein groteskes Spiel. Ich glaube, wenn man zwei Handelfmeter bekommt, wo man zweifeln muss, ob das eine klare Angelegenheit ist, da man es ja immer mit höherklassigen Handspiel vergleicht. Wir wussten, dass die Einheit heute alles reinwerfen wird. Es ist eine eklige Mannschaft vor allem zuhause und sie haben letzte Woche nicht umsonst in Gera gewonnen. Die Spiele hier waren immer nicht einfach.

Heute war es von Anfang an ein ausgeglichenes und körperbetontes Spiel. Nach dem Elfmeter haben wir versucht, wieder Stabilität rein zu bekommen. Dabei haben wir relativ gut Fußball gespielt und hatten durch Steve Ziska und durch Luis Bürger auch zwei gute Möglichkeiten. Mit Beginn der 2. Halbzeit haben wir nach einem richtig geilen Angriff, wo Christoph Rettig den Ball nach innen spielt, durch den 18-jährigen Toni Reh, der super durchläuft, das 1:1 gemacht. Das war sicher nicht unverdient.

Dann hatten wir jedoch eine Schwächephase mit zu wenig Ballbesitz und wollen immer durch die Leute laufen. Das 1:2, wieder durch einen Elfmeter, hat uns zurückgeworfen, dann aber konnten wir glücklich zum 2:2 ausgegleichen.

Erst danach waren wir wieder besser im Spiel und waren auch dem 3:2 nahe. Doch dann haben wir aus unerklärlichen Gründen den Ball an der Mittellinie unsauber geklärt und bekommen das 2:3. Da dachten alle, das Spiel ist weg. Aber die Moral der Truppe hat gezeigt, dass wir das 3:3 wollten. Wir haben auch nicht noch mal gewechselt, weil das Zeit kostet. Dann haben wir das gerechte 3:3 gemacht. Natürlich hatten wir nach dem 1:2 Glück, denn da hatte Einheit eine Riesenmöglichkeit. Wenn da das 3:1 fällt, , wird es für uns auch bei diesen Witterungsbedingungen schwer.

Ich bin sehr froh, dass wir noch einmal alles gegeben haben, aber wir können insgesamt mit dem Punkt leben.“

Holger Jähnisch (FC Einheit):

„Es war über 80 Minuten von uns ein sensationelles Spiel und ein aufopferungsvoller Kampf. Das war fußballerisch sicher heute eines unserer besten Spiele in der Saison und das gegen eine absolute Top-Mannschaft. Dabei haben wir uns heute, wenn ich an die beiden Elfer und das dritte Tor denke, auch ein wenig das Glück erarbeitet. Aber wenn man selbst die klarsten Torchancen, zwei einhundertprozentige in der 1. und noch mal zwei einhundertprozentige in der 2. Halbzeit, nicht nutzt, verpasst, den Deckel zum 3:1 und 4:2 ‚drauf zu machen’ und hinten auf einfachste Art und Weise die Gegentore bekommst, dann ist es natürlich schwierig. Dabei haben wir auch in der Deckung über weite Strecken stabil gestanden.

Aber es landen auch zu viele Bälle beim Gegner, wo wir auch keinen Druck drauf bekommen. Das zieht sich leider auch heute wie oft durch die Saison, aber es ist für uns natürlich maximal bitter.

Doch ich habe auch im Kreis gesagt, dass jeder einen großen Anteil daran hat, dass wir heute so ein gutes Spiel gemacht haben. Das betrifft auch das Zweikampfverhalten, das Läuferische. Doch wir müssen uns auch den Schuh anziehen, dass wir heute in der Lage waren, fünf Tore zu erzielen. Diese Eiseskälte muss man in der Oberliga haben. Da kann man nicht darauf warten, dass die Chancen noch besser werden.

Der Gegner hat es uns vorgemacht, was man mit scharfen Eingaben und mit Entschlossenheit beim Hereingehen in die Bälle erreichen kann. Das muss ein Lerneffekt sein, der uns vielleicht hilft, dass wir beim nächsten Spiel in Wernigerode als Sieger vom Platz gehen. Doch heute war es ein Spiegelbild der Saison und am Ende, das kann ich nur wiederholen, für uns maximal bitter. Vor dem Spiel wären wir gegen so einen Kontrahenten mit dem Punkt zufrieden gewesen. Aber wir haben heute leider wieder leichtfertig zwei Punkte verschenkt.“

Mit diesem Beitrag beenden wir unsere umfangreiche Berichterstattung über das Oberligaspiel vom Sonntag. Aber es gibt noch den Hinweis auf einen Beitrag von Peter Scholz in der OTZ-Ausgabe vom heutigen Dienstag (13.05.25). Dazu hat der Sportredakteur mit Evan Häuser gesprochen.

Hartmut Gerlach