Die Meinungen der Trainer nach dem Oberligaspiel FC Einheit – FSV Budissa (1:2)

Da wir auf dem Kunstrasen gespielt haben, wäre eine Pressekonferenz im Vereinsraum nicht sinnvoll gewesen. Deswegen sprachen wir kurz nach dem Abpfiff mit beiden Trainern:

Steve Dieske (FSV Budissa):

„Ich denke, dass es über die 90 Minuten hinweg ein verdienter Auswärtserfolg war. Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass wir bis auf sieben, acht Minuten, wo die Einheit auch zwei, drei Mal gut vor dem Tor war, wir eine sehr gute 1. Halbzeit gespielt haben. Aber unser Aufwand stand nicht im Vergleich zum Ertrag. Wir hatten eins, zwei richtig, richtig gute Möglichkeiten, auch gute Standards. Das haben ich den Jungs auch in der Halbzeit gesagt, dass das ein sehr ordentlicher Auftritt war. Da haben einfach nur ein, zwei Tore gefehlt.

Aus der 2. Halbzeit sind wir gut herausgekommen. Dann kam die Elfmetersituation – der war für mich klar – aber es kann eben passieren, dass wir ihn drüber jagen. Gefreut hat mich, dass Jannik Käppler nach dem verschossenen Strafstoß den Schalter umgelegt hat und gesagt hat, jetzt erst recht. Danach hat er sehr gut verteidigt. Es gab natürlich auch eine Situation, wo wir das Glück des Tüchtigen hatten. Unser Torwart hat gut gehalten und dann ging das Ding noch an die Latte. Das gehört auch dazu. Jede Mannschaft kann davon ein Lied singen, dass das auch einmal anders ausgeht.

Die Situation beim Freistoß klären wir nicht geradlinig genug, wir lassen nach vorn abklatschen und haben auch nicht passend reagiert. Damit fällt der Ausgleich. Aber ich denke, dass wir danach gute Flügelläufe hatten und wie wir aufgetreten sind, freut es mich auch für Karl-Ludwig Zech, der aktuell eine schwierige Phase hat, dass er hier der Matchwinner ist. Das haben wir uns heute als Mannschaft verdient. Da können wir in den kommenden Wochen mit schweren Spielen aufbauen.“

Holger Jähnisch (FC Einheit):

„Es hat sich heute wie so oft in dieser Saison das alte Strickmuster wiederholt. Das heißt, nach einem guten Spiel folgt eine Partie, die nicht gut war. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Bautzen hat nicht das Spiel gewonnen, sondern wir haben es verloren, weil wir aus unseren Defiziten nicht lernen.

Mich ärgert maßlos, dass uns heute zehn Prozent gefehlt haben. Das betrifft jeden Einzelnen, was Giftigkeit, Galligkeit, Bereitschaft im Abstiegskampf anbelangt. Das muss du bringen und wenn du das nicht schaffst, bist du zweiter Sieger. Wir haben uns gegenüber dem Schiedsrichter heute alle, auch auf den Bänken, nicht mit Vorbildfunktion gezeigt. Das müssen wir uns auch ankreiden.

Aber ich hätte mir schon gewünscht, dass wir unsere Aktionen nach vorn ruhiger und überlegter ausspielen. Obwohl man in einem solchen Spiel auch nicht mit viel Selbstvertrauen ausgestattet ist, kommt man durch einen Freistoß und ein Abstaubertor zurück. Wir haben aber danach das Spiel zu einfach hergeschenkt. Auf die Art und Weise, wie wir Tore bekommen, kann man keine Spiele gewinnen.

Natürlich ist es schwierig, im Training darauf Einfluss zu nehmen. Das hat etwas mit Bereitschaft, Einstellung, mit Kameradschaft, sich helfen, untersützen und das Ganze gemeinsam zu machen, zu tun. Das ist uns heute abgegangen. Deshalb war uns der Gegner in diesen Bereichen überlegen und hat verdient gewonnen. Wir haben es ermöglicht, dass er aus wenig viel gemacht hat.

Wir haben zu viele Eckbälle, die sie gut gespielt haben, zugelassen. Wir waren zu inaktiv im Zweikampfverhalten und bei Ballbesitz des Kontrahenten. Wir haben hinterher verteidigt. Wir wollten mit viel Akribie und Leidenschaft mit Halle im Rücken das Spiel angehen, dass wir früher in die Zweikämpfe gehen und länger drin bleiben. Das haben wir alles nicht umgesetzt.

Auch dass wir den Schiedsrichter in Ruhe lassen und uns auf unser Spiel fokussieren. Zudem wollten wir uns mit mehr Mut und mit dem Ball am Fuß in den Offensivaktionen ‚verkaufen’. Dazu wollten wir uns mehr trauen. Wir hatten drei, vier Möglichkeiten im Strafraum, wo wir völlig überhastet und zu hektisch abschließen.  Das sind teilweise gemalte Tore. Wenn ich da in den Sechzehner reingehe und versuche, zum Abschluss zu kommen, wäre das schon erfolgreich gewesen. Außerdem waren unser Flanken und Eingaben heute zu uninspiriert, um es vorsichtig auszudrücken.“

Wir warten noch auf den Bericht aus der Sicht von Bautzen, um unsere Berichterstattung von der Oberliga dann abzuschließen.

Hartmut Gerlach

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