Zur Pressekonferenz, die der FC Einheit auch nach dem letten Oberligaspiel des Jahres am 14. Dezember 2024 durchführte, äußerten sich beide Trainer zunächst zur Begegnung. Das sagten sie:
Manuel Rost (VfB Germania Halberstadt):
„Für mich als Thüringer war es auf jeden Fall hier sehr angenehm und wenn man gewinnt, dann ist es natürlich umso angenehmer. Rudolstadt ist eine Mannschaft, die zuletzt nicht so viel erreicht hat. Wir haben heute endlich einmal auch in einem schwierigen Spiel, das sehr kampfbetont war und wo es viele Unterbrechungen durch Fouls, Eckbälle und stressige Situationen geht, drei Punkte geholt. Das ist ein Entwicklungsprozess, den ich bei meiner Mannschaft seit fünf, sechs Wochen beobachten kann, Dies ist echt schön zu sehen.
Wir haben heute das Spiel gewonnen, weil wir sehr fokussiert und entschlossen in die 1. Halbzeit gegangen sind. Wir haben die Phasen kontrolliert und dominiert und unser Spiel gegen den Ball war griffig. Es war außerdem von einer hohen Intensität geprägt und dadurch war Rudolstadt immer wieder gezwungen, schnelle Entscheidungen zu treffen. Wir haben mit dem Ball die Ruhe bewahrt, hatten ein gute Positionsdisziplin und haben immer wieder Räume gefunden, die wir bespielen konnten. Und dann hatten wir auch das berühmt-berüchtigte Glück beim Pass auf den zweiten Pfosten, den „Hacke“ dann auch hervorragend macht, genauso wie das Freistoßtor, das er perfekt vollendet.
Das haben wir heute auch gebraucht. Dann hast du innerhalb einer kurzen Zeit einen Doppelschlag und dann ist es immer schwer, das wegzustecken. Danach war es ein Mittelfeldspiel, das wir gut kontrolliert haben. Wir haben wenig zugelassen und waren in der Verteidigung konsequent.
In der 2. Halbzeit dürfen wir, das ist das Einzige, was ich vermist habe, bei den Umschaltmöglichkeiten schon ein Tor machen. Dann wird es auch einfacher für die Verteidiger. Wenn du das 3:0 machst, ist das Spiel durch. So lässt man es immer offen. Doch heute geht es nicht um Kritik, sondern einfach nur um Lob, weil wir in den sechs Wochen immer nur gefühlt 12, 13 Mann hatten. Das ist nicht unser Anspruch. Doch das haben wir nicht als Ausrede genutzt, sondern wollten immer das beste Ergebnis erzielen. Das haben wir geschafft, denn wir haben in dieser Zeit nur einmal verloren und haben in einem sehr schwierigen Spiel, in dem wir früh die Gelb-Rote Karte erhalten haben, noch unentschieden gespielt. Auch das spricht für die Mannschaft.
Heute sind wir erfolgreich in die Rückrunde gestartet, besser als in die Hinrunde. Und das auch noch mit einer Null. Jetzt sind wir stolz, dass wir ein zufriedenes Weihnachten und uns in eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde gebracht haben, die intensiv wird. Ich wünsche euch viel Kraft und Energie für die Rückrunde, dass ihr in der Liga bleibt, denn ich bin ja ein Thüringer.“
Holger Jähnisch (FC Einheit Rudolstadt):
„Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir im letzten Heimspiel kurz vor Weihnachten nicht gepunktet haben. Halberstadt ist sicher nicht ein Gegner, gegen den man ‚von Hause aus’ punkten muss. Doch das das möglich ist, haben wir im letzten Spiel in Halberstadt oder auch hier gezeigt.
Das Spiel war ziemlich früh entschieden. Aber an den beiden Toren haben wir wie so oft auch unsere Aktie dran. So richtig klare Chancen waren das nicht. Dabei denke ich an den Freistoß, vor dem wir in Ballbesitz kommen und über das Mittelfeld spielen, oder auch an den diagonalen Ball mit dem Abschluss aus spitzem Winkel.
Wir schaffen es einfach nicht, so wie in Freital, zu Null zu spielen und seriös und engagiert über 90 Minuten zu verteidigen. Doch wir haben uns heute berappelt und versucht, konstruktiver nach vorn zu spielen. Bei den vielen Eingaben und Flanken hat dann nur die Präzision gefehlt. Aber es fehlte uns auch die Überzeugung beim Abschluss, um nicht noch einmal tief oder nach außen zu spielen. Man muss einfach mal das Herz in die Hand nehmen, um abzuschließen.
In Gänze war es auf beiden Seiten ein Spiel mit wenigen Chancen. Am Ende kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen, was Engagement und Einstellung anbelangt, außer, dass man einfach versuchen muss, schneller im Spiel zu sein. Und dass man durch eine sprachlich bessere Kommunikation auch nicht in die Bredouille gerät, 79 Minuten einem Rückstand hinterher zu rennen. Am Ende haben wir es außer ein paar Abschlüssen aus der zweiten Reihe nicht geschafft, so richtig Klares herauszuspielen. Man hat schon gesehen, dass Halberstadt von der Physis und Robustheit gerade in der letzen Reihe her eine sehr gestandene Mannschaft ist. Sie hat über Umschaltmomente versucht, durch ein drittes Tor uns das Leben so schwer zu machen, dass wir gar nicht mehr zurückkommen wären. Wir sind letzten Endes dran geblieben und haben es versucht. Es hat aber nicht gereicht.
Wir müssen im Winter versuchen, die Ampel wieder auf Grün zu stellen und uns zu präparieren. Aber die Jungs haben sich es auch verdient, mal drei, vier Wochen Ruhe zu bekommen und zu regenerieren, damit wir dann mit einer guten Vorbereitung mit dem einen oder anderen, der uns auch im Kader etwas breiter aufstellt, das Ligaziel erreichen.
Ich danke für eure Unterstützung auch in Auswärtsspielen und wünsche allen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in 2025-
Hartmut Gerlach