Das sagten uns die Trainer nach dem Oberligaspiel vom Sonntagnachmittag (23.02.25) in Halle:
Dieter Hausdörfer (VfL 96):

„Wir haben seit Ewigkeiten kein Spiel mehr verloren und in der Vorbereitung auch sehr gute Ergebnisse erzielt. Doch heute hatte ich den Eindruck, dass jeder von uns auf dem Platz zeigen wollte, dass er der bessere Fußballer ist. Dabei war jeder der Meinung, er müsse drei, vier, fünf oder sechs Ballkontakte haben. Obwohl wir zuvor abgesprochen ist, dass das gegen einen solchen Gegner genau das Falsche ist, wenn man sich in Zweikämpfe einlässt und die Aggressivität reinholt. Da sind wir, das glaube ich, an Selbstüberschätzung gescheitert. Wir haben nicht die Mittel gewählt, die wir wählen wollten.


Wir waren gegen eine tief gestaffelte Abwehr, die robust, aber fair, gut organisiert und aggressiv gespielt hat, nicht in der Lage, uns große Chancen herauszuspielen. Uns haben heute sowohl die Qualität im Passspiel als auch die Dynamik im Spiel gefehlt. Ich habe keinen Antritt und keine dynamische Freilaufbewegung gesehen. Wir haben uns heute selbst einen Bärendienst erwiesen und zu viele Spieler haben heute die falschen Mittel gewählt, weil sie die Situation falsch eingeschätzt haben.

Ich bin heilfroh, dass wir so eine 1. Halbserie gespielt haben und hoffe, dass so ein Charakter in der Mannschaft ist, dass wir uns schütteln und in der nächsten Woche in Krieschow so ein Spiel wegstecken, wieder angreifen, ohne in Panik zu verfallen. Im letzten Jahr war das Ganze etwas dramatischer. Das ist diesmal das Gute an der ganzen Situation.“

Holger Jähnisch (FC Einheit):
„Es ist unser erstes zu null-Spiel. Ich habe gerade zu den Jungs im Kreis gesagt, was alles dazu gehört, dass wir heute bis an die Grenzen und darüber hinaus gegangen sind, in etwas unglückliche Unterzahl geraten sind und alles heraus gehauen haben. Wir haben wenig klare Chancen für Halle zugelassen. Aber, und das gehört auch dazu, wir haben schon im Offensivspiel noch Steigerungspotenzial. Da haben wir heute trotzdem viel liegen gelassen, waren manchmal zu unsauber, unkonzentriert und auch nicht ballsicher genug. Das hat man hinten heraus dann auch in Unterzahl gesehen. Da muss man einfach etwas ruhiger spielen anstatt auf Zeit zu spielen und die Bälle irgendwie „heraus zu prügeln“. Das hätte uns das Genick brechen können.

Aber wenn man am Ende den Dreier hat, dann fragt man nicht danach und dann ist es auch völlig egal, wie man den geholt hat. Wir haben schon im Vorfeld alles gut verteidigt, so dass Maurice nicht einmal so richtig ernsthaft eingreifen musste.

Es war vom Einsatz und unserer kämpferischen Leistung in Ordnung. Aber wir müssen auch ‚die Kirche im Dorf lassen’. In der Oberliga kann jeder jeden schlagen. Wir müssen das mitnehmen, was wir gut gemacht haben und da, wo wir noch Potenzial haben, versuchen, das zu verbessern.

Es war heute von uns eine sehr gute kämpferische Leistung auf einem Platz, an den wir gute Erinnerungen und hier mittlerweile den dritten Sieg eingefahren haben. Da haben wir schon in der Woche, unter anderem mit Frank Häßner, darüber gesprochen. Ich hatte die Spiele auch auf dem Schirm. Von daher wussten wir, was uns erwartet, auch, was das Geläuf anbelangt. Bei dem vielen Sand auf dem Platz ist jedes Knie offen. Das macht keinen Spaß. Das ist zwar ein Kunstrasen, aber der ist nicht körperfreundlich.“

Da es offensichtlich keinen Artikel auf den Kanälen des VfL Halle 96 über die Partie mit dem FC Einheit gibt und wir auch nicht an die „Mitteldeutsche Zeitung“ (MZ) „herankommen“, beenden wir mit dem obigen Text und einigen weiteren Fotos unsere Berichterstattung über das Oberligaspiel vom Sonntag.
Hartmut Gerlach