So sieht Mario Krüger das Oberligaderby zwischen Rudolstadt und Gera:
Erste fährt nach Rudolstadt
NOFV-OBERLIGA 11. Spieltag FC Einheit Rudolstadt vs BSG Wismut Gera
Samstag 13.30 Uhr, Städtisches Stadion Rudolstadt
Die Spielvorschau von Mario Krüger
Das einzige Thüringenduell in der Oberliga steht am Samstag auf dem Plan unserer ersten Mannschaft, gleichzeitig ist es ein Spiel, bei dem es um einiges geht. Unsere BSG und der FC Einheit Rudolstadt kämpfen um den Klassenerhalt. Wir müssen davon ausgehen, dass diese Konstellation bis zum Saisonende andauern wird und da zählt natürlich jeder Punkt.
Unsere Gastgeber sind Zwölfter und haben einen Zähler weniger als wir. Das Torverhältnis ist nahezu gleich. Wir haben nur einen Treffer weniger bekommen. Das verspricht doch recht viel Spannung. Das Team von Holger Jähnisch kann zuhause aber gefährlich werden, denn drei Siege in fünf Spielen spricht für eine gewisse Heimstärke. Vor zwei Wochen schlug man im Städtischen Stadion immerhin den FC Grimma mit 3:1, dagegen musste Einheit sich am Samstag in Zorbau beim SV Blau-Weiß mit 1:5 geschlagen geben und da waren die Verantwortlichen nicht ganz zufrieden, wie man so auf Seiten der Rudolstädter lesen konnte. Der Trainer bei der Pressekonferenz: „Wir haben einen rabenschwarzen Tag erwischt.“ Die Leistungen sind also schwankend, da nehmen wir uns wohl nicht ganz so viel.
Bester Torschütze ist Marco Riemer, seit 2015 bei der Einheit, vorher aktiv in der 2.Bundesliga und der 3.Liga beim FC Carl Zeiss Jena. Er traf achtmal und belegt damit den dritten Platz in der Torjägerliste, gemeinsam mit einem gewissen Jegor Jagupov. Auch wenn wir sonst in den Kader schauen, dann fällt natürlich auf, dass viele in Jena groß geworden sind, aber auch, dass viele schon einige Jahre in der Heidecksburgstadt spielen. Neu dazugestoßen ist vor der Saison Liam Flossmann, im Tor steht Maurice Geenen, ebenfalls bei uns aktiv gewesen. Er hat es etwas schwerer als Liam. Er kam bisher erst zu zwei Einsätzen. Mit Max Bresemann hat er einen guten Hüter neben sich.
Dienstältester Trainer in der Oberliga, da wollen wir Holger Jähnisch auch noch mal erwähnen. Seit 2011 ist er verantwortlich für das Team, bis heute hat er sich gehalten. Respekt dafür. Vergessen dürfen wir natürlich nicht, dass er zu Beginn der Saison 2023/24 sich zurückzog und Jürgen Walther das Amt übernahm. Nach vier Monaten, ab November 2023 war er wieder da. Der Trainer hatte also einen gewissen Anteil am Aufschwung des Rudolstädter Fußballs nach der Wende, auch schon als Spieler.
Vor der Wende war die BSG Einheit, gegründet am 11.November 1950, fast nur im Bezirk unterwegs. Nur einmal durfte man höherklassige Luft schnuppern, das war 1958, als Einheit in der damaligen 2.DDR-Liga (3.Liga) spielte, als abgeschlagener Letzter sofort wieder abstieg. Der Lokalrivale BSG Chemie Schwarza war ein wenig besser zu der Zeit. Nach dem Mauerfall fusionierten die Fußballer von Chemie mit der Einheit. Es entstand der FC Rudolstadt/Schwarza, der 1995/96 ein Jahr in der Thüringenliga spielte. 1996 nahm der Verein dann den heutigen Namen an. Die Fußballer aus Schwarza gingen zum SV 1883.
Die Erfolgsgeschichte begann langsam. Ab 2001 hieß es Verbandsliga, Jähnisch erzielte das entscheidende Tor zum Aufstieg, seit 2012 Oberliga, Jähnisch war Trainer.
Das erste Punktspiel beider Vereine stand 2001 an. Am 03.11., also vor genau 23 Jahren, gewannen wir als 1.SV Gera im Stadion der Freundschaft mit 3:0. Vor 200 Zuschauern trafen Christian Woitzat und zweimal Dirk Eichelberger. Interessant dabei, beide Trainer standen auf dem Platz, Geise natürlich bei uns. Im Rückspiel genauso, da gewannen wir 2:0, Sandro Schorrig und Ronny Gieske trafen ins Tor. Am Saisonende wurden wir Fünfter, Einheit als Aufsteiger Neunter.
Wir wollen natürlich auch auf unser Team schauen. Gegen den VfB Germania Halberstadt, die von zahlreichen Fans begleitet wurden, war am Samstag nichts zu holen. Nach drei Punktspielen ohne Niederlage mussten wir dieses Mal wieder eine hinnehmen. Trotzdem stehen wir weiterhin über den Strich. Die Mannschaft ist im Soll und aktuell auch von vielen Ausfällen verschont, wie wir von Geise erfahren.
„Der Kader ist fast komplett anwesend, nur Sovago (Knie), Paulick (Mittelfußbruch, bei der Zweiten am Sonntag passiert), Linnemann (Prüfung) fehlen. Wir haben im 18er- Kader schon die Qual der Wahl für die Zweite, die am Samstag in Niederpöllnitz spielt. Dort werden drei Spieler plus Torwart von der Ersten wieder unterstützen.“
Natürlich gibt er uns auch wieder einen Blick auf unser Team und den kommenden Gegner, in diesem Fall die Einheit.
„Über das Spiel in Rudolstadt brauchen wir nicht viel reden. Es ist allen bewusst, was das Thüringenderby für eine Bedeutung hat. Alle freuen sich drauf. Durch den vollen Kader haben wir viele Optionen und werden versuchen, diese auf dem Platz erfolgreich einzusetzen. Die Mannschaft hat unter der Woche sehr gut trainiert und weiß, dass es mit gesunder Härte und Spielwitz, auch in Rudolstadt möglich ist, zu punkten. Wir wollen unseren tollen Auswärtsfans weiterhin eine kämpferische Leistung darbieten und hoffentlich am Ende mit Punkten die leider einzige Thüringenderbypartie feiern. Die Fans hätten es auf jeden Fall verdient, mal wieder über einen 3er zu jubeln. Und dafür werden wir kämpfen bis zur letzten Minute. Es ist alles für ein tolles Spiel am Samstag angerichtet.“
Los geht’s 13:30 Uhr im Städtischen Stadion, nicht all zu weit weg vom Bahnhof. Die Leitung der Begegnung übernimmt Christian Schlömann vom TSV 1888 Falkenau. Er pfiff uns schon am 1.Spieltag. Unterstützung bekommt er von Jens Rohland und Martin Wadewitz.
Wir wünschen allen, die es nach Rudolstadt schaffen, ein schönes Spiel,
mit einem hoffentlich positiven Ende für uns.
Der Link:
F.d.R. Hartmut Gerlach