Einheit-Fußballer sind auch durch „Gutekunst Therapien & Seminare“ fit

Als Timo Gutekunst vor rund 25 Jahren erstmals nach Rudolstadt kam, da fuhr er an den (damals) schmutzigen Blöcken in der Weimarschen Straße vorbei. Da war für den Mann aus Rheinland-Pfalz klar, dass er zwar seinen Vertrag als Schauspieler erfüllen, sich nach gut zwei Jahren aber wohl einen anderen Wohn- und Arbeitsort aussuchen würde. Seit 2001 war er nach dem Studium an der Theaterwerkstatt Mainz freischaffend und spielte am Staatstheater Mainz, Theater Chemnitz und in Rudolstadt.

Doch aus den geplanten zwei Jahren wurden sehr viel mehr und nun ist Timo samt Partnerin, beide haben zwei schon erwachsene Kinder (18 und 24 Jahre), seit einem Vierteljahrhundert in der Schillerstadt längst heimisch geworden.

Gemeinsam mit ihr ist der 48-Jährige seit 2020 Geschäftsführer der GmbH Gutekunst Therapien & Seminare und Chef von 22 Mitarbeitern in den Bereichen Physio – und Ergotherapie sowie Logopädie. Längst gibt es ein interdisziplinäres Gesundheitszentrum in Saalfeld. Das in Uhlstädt soll am 1. Januar 2025 eröffnet werden. „Wir sind stetig gewachsen und ein super Team“, freut sich Timo Gutekunst und ist stolz auf seine Angestellten.

Um die neue, sehr anspruchsvolle Aufgabe bewältigen zu können, musste sich der einstige Mime noch einmal in der Medizinischen Fachschule Saalfeld auf die „Schulbank“ setzen. Nach drei Jahren, das war 2008, hatte er die Fachhochschulreife in der Tasche, wobei er auch danach noch weitere Qualifizierungen zu absolvieren hatte.

Für fünf Jahre verschlug es ihn zwischendurch rund 40 Kilometer saaleabwärts nach Jena. Hier kam er auch in Kontakt mit dem FC Carl Zeiss Jena und mit Dr. Heribert Zitzmann, ehemaliger Mannschaftsarzt des Vereins, der seine sportliche Heimat damals noch in der 2. Bundesliga hatte.

Doch längst hat er ein wunderbares Domizil im Gebäude, das viele Rudolstädter als „große HO“ und jetzt als Gebäude für die Deutsche Bank kennen. Hier besetzen „Gutekunst Therapien & Seminare“, die sich 2012 selbständig machten, gleich drei Etagen. Atemberaubend ist der Blick von ganz oben auf die Heidecksburg und die Fußgängerzone. Völlig berechtigt sagt Timo: „Ich habe den schönsten Arbeitsplatz in Rudolstadt.“

Der Kontakt zu den Fußballern des FC Einheit, hier insbesondere zur 2. Mannschaft, kam durch Leon Matiss zustande. Der Physiotherapeut und Spieler beim Kreisoberligisten ist einer der zahlreichen Mitarbeiter bei den Gutekunsts und stellte die Verbindung her. Frank Häßner, Chefkassierer bei der Einheit, fühlte sich beispielsweise gut aufgehoben, als ihn Leon nach seiner Knie-OP behandelte. „Er hat sich reichlich Zeit für mich genommen, eine Menge Übungen zur Stabilisierung gemacht und mir zudem viele Tipps gegeben“, denkt der Vereinsfunktionär gern an die Therapie in der Marktstraße 45 zurück,

Entstanden sind eine, wie Timo Gutekunst über die Sachspende sagt, Kooperation und ein Gutschein für 20 Therapieeinheiten im Wert von 500 Euro, die die Kreisoberligakicker montags oder donnerstags bei Bedarf nutzen können (siehe Foto). Und diese Offerte wird von den Einheit-Fußballern, die als Neuling eine überragende Saison in der höchsten Klasse des Fußballkreises Mittelthüringen spielen, sehr gern angenommen. Wenn eine Verletzung mal ganz schlimm ist, dann hat Timo Gutekunst auch Kontakte zu Ärzten, die in einem solchen Fall helfen können. Man habe kurze Wege, meint unser Gesprächspartner.

Natürlich ist seine Freizeit knapp bemessen. Wenn sich die Gelegenheit bietet, dann fährt der einstige Judoka, der diesen Sport aber wegen einer Verletzung aufgeben musste, mit dem Rad.

Zum hiesigen Theater hat Timo heute noch gute Beziehungen, was den Verfasser nicht nur als Mitglied des Vorstandes im Theaterförderverein freut. Er ist häufig Gast bei Aufführungen und hat selbst bis vor drei Jahren noch in Weimar gespielt. Nicht selten hört man ihn auch bei Lesungen.

Die Gutekunsts haben also längst ihren Platz in der Stadt gefunden. Und die Blöcke in der Weimarischen Straße sind nicht mehr grau und unansehnlich. … .

Hartmut Gerlach

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