Am Sonntag tritt der FC Einheit die weite Reise zum Oberliga-Tabellenführer RSV Eintracht 1949 an. Die Mannschaft aus Brandenburg empfängt die Rudolstädter dabei nicht in Stahnsdorf, sondern auf dem Kunstrasen in Kleinmachnow. Das ist nur knapp drei Kilometer weiter. Insgesamt müssen die Gäste bis vor Berlin rund 270 Kilometer zurücklegen. Und um bei der Statistik zu bleiben. Die Eintracht ist die 55. Mannschaft, gegen die Einheit in den nun fast 13 Oberligajahren spielt.

Der Regionalsportverein (RSV) sorgte am letzten Wochenende für einen Paukenschlag im deutschen Fußball. Denn er warf im Halbfinale des Landespokals von Brandenburg mit dem FC Energie Cottbus einen Drittligisten aus dem Wettbewerb, der sich berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga macht. Die Eintracht siegte im Elfmeterschießen mit 3:1 und steht nun im Pokalendspiel gegen Krieschow.
Dass der Gastgeber vom 30. März nicht nur einen Spitzenplatz in der Oberliga im Auge hat, zeigt die Bewegung auf dem Transfermarkt, denn man verpflichtete 17 neue Akteure. Hingegen haben 19 den Verein verlassen.
Der Kader besteht aus zahlreichen erfahrenen Spielern, die schon höherklassig „unterwegs“ waren und sehr gut ausgebildet wurden. Dabei ist der Großraum Berlin natürlich eine gute Quelle für Zugänge.
Als Trainer fungiert Patrick Hinze. Der 39-Jährige ist seit dem 1. Juli 2017 der Coach des RSV. Zuvor war er Sportlicher Leiter bei der Eintracht, Co-Trainer bei Hertha Zehlendorf und Nachwuchstrainer beim RSV. Gespielt hat Hinze im eigenen Verein, bei Ludwigsfelde, Meuselwitz und im Nachwuchs von TeBe U19.
Der RSV startete zwar mit drei Niederlagen hintereinander und unterlag in der Hinrunde auch in Rudolstadt mit 2:3. Doch dann folgten zwölf Spiele ohne Niederlage, darunter zehn Siege. Erst zuletzt, in Halberstadt, verlor man wieder. Ernsthaftester Konkurrent um den Sprung in die Regionalliga ist wohl der 1. FC Magdeburg II, der zwei Punkte Rückstand, aber noch zwei Partien weniger bestritten hat. Noch mit im Aufstiegsrennen sind sicher auch der VfB Krieschow und der VfL Halle. Beworben für die Regionalliga haben sich übrigens außer den genannten Vereinen noch Germania Halberstadt und der VfB Auerbach
Natürlich treten die Thüringer die weite Reise bis kurz vor die Hauptstadt nicht an, um die Punkte freiwillig in Kleinmachnow abzuliefern. Wenn man wenigstens einen Zähler mit zurück nehmen will, müssen die Riemer, Schlegel, Krahnert, Bresemann und Co. schon über sich herauswachsen.
Dass sie das können, haben sie gegen die starken Auerbacher bewiesen. Auch diesmal kann Trainer Holger Jähnisch personell nicht aus dem Vollen schöpfen, aber die Pause am Wochenende hat der Mannschaft sicher gut getan, sodass eventuell der eine oder andere zurückkehrt. Vielleicht ist Rudolstadt in Brandenburg für eine Überraschung gut … .
Anstoß auf dem Sportplatz Dreilinden in 14532 Kleinmachnow ist am Sonntag, dem 30.03.25, um 14 Uhr.
Hartmut Gerlach