Letztes Heimspiel in 2024 war nach Doppelschlag schon früh entschieden
Wer zu diesem Spiel erst nach einer knappen Viertelstunde kam, der hatte nicht nur zwei Tore für die Gäste, sondern auch die Entscheidung des Spiels verpasst. Zwei Mal war es Pascal Hackethal, ein 24-Jähriger, der einst beim 1. FC Magdeburg und bei Werder Bremen seine fußballerische Ausbildung erhielt, seine technischen Fertigkeiten genutzt, um mit einem Doppelschlag (10., 14.) schon sehr zeitig für eine Vorentscheidung zu sorgen.
Zunächst jagte er die Kugel nach einem weiten Diagonalball aus spitzem Winkel von links unhaltbar für Max Bresemann in die Maschen (10.), wobei die FC-Deckung in diesem Fall nicht nahe genug am Schützen stand und sich überlisten ließ. Wenig später lochte er einen Freistoß aus 25 Metern flach im rechten Eck ein (14.).
Den Vorsprung hatten sich die Gäste durch ihr, wie auch Trainer Manuel Rost feststellte, fokussiertes und entschlossenes Spiel vor allem zu Beginn verdient. Holger Jähnisch meinte dagegen: „Das Spiel war ziemlich früh entschieden. Doch an den beiden Toren haben wir wie so oft auch unsere Aktie dran. So richtig klare Chancen waren das nicht. Dabei denke ich an den Freistoß, vor dem wir in Ballbesitz kommen und über das Mittelfeld spielen auch an den diagonalen Ball mit dem Abschluss aus spitzem Winkel.“
Es dauerte fast 25 Minuten, bis die Hausherren ihren Respekt ablegten und mutiger nach vorn spielten. Eine Eingabe von Markus Baumann, der erst in der Nachspielzeit nach einem Foul durch den sehr guten Unparteiischen, der im Gegensatz zu manchen seiner Kollegen viel auf Kommunikation nicht nur mit dem Kapitän setzte, die berechtigte Ampelkarte sah, bis dahin aber zu den auffälligen Akteuren beim Gastgeber gehörte, fand keinen Abnehmer (25.), Dann traf Liam Flossmann nach einem Freistoß von Maximilian Schlegel (27.) nur den Außenpfosten. Und als Aulon Shoshaj frei durch war, misslang ihm das Zuspiel auf Marco Riemer (38.).
Der FC-Coach befand nicht nur zum Spiel seiner Schützlinge im ersten Durchgang: „Wir haben uns ‚berappelt’ und versucht, konstruktiver nach vorn zu spielen. Bei den vielen Eingaben und Flanken hat dann nur die Präzision gefehlt. Aber es mangelte uns auch an der Überzeugung im Abschluss, um nicht noch einmal tief oder nach außen zu spielen.“
Auch in der zweiten Halbzeit hatte Halberstadt die anständig geführte Begegnung im Griff. So blieben Chancen auf beiden Seiten Mangelware. Im Notizblock des Verfassers finden sich zwei Abseitssituationen der Gäste (50., 80.) und ein Schuss, den der Einheit-Keeper zur ersten Ecke für den VfB abwehrte (74.), Auf der anderen Seite registrierte der Autor vier Eckbälle der Rudolstädter, einen Schuss des wieder einmal laufstarken, aber nicht ganz fitten Sven Rupprecht (52.), bei dem Lukas Cichos (fast 29) im Kasten des Teams aus Sachsen-Anhalt, der unter anderem im Magdeburger Nachwuchs sein Fußball-ABC erlernte und auf seiner sportlichen Visitenkarte auch den 1. FCM, den FSV Zwickau und RW Erfurt stehen hat, gleich drei Mal nachfassen musste. Weitere Schüsse von Tim Rühling (64.) und Marco Riemer (81.) waren relativ harmlos.
Die Germania beschränkte sich darauf, die Partie zu kontrollieren, tat nach vorn aber auch nicht so viel, um die Einheit in Angst und Schrecken zu versetzen. Rost sagte: „In der 2. Halbzeit dürfen wir, das ist das Einzige, was ich vermist habe, bei den Umschaltmöglichkeiten schon ein Tor machen. Dann wird es auch einfacher für die Verteidiger. Wenn du das 3:0 machst, ist das Spiel durch. So lässt man es immer offen.“ Doch er hatte vor allem viel Lob für seine Mannschaft: „Wir haben die Phasen kontrolliert und dominiert und unser Spiel gegen den Ball war griffig. Es war außerdem von einer hohen Intensität geprägt und dadurch war Rudolstadt immer wieder gezwungen, schnelle Entscheidungen zu treffen. Wir haben mit dem Ball die Ruhe bewahrt, hatten eine gute Positionsdisziplin und haben immer wieder Räume gefunden, die wir bespielen konnten.“
Holger Jähnisch zog dieses Fazit: „In Gänze war es auf beiden Seiten ein Spiel mit wenigen Chancen. Am Ende kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen, was Engagement und Einstellung anbelangt, außer, dass man einfach versuchen muss, schneller im Spiel zu sein. und durch eine sprachlich bessere Kommunikation auch nicht in die Bredouille gerät, mehr als 75 Minuten einem Rückstand hinterher zu rennen. Am Ende haben wir es außer ein paar Abschlüssen aus der zweiten Reihe nicht geschafft, so richtig Klares herauszuspielen. Man hat schon gesehen, dass Halberstadt von der Physis und Robustheit gerade in der letzen Reihe eine sehr gestandene Mannschaft ist.“
Nun geht es in die Winterpause, die Holger Jähnisch mit Dank für die Unterstützung der Mannschaft und guten Wünschen für Weihnachten und den Jahreswechsel einläutete.
(Fotos aus der 1. Halbzeit von Achim Freund).
Die Statistik:
FC Einheit:
Bresemann, Giebel, Floßmann, Schlegel, Shoshaj, Riemer, Krahnert, Baumann (90.+3 GRK), Rupprecht (83. Kuhn), Rühling, Wachs (66. Ensenbach)
VfB Germania
Cichos, Oikonomidis (46. Matthias), Kleeschätzky, Vukanic, Hackethal, Aijbola, Rust, Altin (76. Baro), Ertmer, Poser (83. Klaschka)
Schiedsrichter: Romano Wehner, Zuschauer: 91
Torfolge: 0:1, 0:2 Pascal Hackethal (10., 14.)
Hartmut Gerlach