FC Einheit Rudolstadt – VFC Plauen 2:1 (1:0)

Oberligist präsentierte sich im Test gegen Regionalligavertreter nicht als „Laufkundschaft“

Natürlich spielte bei der Einschätzung der beiden Trainer, Karsten Oswald vom VFC Plauen und Holger Jähnisch vom FC Einheit Rudolstadt, das Ergebnis nach diesem Testspiel auf dem Kunstrasen im Städtischen Stadion eher eine untergeordnete Rolle. Vielmehr legten sie Wert auf Fehler, bei denen es gehakt habe (Oswald) und auf die Chancenverwertung (Jähnisch).

Das über die gesamte Spieldauer flott und einsatzstark geführte Spiel, bei dem man trotz des Vorbereitungscharakters spürte, dass beide Kontrahenten nicht verlieren wollten, begann nach einem Fehler des Regionalligisten mit einer Großchance von Aulon Shoshaj (7.). Aber die verwertete er ebenso wenig wie die klaren Möglichkeiten, die die Gäste durch Sultan Alison (11.), der nur den Pfosten traf, und Fabio Riedl (21.), der frei zum Abschluss kam, aber am überragend reagierenden Maurice Geenen scheitete, hatten. In beiden Fällen monierte auch der Coach der Hausherren die Fehler seiner Mannschaft.

Nachdem Tom Krahnert nach einer Kopfballvorlage von Riemer aus Nahdistanz nicht traf (25.), war es Maximilian Schlegel, der einen an ihn verwirkten Foulstrafstoß gewohnt sicher einnetzte (30.). Kurz danach war es erneut der Kapitän der Platzelf, der nach einer präzisen Flanke von Tim Rühling von rechts seinen Kopfball nicht im gegnerischen Kasten unterbringen konnte (32.).

Dann meldete sich auch der VFC, bei dem die Stammspieler Tom Fischer, Tim Limmer, Johanne Martynets und auch die Zugänge Finn Hetzsch und Philipp Heller fehlten, wieder zu Wort, aber erneut fand Alison in Geenen seinen Meister (35.). Die erste Halbzeit endete mit zwei sehr guten Gelegenheiten von Ron Wachs, die aber nichts Zählbares einbrachten (39., 42.).

Der zweite Durchgang startete so, wie der erste geendet hatte – mit zwei „Riesen“ für die Gastgeber. Wiederum war Riemer nur zweiter Sieger im Duell mit Plauens Keeper Simon Schulze (47.), Auch die Chance von ihm kurz danach (50.) brachte nur eine der zahlreichen Eckbälle für die Einheit ein (50.).

Der Oberligist blieb am Ball und besaß durch Liam Floßmann, dessen Kopfball über den gegnerischen Kasten zischte, die nächste dicke Möglichkeit zur Resultatserhöhung (53.). Danach zeigten sich auch die Vogtländer, aber erneut war der Schlussmann der Rudolstädter auf dem Posten und parierte stark (59.).

Wenig später setzte das große Wechseln ein. „Das ist ja heute eine Trainingseinheit und deshalb sollten möglichst viele Spieler aus dem Kader Spielzeiten bekommen“, begründete Karsten Oswald den Tausch von gleich sechs Akteuren.

Der gerade eingewechselte Max Winter war dann erfolgreich, als er eine flache Eingabe von Jasin Jusic aus sieben Metern freistehend unhaltbar versenkte (64.) und damit den Ausgleich erzielte.

Doch die unterklassige Vertretung zeigte sich nicht geschockt und hätte durch die gleichfalls in die Partie gekommenen Robin Ensenbach (68./Lattenroller) und Fabian Lüdicke (71., 74,) Tore machen können und vielleicht auch müssen..

Das gelang zehn Minuten vor dem Abpfiff des souveränen Unparteiischen Ensenbach, der ein flaches Zuspiel von Riemer in die Maschen wuchtete.

Natürlich wollte der Regionalligist nicht mit einer Niederlage aus Rudolstadt abreisen. Aber Maurice Geenen war kurz vor dem Ende wiederum zwei Mal ganz stark „unterwegs“ (88.) und hatte danach etwas Glück, weil Yanick Abayomi nur die Lattenoberkante traf (90.).

Diese Chancen hatte Oswald sicher im Blick, als er davon sprach, dass seine Elf mit etwas Glück auch ein Remis hätten erreichen können. Aber er sagte auch: „Es war ein verdienter Sieg für Rudolstadt. Der Gegner war griffiger als wir. Letztlich ist es gut, dass wir noch einmal aufgezeigt bekamen, wo es ein bisschen hakt. Wir hatten ja heute trotzdem keine ‚Laufkundschaft’ vor der Brust.“

Pendant Holger Jähnisch urteilte so: „Wir sind erst am Anfang der Vorbereitung und natürlich zufrieden, zumal es immer gut ist, wenn man ein Spiel gewinnt. Der Gegner hatte, was die Qualität anbelangt, nicht alles am Start. Wir hätten allerdings schon in der 1. Halbzeit unsere Möglichkeiten konsequenter abschließen müssen. Das hat sich im zweiten Abschnitt fortgesetzt. Hier gab es einige Wechsel, bei denen der Spielfluss auch etwas verloren ging.

Am Ende haben wir es gezogen, aber wir müssen bei der Klarheit der drei Chancen von Marco Riemer, Ron Wachs und Robin Ensenbach schon eher ein Tor machen. Alle haben sich heute ordentlich bewegt und wir haben auch eine gute Trainingswoche hinter uns. Wir müssen heute und morgen regenerieren und dann geht es am Montag weiter.“

Der Dank des Vereinsvorstandes des FC Einheit gilt der Polizei, die aufgrund eines Hinweises zahlreich vor Ort war, allerdings zum Glück einen geruhsamen Nachmittag erlebte.

Der nächste Test steht bereits am Mittwochabend (22.01.25)  auf dem Plan. Dann empfängt der Oberligist um 19 Uhr die U19 des FC Rot-Weiß Erfurt, die in der Junioren-Bundesliga spielt.

Die Statistik

FC Einheit

Geenen, Giebel (45. Floßmann), Siegel, Barth, Schlegel (60. Lüdicke), Shoshaj (60. Ensenbach), Riemer, Krahnert, Rupprecht (45. Kuhn), Rühling, Wachs

VFC Plauen

Schulze, Tanriver (60. Winter), Träger, Heller (60. Glaser), Berkemer (60. Hetzsch), Andreopoulos, Morosow (60. Werner), Will (60. Abayomi), Akindele, Albion (60. Heinrich) Riedl

Schiedsrichter: Alexander Roßmell, Zuschauer: 60

Torfolge: 1:0 Maximilian Schlegel (30./Strafstoß), 1:1 Max Winter (64.), 2:1 Robin Ensenbach (80.)

70 Fotos aus der 1. Halbzeit findet man auf Facebook.

Hartmut Gerlach

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