FC Einheit Wernigerode – FC Einheit Rudolstadt 1:1 (1:1)

Auch bei der anderen Einheit war mehr möglich

In diesem Einheit-Duell begann der Gast, der nach den Worten von Wernigerodes Trainer Florian Mehr, der erst seit Jahresbeginn im Amt ist, nach dem letzten Strohhalm greifen wollte, mit einem „Riesen“. Doch der sollte nicht der letzte sein in einer Partie, die zwar von der einen oder anderen Nicklichkeit geprägt war, aber dennoch, auch dank der Schiedsrichterleistung, weitestgehend anständig geführt wurde.

Sven Rupprecht erkannte die Unentschlossenheit der Deckung der Hausherren, spritzte in seiner unnachahmlichen Art dazwischen, traf aber nur den Pfosten (1.). Auch bei der nachfolgenden Ecke, der erneuten Flanke von „Ruppi“ und dem Schuss von Maximilian Schlegel, der diesmal für den aus privaten Gründen fehlenden Marco Riemer die Kapitänsbinde trug, – den konnte Pascal Sparwasser im Kasten der Harz-Elf nicht festhalten  (4.) – blieb Rudolstadt am Ball.

Doch der erste Dämpfer folgte noch in der Anfangsphase, als sich die Hintermannschaft, ähnlich wie die der Platzelf, nicht einig war. Aber im Gegensatz zu den Schillerstädtern nutzte Nick Schmidt die Gelegenheit zur Führung (9.).

Nur war auch Wernigerode im Spiel und Toni Stelzer musste in höchster Not auf der Line klären, um den Schuss von Firas Romdhane den Einschlag zu verwehren (13.). Auch die folgende Eingabe atmete ein Stück weit Gefährlichkeit. „Ihr müsst reden“, forderte Holger Jähnisch seine Mannen nach dieser Situation auf.

Dann tauchten die wieder ganz in Schwarz spielenden Gäste vor dem gegnerischen Kasten auf, doch Liam Floßmann verfehlte das Ziel nach dem nächsten Eckball per Kopf (19.). Dann prüfte Tommy Barth Max Bresemann mit einem Rückpass. Aber der Keeper schlug das Leder auf dem holprigen Geläuf rechtzeitig heraus (21.). „Wir müssen uns besser abstimmen“, war danach die Stimme des dienstältesten Oberligacoaches zu hören.

Wenig später dann der Ausgleich. Der fast an allen Ecken des Platzes zu findende Sven Rupprecht zog aus 16 Metern und vom Torhüter wohl nicht zu sehen, ab, und diesmal touchierte das Leder zwar gleichfalls den Innenpfosten, flog aber dann über die Linie (25.).

Dann sah sich Mehr zum Wechsel gezwungen, denn nach einem Foul von Mika Hess habe dieser vom auch weitgereisten Unparteiischen nach der Gelben Karte eine „Ansage bekommen“. Der Tausch des Innenverteidigers sei für Wernigerode schon ein großes Problem gewesen, resümierte der Coach der Sachsen-Anhaltiner.

Kurz danach gab es zum Glück für die Thüringer eine Abseitsstellung der Gastgeber  (27.). Im Gegenzug jagte Schlegel das Spielgerät knapp links vorbei (28.). Auch der Kopfball des sehr gut postierten Robin Ensenbach strich vorbei (37.), genauso wie die Chance von Ron Wachs, der ebenso unermüdlich „unterwegs“ war, aber mit einem Schuss aus sehr verheißungsvoller Lage von rechts die Wernigeröder Box nicht traf (45.). So ging es mit einem Remis in die Pause.

Nach der brachte der Coach von Wernigerode für den verwarnten Ben Engelhardt einen weiteren neuen Spieler. Später folgte auch Jähnisch, der Floßmann nach dessen Gelber Karte vom Feld nahm (69.).

Nach 50 Minuten wurde Bresemann erstmals ernsthaft zum Eingreifen gezwungen, als er einen Freistoß von Gino Dörnte resolut wegfaustete. Kurz danach monierte die Platzmannschaft zum zweiten Mal ein Handspiel, das aber der Referee wie auch in einer weiteren Situation nicht als solches erkannte.

Die Nichtnutzung der Rudolstädter Chancen durch ein druckvoll agierendes Team ging jedoch weiter. Denn weder Stelzer (61.) noch Schlegel (67.), Florian Giebel (68.), wiederum einer der Leistungsträger, noch der eingewechselte Gregor Kuhn (72.) waren zielsicher genug. Und auch Rupprecht hatte bei seinem Schrägschuss aus hervorragender Lage kein Glück beim Abschluss (73.).

Rudolstadt machte nun immer mehr auf, um eventuell den Siegtreffer zu kreieren. Das bot Wernigerode noch zwei gute Möglichkeiten (80., 89.).

Aber auch die Nachspielzeit verlief torlos, sodass beide Trainer nach Spielende konstatierten.

(Florian Mehr): „Es war das erwartet schwere Spiel. Der Gegner war personell sicher nicht in Bestbesetzung, hat aber alles reingeworfen. Dementsprechend war es auch ein verkrampftes Kampfspiel mit viel ‚Kick and Rush’. Gegen Ende ging es nur darum zu überstehen. Wir haben auch mitbekommen, wie es in Zorbau steht. So sind wir jetzt einfach dankbar, dass wir ein weiteres Oberligajahr planen können.“

(Holger Jähnisch): „Wir haben bis zum Ende der Begegnung mit Ausnahme des Aussetzers vor dem 0:1 wenig bis nichts zugelassen. Natürlich war es bei Standardsituationen für Wernigerode immer mal gefährlich. Aber wir müssen einfach unsere Chancen nutzen. Das war so wie zuletzt gegen Bischofswerda. Wir hatten drei, vier sehr gute Möglichkeiten zu Toren. Die muss man ohne Wenn und Aber verwandeln. Da gibt es auch keine Ausrede. Den Schuh müssen wir uns anziehen. Die Chancen werden nicht besser.“

Die Statistik

Wernigerode:

Sparwasser, Singbeil, Engelhardt (46. Schlichting), Wersig, Dörnte (89. Gollmer), Schmidt, Raeck, Hess (35. Farwig), Wagner, Treu, Romdhane (82. Almeida)

Rudolstadt

Bresemann, Giebel, Floßmann (69. Kuhn), Schlegel, Ensenbach (79. Lüdicke), Krahnert, Stelzer, Baumann, Rupprecht, Wachs, Barth

Schiedsrichter: Toni Bauer, Zuschauer: 189

Torfolge: 1:0 Nick Schmidt (9.), 1:1 Sven Rupprecht (25.)

Hartmut Gerlach

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