Oberligaverein ist sauer auf den Nordostdeutschen Fußballverband

Beim FC Einheit versteht man die (Fußball)-Welt nicht mehr. Grund ist der Termin für die Staffeltagung der Oberliga in Vorbereitung des Spieljahres 2024/25. Dass die in Dessau-Rosslau stattfindet, ist sicher nicht das ganz große Problem. Zwar sind es von Rudolstadt bis in das Hotel am Friedensplatz knapp 190 Kilometer, aber andere Vereine wie Bischofswerda (220km) aus der Südstaffel oder auch Gemeinschaften wie Rostock (320km), Wismar (290km), Schwerin (250km) oder Neustrelitz (230km)  aus dem Norden fahren noch ein ganzes Stück weiter.

Vielmehr stößt den Verantwortlichen vom langjährigen Oberligaverein aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt – das Team von Chefcoach Holger Jähnisch beginnt immerhin die 13. Saison in der 5. deutschen Liga, die mitnichten eine Profiliga ist – die Uhrzeit der Konferenz sauer auf. Die ist, wie der Nordostdeutsche Fuß0ballverband (NOFV) betont, eine Pflichtveranstaltung, Denn sie startet im Dessauer Hotel am 4. Juli um 15.30 Uhr (!!). Für den gesamten Vorstand der Einheit und auch für das Funktionsteam der 1. Mannschaft, allesamt berufstätig, ist das zeitlich nur machbar, wenn man Urlaub nimmt.

Darauf haben die Rudolstädter in einem Schreiben an den NOFV-Präsidenten Hermann Winkler hingewiesen und um eine Verschiebung gebeten. Winkler lässt seinen Geschäftsführer unter anderem dies antworten: „Durchaus verstehen wir Ihre Kritik an dem Termin der Oberliga-Staffeltagung und nehmen diese sehr ernst … . Durch die Europameisterschaft gestaltete sich nicht nur die Suche nach einem passenden Termin schwierig, sondern auch die Preise der Hotels, Veranstaltungsräume und Sportschulen (vor allem in den Ballungsgebieten und Umgebung: Potsdam, Berlin, Leipzig, Magdeburg, Halle usw.) sind exorbitant in die Höhe gestiegen. Aus diesen Gründen mussten wir frühzeitig einen Ort – nach Möglichkeit in der Nähe einer Autobahn – festlegen und den Veranstaltungsvertrag unterzeichnen. Dieser Vertrag sieht so kurzfristig keine Stornierung vor.“

Der NOFV schlägt zwar vor, dass man die konkreten Termine, Neuerungen und Hinweise im Nachgang telefonisch mitteilt, aber das ist sicher auch keine Lösung. Denn bei dieser Beratung werden die exakten Ansetzungen „festgezurrt“. Da muss man schon an Ort und Stelle sein, um mit den Kontrahenten darüber zu sprechen, ob samstags oder sonntags gespielt werden soll.

Was den FC Einheit ärgert, ist auch der Umstand, wie man mit Ehrenamtlern eines Vereins umgeht. Denn, auch das hat Rudolstadt im Schreiben bemerkt, man wirbt mit dem Slogan „Unsere Amateure – echte Profis“. Doch davon spürt der ausschließlich im Ehrenamt geführte Verein FC Einheit wenig, wenn man den Konferenzbeginn sieht.

Aber es wird eine „Lösung“ im Interesse des Rudolstädter Fußballs geben. Am Ende fährt mit dem der Vereinssprecher ein Rentner und der lässt sich sowohl eine Vertretungs – als auch eine Entscheidungsberechtigung vom Vorstand geben… .

Hartmut Gerlach

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