Für hohen Aufwand nicht belohnt
Wenn es nach 94 Spielminuten in der neuen WGF-Arena, dem „Stadion des Friedens“ in Freital, auf das die Gäste angesichts der eigenen Sportstätte eigentlich nur neidisch blicken konnten, remis gestanden hätte, wäre das dem Spielverlauf völlig gerecht geworden. Aber Fußball ist nun mal kein Wunschkonzert, sondern ein Ergebnisspiel. Und das sprach für den Gastgeber, der durch den eingewechselten Ricardo Michael in Spielminute 88 fast von der Grundlinie aus mit einem Standard an „Freund und Feind“ vorbei ins Eck traf, wobei das Leder noch leicht abgefälscht wurde.
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Doch mit der Freistoßentscheidung des Berliner Unparteiischen, der seine Sache 80 Minuten sehr gut gemacht hätte, zeigte sich Holger Jähnisch gar nicht einverstanden. Es sei wohl eher ein Witzstandard gewesen, sparte er nach dem kleinen Rempler von Ron Wachs nicht mit Kritik, Die Hausherren nahmen das unverhoffte „Geschenk“ natürlich dankend an und sorgten mit dieser überraschenden Aktion doch noch für ihren siebten Dreier.
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Zwar warf die Einheit danach noch einmal alles nach vorn, zum verdienten Punkt reichte es aber nicht. Einmal mehr wurde der Gast für seinen hohen Aufwand nicht belohnt. „Man kann der Mannschaft sowohl für ihre Moral, den Einsatz, die Einstellung und die Geschlossenheit keinen Vorwurf machen. Sie hat sehr gut gekämpft, sich aber nicht belohnt“, befand auch Frank Häßner, der die Mannschaft in diesem Auswärtsspiel bis vor die Tore Dresdens begleitete und so wie die zehn Fans und die Akteure aus Thüringen am Ende maßlos enttäuscht vom Spielausgang war.
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Im ersten Abschnitt entwickelte sich eine chancenarme Partie. Gefährlich wurde es vor dem Kasten von Max Bresemann immer bei Eckbällen der Freitaler. Aber die beste Chance in den ersten 45 Minuten hatten die Rudolstädter. Nach einem Eckstoß machte Kapitän Marco Riemer einen langen Schritt, traf den Ball auch, aber Matti Kamenz des SC parierte das Leder mit einer sehr guten Parade.
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Auch im zweiten Durchgang verlief die Begegnung ausgeglichen und beide Abwehrreihen hatten ihre Gegenspieler weitestgehend im Griff. Jähnisch, der zu Beginn mit seiner langjähriger Trainererfahrung sehr erfolgreich auf die Taktik der Sachsen reagierte, hätte sich allerdings schon gewünscht, wenn seine Schützlinge die eine oder andere Offensivaktion sauberer zu Ende gespielt hätten.
Dabei sah Frank Häßner eine sicher stehenden Hintermannschaft, aus der Liam Floßmann als „Staubsauger“ vor der Deckung und auch Tom Krahnert aus seiner Sicht noch ein Stück weit herausgeragt hätten.
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Am Ende verließ Freital den Platz als glücklicher Sieger. Doch auch der Einheit-Coach gewann der Partie einige positive Elemente ab: „Natürlich ist die Niederlage sehr ärgerlich. Die Begegnung hätte eigentlich keinen Gewinner verdient gehabt. Aber wir sind auf dem richtigen Weg. Das haben die drei letzten Spiele gegen Freital, Wernigerode und Jena gezeigt.“
Nun hat die Einheit im 13. Oberligajahr noch zwei Heimspiele vor der Brust. Am Samstag (07.12.24) empfängt man den Ludwigsfelder FC. Und eine Woche später, am 14. Dezember, kommt der VfB Germania Halberstadt nach Rudolstadt. Das ist dann schon das erste Rückrundenspiel. Anpfiff ist jeweils 13 Uhr. Erst danach geht es in die Winterpause.
Die Statistik
SC Freital:
Kamenz, Bayer (72. Michael), Flu0, Wessely (72. Seyfert), Gogia, Schulze (46. Heidler), Hennig (27. Wuchrer), Adler, Herold, Schmidt (80. Böcker), von Brezinski
FC Einheit:
Bresemann, Giebel, Floßmann, Shoshaj (70. Wachs), Riemer, Kuhn (62. Lüdcike), Krahnert, M. Baumann, Homik, Rupprecht (62. Ensenbach), Rühling
Schiedsrichter: Bela Wiethüchter, Zuschauer: 215
Torfolge: 1:0 Ricardo Michael (88.)
Die Fotos haben wir von Frank Häßner erhalten. Er hat dabei sowohl Aufnahmen von unseren Fans, die sich vor der langen Auswärtsfahrt nicht gescheut haben, als auch vom neuen Stadion, es ist das zweite in Freital, gemacht.
Hartmut Gerlach