So sah man in der OTZ das Testspiel der Einheit bei SCHOTT Jena

Zwar gab es bislang keinen Spielbericht auf den Kanälen des SV SCHOTT Jena über dioe Testpartie vom Samstag (01.02.25), aber umso umfangreicher ist der Artikel vom Jenaer OTZ-Sportredakteur Marcus Schulze ausgefallen. Im frei zugänglichen Internet haben wir seinen Beitrag in der Lokalausgabe der „Ostthüringer Zeitung“ (OTZ) Jena gefunden und präsentieren ihn hiermit. Die Fotos sind vom Einheit-Vereinsfotografen Achim Freund.

Später präsentieren wir dann zum Abschluss unserer Berichterstattung ui, Vorbereitungsmatch in der Oberaue noch die Meinungen der Trainer.

„SV Schott Jena: ‚Wenn uns das gelingt, können wir uns auch über die Meisterschaft Gedanken machen’

Jena. Der SV Schott Jena überwinterte auf Platz zwei der Thüringenliga, die jüngsten Testspiele gegen höherklassige Teams lassen ungemein hoffen, und es gibt punktuelle Verstärkung in den Reihen der Glaswerker.

Ole Wellmann gab den Stoiker – obwohl er ein Tor erzielt hatte. Keine theatralischen Gesten, kein alberner Signature Move und auch kein kathartisch anmutender Schrei. Kurzum: Der Stürmer in den Diensten des SV Schott Jena blieb cool. Statt sich in irgendeiner Weise zu gebärden, trabte er nur locker-lässig und mit einem Lächeln im Gesicht, in dem sich dezent seine Freude widerspiegelte, zu jenem seiner Mitstreiter, der ihn Sekunden zuvor mit einer flachen Hereingabe in Szene gesetzt hatte: Carl Winkler.

Wellmann wiederum schickte das Leder mit seinem rechten Fuß direkt auf die Reise. Endstation: des Gegners linkes Eck. Körperhaltung samt Spannung und rechter Fuß kamen bei seinem Abschluss derart perfekt daher, dass sogar ein Rudolf  Nurejew ins Schwärmen gekommen wäre – und der hatte mit Fußball nur bedingt etwas am Hut. Ja, auch in einer punkfreien Ansetzung zwischen einem Thüringenligisten und einem Vertreter aus der Oberliga wie Einheit Rudolstadt gibt esdurchaus ästhetisch wertvolle (Fußball-)Momente zu bestaunen.

Zwei Siege der Jenaer über ein Oberliga-Team

Dass nun der 24-jährige Schott-Kicker nach seinem Tor durch und durch abgeklärt daherkam, könnte zum einen dem simplen Umstand geschuldet gewesen sein, dass es sich lediglich um ein Testspiel handelte, zum anderen könnte seine kontrollierte Gemütslage auch damit begründet werden, dass er bereits in der 58. Minute zum temporären 2:0 traf. Wer weiß, wer weiß . . .

So oder so, das Team um Christian Kummer und Steffen Beck konnte die Partie gegen Einheit Rudolstadt mit 3:0 (1:0) für sich entscheiden. Bereits die Woche zuvor behaupteten sich die Glaswerker gegen ein Team, das in den Oberliga-Sphären beheimatet ist: Blau-Weiß Zorbau. 2:1 (1:0) lautete der Endstand. An jenem Tag waren für die Jenaer Tore Rumen Kirchev (11. Minute) und Luca Steffen Klauser (50.) verantwortlich.

Schott-Coach Steffen Beck sprach nach dem Abpfiff von einer sehr guten und vor allem auch sehr erwachsenen Leistung, die seine jungen Schützlinge da am Samstagnachmittag auf Platz vier in der Oberaue dargeboten hätten. Naturgemäß dürfe man beide Siege nicht überbewerten, doch letztlich seien die Erfolge ein Beleg für das engagierte Training, welches seine Spieler seit gut drei Wochen absolvieren würden. Insbesondere mit deren Laufbereitschaft und dem damit einhergehenden Ist-Zustand in Sachen Fitness zeigte sich Steffen Beck sehr zufrieden, der nach seinem überschaubaren Fazit seine Kicker umgehend ins Wochenende verabschiedete.

Christian Kummer pflichtete Steffen Beck bei

Christian Kummer wiederum pflichtete seinem Außenlinien-Compagnon umgehend bei. ‚Das, was ich heute und auch vor sieben Tagen gesehen habe, hat mir sehr behagt. Es mögen nur Testspiele gewesen sein, in denen viel gewechselt und viel ausprobiert wurde, doch es kann nur von Vorteil sein, auch nach derartigen Partien mit einem guten Gefühl vom Platz zu gehen’, resümierte Christian Kummer. Er erinnerte jedoch auch daran, dass Einheit Rudolstadt unter der Woche bereits gegen Blau-Weiß Neustadt getestet habe – entsprechend schwer seien die Beine der Gäste gewesen.

Nichtdestotrotz, es habe einen Aspekt in seinen Reihen gegeben, der ihm ungemein imponiert habe: _Wie wir uns heute der Körperlichkeit der Rudolstädter gestellt haben: Sie waren sehr giftig – gerade gen Ende. Doch meine Spieler haben sich davon nicht irritieren lassen. Stattdessen haben sie die Härte des Gegners ohne zu lamentieren angenommen – diese Einstellung, dieses Agieren möchte ich von ihnen auch künftig in der Thüringenliga sehen!’

Letztlich habe es sich um einen verdienten Sieg gehandelt, bilanzierte Christian Kummer, der jedoch auch darauf verwies, dass man die eine oder andere hochkarätige Chance nicht genutzt habe. Im zweiten Akt hätte sein Team bereits nach neun Sekunden das zweite Tor erzielen können. Für den ersten Schott-Treffer war indes Carl Winkler verantwortlich. In der 27. Minute traf er zum 1:0.

Sehr angetan zeigte sich Christian Kummer indes vom ersten Tor von Ole Wellmann. Zwei Gegenspieler überrannte der Virtuose mit der ihm eigenen Melange aus Schnelligkeit und Leichtfüßigkeit, um anschließend den Ball mit links im linken Dreiangel der Gäste zu platzieren. ‚Ein wunderschönes Tor’, schwärmte der Trainer.

Und die Rückrunde – immerhin überwinterte der SV Schott auf Platz zwei, und der Abstand auf Primus 1. SC Heiligenstadt beträgt überschaubare fünf Punkte? „Den wollen wir nach Möglichkeit verkürzen. Vielleicht patzt Heiligenstadt ja auch einmal – da müssen wir dann da sein“, sagte Christian Kummer, dessen Team dieser Tage 33 Punkte sein Eigen nennen kann. Und natürlich wolle er Platz zwei nicht mehr hergeben. ‚Das ist schon mal sehr gut, gerade wenn man bedenkt, dass wir etwas holprig in die Saison gestartet sind. Unser Rückrundenauftakt sollte definitiv anders laufen. Wenn uns das gelingt, können wir uns zweifelsohne auch über die Meisterschaft Gedanken machen. Wenn wir gut spielen, ist das ein Ziel, das wir erreichen können – davon bin ich überzeugt.’

Verstärkung von Wismut Gera

Um jenes durch und durch erstrebenswerte Ziel zu erreichen, haben sich die Jenaer für die kommenden Wochen und Monate noch einmal punktuell verstärkt: Künftig wird Maximilian Greif den Auftritt der Glaswerker im defensiven Mittefeld verstärken. Zuvor stand der 23-Jährige, der seine Fußball-Ausbildung beim FSV Zwickau genoss, in den Diensten der BSG Wismut Gera. Doch unter Steffen Geisendorf hielten sich die Einsatzzeiten der 1,90 Meter großen Kickers sehr in Grenzen. ‚Im Mittelfeld waren wir bisher etwas dünn aufgestellt, Max wird uns diesbezüglich helfen können, zumal er sehr gut in unser Profil passt’, sagte Christian Kummer über seinen Zugang aus der Oberliga. Gegen Einheit Rudolstadt kam er jedoch nicht zum Zug, da ihn noch Knieprobleme plagten. Generell sei der Kader für die Spielzeit 24/25 etwas überschaubarer als in den Jahren zuvor. Doch das sei nicht weiter tragisch. ‚Wenn sie alle ihre Aufgaben erfüllen, können wir etwas Großes schaffen’, sagte Christian Kummer, um dann noch einen Satz hinterher zuschieben.

 „Es sind ja auch gute Fußballer!“

Ach ja, während die Schott-Kicker sichtbar zufrieden ins Sportzentrum pilgerten und sich damit gleichzeitig auch ins Wochenende begaben, las Einheit-Coach Holger Jähnisch seinen Spielern in der Kabine die Leviten – und das eine gefühlte Ewigkeit. In den angrenzenden WC-Räumlichkeiten konnte man noch seine gar polternde Stimme deutlich vernehmen. ‚Macht euch `ne Waffel, und dann will ich euch erhobenen Hauptes am Montag beim Training sehen’, sagte Jähnisch, bevor er seine Kicker ebenfalls ins Wochenende verabschiedete.“

Der Link zum Text:

https://www.otz.de/sport/sport-jena-und-saale-holzland/article408210923/sv-schott-jena-wenn-uns-das-gelingt-koennen-wir-uns-auch-ueber-die-meisterschaft-gedanken-machen.html

Marcus Schulze

Fotos: Achim Freund

F.d.R. Hartmut Gerlach

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