SV SCHOTT Jena – FC Einheit Rudolstadt 3:0 (1:0)

Nur 25 sehr gute Minuten reichen auch nicht für die Oberliga

Am Ende einer ansprechenden Partie, die auf einem der drei Kunstrasenplätze in der weitläufigen Jenaer Oberaue stattfand, hatten Christian Kummer und Holger Jähnisch, die Trainer vom SV SCHOTT und vom FC Einheit, keine zwei Meinungen. Der Sieg der Gastgeber war selbst in der Höhe verdient, sagten sie unabhängig voneinander.

Dabei erkannten wohl nicht nur die Experten unter den wenigen Zuschauern, dass der Unterschied vom Tabellenzweiten der Thüringenliga (Jena) zum 13. der Oberliga (Rudolstadt) minimal ist. Zudem verfügen die Schottianer über eine exzellente Mannschaft mit vielen gut ausgebildeten Spielern, die sicher auch in der 5. deutschen Liga bestehen würde.

Insofern ist das deutliche Ergebnis wohl nicht ganz so überraschend, zumal es nicht völlig unnormal ist, dass man in einer bestimmten Phase der Vorbereitung irgendwie in ein „Loch“ fällt. Aber Jähnisch war mit dem Auftreten seiner Elf nach, wie er sagte, 25 sehr guten Minuten, „den besten in den bisherigen Vorbereitungsbegegnungen“, sehr unzufrieden. „Da wird es in der Oberliga natürlich schwer für uns“, prophezeite er.

Seine Schützlinge starteten so, wie man das zuvor besprochen hatte. Schon nach wenigen Sekunden hätte Robin Ensenbach, dessen Fortschritte offensichtlich sind, die Chance, auf 1:0 für den Gast zu stellen. Doch er wurde gerade noch abgedrängt. Dann verfehlte der auffällige Markus Baumann mit seinem Schrägschuss das SV-Gehäuse (13.). Mit einem unplatzierten Kopfball setzte Max Horack, der auch schon bei der Einheit gespielt hatte, das erste Achtungszeichen (15.). Kurz darauf eine brenzlige Situation im Torraum der Rudolstädter, bei deren Klärung auch etwas Glück im Spiel war (16.).

Nach sehr guten Gelegenheiten von Florian Giebel (23.) und vor allem von Marco Riemer, dessen „Hammer“ nur knapp vorbei zischte (25.), sorgte Jena durch Carl Winkler, einem Spieler aus dem Nachwuchs vom FC Carl Zeiss, nach einer Kopfballdublette wenige Meter vor dem Kasten von Maurice Geenen für die zu diesem Zeitpunkt etwas überraschende Führung (27.).

Auch danach besaßen Marlon Siegel, ein früherer Schottianer (30.), der wieselflinke Sven Rupprecht (31.) und Riemer (34.) durchaus gute Möglichkeiten, Aleksandre Dzotsenidze im Tor der Platzmannschaft zu überwinden. Auch die fünf Eckbälle brachten wie die beste Möglichkeit von Ensenbach im gesamten Spiel nichts Zählbares ein. Er war völlig frei und konnte aus kurzer Distanz nicht einlochen (43.). Die letzte Riesenchance hatte aber Jena durch Florian Nieswandt. Doch er ballerte die Kugel, alleine auf Geenen zulaufend, neben den Pfosten (45.).

Der zweite Durchgang, den beiden Übungsleiter zu insgesamt zehn Wechseln nutzten – erfreulich, dass nach Norman Enke (gegen Neustadt) mit Evan Häußer ein zweiter vielversprechender Akteur aus der Zweiten zum Einsatz kam – begann mit drei sehr guten Chancen für SCHOTT. (46., 47.). Rudolstadt antwortete zwar mit Versuchen durch Riemer (51./Pfosten, 55.), aber der Gastgeber baute wenig später durch Ole Wellmann seine Führung aus (58.). Mit Möglichkeiten durch Maximilian Schlegel (60., 69./Freistöße), Adrian Veleski (69./Latte) und Riemer (72.) zeigte der höherklassige Vertreter, dass man am Ergebnis etwas verändern wollte. Aber auch SCHOTT blieb gefährlich, spielte sehr gefällig und schnell, wobei man im ehemaligen Saalfelder, Zeissianer und Meuselwitzer Dominik Bock den Denker und Lenker im Mittelfeld hatte. Jena hätte schon vor dem dritten Tor (84.) bei sehr guten Chancen (75., 76./Pfosten, 82.) alles klar machen können.

„Wir haben heute ein gutes Spiel gemacht. Aber Rudolstadt ist eine Oberligatruppe. Wenn sie ihre Tore machen, eins oder zwei, läuft das Spiel auch anders. Wir wollten aber heute läuferisch und kämpferisch dagegen halten. In der bisherigen Vorbereitung haben wir den Aspekt auf Kondition gelegt. Das Ergebnis ist beiläufig schön. Das nimmt man gerne mit und es pusht für die Vorbereitung. Klar, wenn man mehr gepresst wird, muss man auch einmal längere Bälle spielen. Da haben wir gute ‚Eins-gegen-eins’-Situationen auch mal für uns lösen können. Ich bin mit dem Ausgang zufrieden“, lautete das Fazit von Christian Kummer.

Holger Jähnisch resümierte: „Nach sehr gutem Beginn haben wir uns, vor allem, was die eine oder andere Chance, die wir nicht genutzt haben, betrifft, sukzessive die ‚Butter vom Brot nehmen lassen’. Bezeichnend war auch, wie wir die Tore bekommen haben. Da waren wir zu inkonsequent im Zweikampfverhalten und es fehlte auch die sprachliche Organisation. Wir haben alles vermissen lassen: Konsequenz vor dem Tor und engagiertes Laufzweikampfverhalten. Ich bin davon, wie uns heute hier ‚verkauft’ haben, maßlos enttäuscht.“

Am kommenden Wochenende (08.02.25) testet die Einheit letztmalig vor der Fortführung der Rückrunde, die am 15. Februar um 13.30 Uhr mit dem Oberligaspiel in Krieschow vollzogen wird. Am nächsten Samstag begrüßt man den Tabellenvierten der Landesklasse, Staffel 1, den SV Eintracht Eisenberg.

Die Statistik

SV SCHOTT:

Dzotsenidze (46. Burkhardt), Feistern, Winkler, Mohammadi, Bock, Nieswandt (46. Kirchev), Horack (46. Schirmer), Wellmann, Czuppon (46. Darwish), Engel (46. Weber), Damian

FC Einheit:

Geenen (67. Bresemann), Giebel, Siegel, Schlegel, Ensenbach (46. Veleski), Riemer, Kuhn (67. Häußer), Krahnert, Barth, Baumann (46. Shoshaj), Rupprecht (46. Floßmann)

Schiedsrichter: Horst Bachmann

Torfolge: 1:0 Carl Winkler (27.), 2:0, 3:0 Ole Wellmann (58., 84.)

Zehn Fotos aus Halbzeit I sehen sie hier auf unsrer Homepage., 43 im 1. Teil auf Facebook.

Hartmut Gerlach

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