1. FC Magdeburg II – FC Einheit Rudolstadt 4:0 (2:0)

Auswärtsspiel bei starken Magdeburger hatte hohen Lerneffekt

Pascal Ibold, gemeinsam mit Petrick Sander einer von zwei hauptamtlichen Trainer des 1. FC Magdeburg II, brachte die Partie auf dem Rasenplatz des Nachwuchsleistungszentrums auf den Punkt: „Wenn unsere junge Mannschaft einmal im Flow und in Bewegung ist, dann haben wir schon unsere Qualitäten, die im fußballerischen Bereich in dieser Liga ihresgleichen suchen.“ Hingegen wusste Gegenüber Holger Jähnisch, wie er das erwartet schweren Spiel einzuordnen hatte: „Die Liga wird für uns nicht heute gewonnen“, sagte der Einheit-Coach und meinte damit vor allem den Kampf um den Klassenerhalt im zwölften Oberligajahr.

Die Begegnung begann mit einer Großchance für den Gastgeber, aber der auffällige Hüne im Magdeburger Dress, Lirim Hoxha, der zuletzt in Zürich gespielt hatte und bei den Stuttgarter Kickers eine Ausbildung genoss, rutschte am Leder vorbei (6.). Auf der Gegenseite eine Aktion gegen Ron Wachs im Strafraum, die aber aus der Entfernung nicht so recht zu beurteilen war (10.). Dann zeigte Maurice Geenen sein Können, indem er einen Schuss von Hoxha parierte (12.).

Zwar hatte die junge Magdeburger Elf mehr Spiel- und Ballanteile, aber auch die Einheit, die von zahlreichen Fans in die sachsen-anhaltinische Landeshauptstadt begleitet wurde, setzte immer wieder Nadelstiche. So als erneut Wachs vor dem Tor des 1. FCM attackiert wurde, aber kein Pfiff ertönte (34.). Kurz zuvor hatte Elisio Widmann eine sehr gute Möglichkeit, aber er jagte einen von Geenen abgewehrten Ball im Nachschuss weit über den Kasten (32.).

Wenig später Tor Nummer eins für Magdeburg. Im Anschluss an einen Eckball der Gäste lief der Konter. Kapitän Marc-Andrè Jürgen setzte Alexander Nollenberger, der bislang 14 Mal im Jersey der Ersten aufgelaufen war, ein, doch, so Jähnisch, der Schütze stand knapp im Abseits. Aber er netzte überlegt ein (38.). Die Proteste der Rudolstädter brachten der Bank eine Verwarnung ein. Ibold kommentierte: „Wir haben aber schon zu Beginn gemerkt, dass uns eine Serie von drei nicht gewonnenen Spielen in Folge beeindruckt hat. Wir waren da etwas ‚wacklig’ auf den Füßen. Mit dem ersten Tor bricht das weg.“

Noch vor der Pause dann das zweite Tor, an dessen Berechtigung es diesmal nichts zu deuteln gab. Hoxha, mit Staatsbürgerschaft des Kosovo und von Deutschland ausgestattet, holte sich das Leder, setzte sich gegen zwei Gästeakteure durch und traf ins Eck (44.). Kurz danach fand ein weiteres Tor der Platzelf wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung (45.+2).

Holger Jähnisch erwartete für den zweiten Durchgang noch einmal einen Kraftakt. Er fasste den Verlauf der zweiten 45 Minuten so zusammen: „Wir hatten dann kaum noch Offensivaktionen. Das hing auch damit zusammen, dass uns Magdeburg mit viel Ballbesitz und einer hohen Ballzirkulation bespielt hat. Wir hatten Probleme, uns zu erwehren.

So spielte sich das Geschehen vor allem in der Hälfte der Thüringer ab. Die mussten nach einer guten Stunde (61.,) das dritte Tor hinnehmen. Auch da war man im Einheit-Lager nicht ganz einverstanden, denn der brandenburgische Unparteiische wertete ein Grätsche Richtung Geenen, der das Leder aufnahm, als Rückpass. Der Ball lag exakt fünf Meter vor dem Kasten und Hoxha erzielte nach einem gelungenen Trick das 3:0. Exakt zehn Minuten darauf dann das vierte und letzte Tor. In dieser Szene achtete niemand auf Hoxha, der auf der linken Seite freie Bahn hatte und das Spielgerät unhaltbar ins rechte Eck wuchtete.

Danach wurde das Match von zahlreichen Wechseln bestimmt, die auf beiden Seiten keine Wirkung mehr zeigten, denn in den beiden Strafräumen passierte bis auf eine gute Gelegenheit für Magdeburg (86.) nichts Aufregendes mehr.

Nach dem pünktlichen Abpfiff zog Pascal Ibold dieses Fazit: „„Es war ein verdienter Sieg von uns. Was aber Konsequenz und Körperlichkeit angeht, haben wir schon noch ein paar Schritte zu gehen. Das hat man auch im Saisonverlauf gespürt und das hat uns den einen oder anderen Punkt zuviel gekostet. Aber dennoch überwiegt die Zufriedenheit nach diesem Spiel gegen eine unangenehme, gut organisierte und griffige Mannschaft. Das haben wir heute souverän und gut gelöst.“

Das Resümee von Holger Jähnisch lautete so: „In diesem Spiel haben wir uns gerade in der ersten halben Stunde mehr als gut verkauft. Wir hatten drei, vier gute Kontermöglichkeiten, wo wir mit etwas Glück auch einen Elfmeter hätten kriegen können. Aber es ist uns nicht gelungen, das eine oder andere besser auszuspielen und uns daraus Chancen zu erarbeiten.

Positiv war, auch wenn das 4:0 sehr hoch klingt, dass wir nicht auseinander gefallen sind. Wichtig ist, dass wir das, was wir heute aufgezeigt bekommen haben und wo Fehler gnadenlos bestraft wurden, einfach als Lerneffekt mitnehmen. Das ist die Aufgabe und deshalb müssen wir an das Spiel heute einen Haken machen.“

Die Statistik

1.FC Magdeburg II:

Kampa, Dzogovic (82. Weber), Pfennig, Heynke, Birk, Kamm, Haffke (61. Hink), Widmann (73. Marks), Hoxha (73. Vogler), Nollenberger, Jürgen (61. Chahed)

FC Einheit:

Geenen, Giebel, Schlegel, Fiedler, Krahnert, Noak (66. Kuhn), M. Baumann (86. Rupprecht), Zarschler (77. Kaiser), Meißner (66. Eichberger), Rühling, Wachs

Schiedsrichter: Andy Stolz, Zuschauer: 66

Torfolge: 1:0 Alexander Nollenberger (38.), 2:0, 3:0, 4:0 Lirim Hoxha (44., 61., 71.)

Hartmut Gerlach

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