FC Einheit Rudolstadt – 1. FC Magdeburg II 1:3 (0::0)

Wie ein Pfiff ein Spiel verändert

Als der junge Referee aus Sachsen nach einer Abwehrtat von Stefan Schmidt in der 54. Minuten auf den Elfmeterpunkt zeigte, verstanden nicht nur die Rudolstädter die Fußballwelt nicht mehr. Auch die Gästespieler schauten etwas ungläubig, aber sie nahmen das „Geschenk“. natürlich sehr gern an. Dass sie nach einem Ballverlust im Anschluss an einen schnellen Konter das 2:0 erzielten, war sicherlich auch ein wenig der Unruhe ob des Pfiffs, den niemand nachvollziehen konnte, in der Einheit-Deckung zuzuschreiben.

Doch man muss auch objektiv bleiben und den Elfer, den der Referee nach 66 Minuten gab, ebenfalls mehr als fraglich war. „Eine Konzessionsentscheidung“, waren sich beide Trainer in ihrer Bewertung einig. Ärgerlich waren sie auch darüber, dass es nach je einer Verwarnung für beide vor dem ersten Elfmeterpfiff dann noch weitere acht Gelbe Karten gab. „Und das in einem Spiel, das zu keinem Zeitpunkt die Grenzen überschritten hat. Hier fehlte das Fingerspitzengefühl“, befand Petrick Sander, einer der beiden Cheftrainer der Gäste.

Die begannen erwartungsgemäß offensiv, verpassten durch Stefan Korsch (3.) eine Eingabe nur knapp und scheiterten zwei Mal am überragend reagierenden Stefan Schmidt im Kasten der Grünen (4.).

Rudolstadt nutzte Möglichkeiten zu Kontern, wobei Florian Giebel nach einer Kopfballverlängerung von Benjamin Bahner einen Tick zu spät kam (4.) und Sven Rupprecht verzog (10.).

Doch der Spitzenreiter blieb die dominierende Mannschaft. Er gefiel durch schnelles, passgenaues Spiel, das von vorzüglicher Technik geprägt war und hatte durch Willi Kamm (18.). Jonah Fabisch (24./Pfosten) und Felix Vogler (45.) – hier parierte Schmidt erneut sensationell – sehr gute Chancen. Der stand nur eine ansatzweise Gelegenheit von Bahner, der fast freie Bahn gehabt hätte (25.), gegenüber.

Der zweite Abschnitt begann mit drei Eckbällen in Folge für den Tabellenführer. Dann wurde Bahner nach einer Flanke von Giebel gestoßen (50.), aber das war sicher für einen Strafstoß zu wenig. Es folgten die Zeit der Tore und die des Unparteiischen. Nach 76. Minuten hätte Magdeburg auf 3:1 stellen können, aber erneut zeigte Schmidt bei der Chance von Vogler seine Klasse. Das Tor, mit dem die Sander-Elf alles klar machte, fiel dann doch noch, als die Einheimischen den Ball im Mittelfeld verloren, der 1. FKM schnell umschaltete und überlegt durch Vogler (80.). einnetzte. Danach plätscherte die Partie bis zum Abpfiff nach fünfminütiger Nachspielzeit so dahin, weil die Gäste sie verwalteten.

Der Magdeburger Coach zog am Ende dieses Fazit: „Wir haben ein schönes und rassiges Oberligaspiel gesehen. Insgesamt geht unser Sieg in Ordnung. Wir haben in der 1. Halbzeit nichts zugelassen und zwei richtig gute Chancen. Nach unserer glücklichen Führung war wichtig, dass wir durch einen blitzsauberen Konter gleich das 2:0 machen. Was dann passieren kann, haben wir nach dem Anschlusstor gesehen. Dann wurde es noch mal richtig eng, aber mit dem 3:1 war das Spiel entschieden. Wir haben personell etwas umgestellt, weil wir wussten, dass es heute auf viel Körperlichkeit ankommt. Wir sind froh, diese Hürde übersprungen zu haben.“

Jürgen Walther sah die Begegnung so: „Es war am Ende schon superärgerlich. Das Spiel lief so, wie erwartet. Magdeburg hatte viel Ballbesitz, nutzte die Räume, kam entgegen, ließ klatschen und schaffte so Überzahl. Uns ging es darum, dass wir kompakt stehen und dass wir körperlich arbeiten und in die Zweikämpfe reinkommen.  Das hat meine Mannschaft richtig gut gemacht. Sie hat sich nach dem 0.2 wieder aufgerappelt, dagegen gehalten und sich das 1:2 erkämpft. Wir haben uns vom Aufwand her richtig reingeworfen, aber dass wir Magdeburg nicht an die Wand spielen würden, war uns vorher klar.

Die Statistik:

FC Einheit:

Schmidt, Giebel (60. Meißner), Kaiser, Schlegel, Bahner, Fiedler (86. M. Baumann), Riemer, Stelzer, Rupprecht (86. Kuhn), Rühling, Eismann

1.FC Magdeburg II:

Kampa, Pfennig, Heynke (12. Chahed), Dzogovic, Birk (75. Ekui), Kamm, Romdhane (46. Widmann), Fabisch, Korsch (85. Haffke), Vogler (85. Hoxha)

Schiedsrichter: John Bartsch, Zuschauer: 205

Torfolge: 0:1 Stefan Korsch (55./FE), 0:2 Elisio Widmann (56.), 1:2 Maximilian Schlegel (67./FE), 1:3 Felix Vogler (80.)

Hartmut Gerlach

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