FC Einheit Rudolstadt – FC Grimma 4:1 (1:0)

Kellerduell endete nach dem Trainerwechsel mit erstem Heimsieg

Natürlich ist es müßig, nach zwölf Spieltagen auf die Oberligatabelle zu schauen. Aber sowohl der Gastgeber, der FC Einheit, als auch der FC Grimma, Gast aus Sachsen, schauen dennoch auf die Übersicht, mit der Absicht, den Tabellenkeller verlassen.

Einen möglichen Schritt dazu machte die Rudolstädter Vereinsführung mit einer Personalie unter der Woche. Holger Jähnisch, der den langjährigen Oberligisten am Saisonende 22/23 abgegeben hatte, übernahm die Mannschaft wieder und konnte gleich einen Erfolg einfahren. Aber der bescheidene, äußerst erfahrene Trainer wollte den ersten Heimdreier gar nicht auf den Trainerwechsel schieben. „Ich habe versucht, den Druck von der Mannschaft zu nehmen, den Spielern gesagt, dass sie bei sich bleiben und einfachen Fußball spielen müssen. Dazu gehört eben auch, dass man den Ball mal nach vorn ‚knallt’.“

Natürlich spielte das frühe Führungstor durch Sven Rupprecht den Einheimischen auf dem, das ist der Jahreszeit geschuldet, schwer zu bespielenden Rasen in die Karten. Marco Riemer bediente den Schützen mit einem gekonnten Steckpass. Pascal Wahl, B-Junioren-Trainer im Einheit-Nachwuchs und Mann am Ticker, beschrieb den Treffer so: „Rupprecht versenkte das Leder eiskalt wie Robben halblinks ins Eck.“ Das Tor habe den Matchplan komplett durcheinander gebracht, sagte Grimmas Trainer Steffen Ziffert.

Aber kurz darauf brannte es lichterloh vor dem Kasten von Max Bresemann, Doch Toni Ziffert traf per Kopf nach einem Eckball nur den Pfosten (8.). Danach verpassten es die Hausherren, eine der zahlreichen guten Möglichkeiten zur Erhöhung des Resultats zu nutzen, wobei Jähnisch an die zwei Gelegenheiten von Riemer sowie an die von Benjamin Bahner dachte. Da habe man zum Teil auch etwas überhastet abgeschlossen, bemängelte er. So blieb es beim 1:0 beim Kabinengang. In der impfte Grimmas Coach Steffen Ziffert seinen Schützlingen ein, dass ein solch knapper Rückstand aufholbar sei. „Die Partie war zwar umkämpft und sicher kein schönes Spiel, aber sie verlief ausgeglichen“, zog Ziffert ein Zwischenfazit.

Nach der Pause hatte der Einheit-Gegner wie schon zehn Minuten vor dem Wechsel bei Möglichkeiten von Moritz Diermann (36.), Samyr Farkas (37.) und  Samy Christoph Jackisch (40.), wieder diese Zeit, um die recht tief stehenden Rudolstädter durch zumeist lange Bälle in deren Hälfte „festzuhalten“.

Nach einer guten Stunde dann der Ausgleich, als Stefan Tröger eine Flanke per Kopf einnetzte. Danach habe es seine Mannschaft versäumt, die Begegnung weiter zu kontrollieren, ärgerte sich der Gäste-Trainer. Holger Jähnisch lobte seine Elf hingegen dafür, wie sie das 1:1 weggesteckt habe und versuchte, selbst nach vorn zu spielen. Nach Chancen für Toni Stelzer, bei dessem Kopfball der Keeper auf der Linie rettete (68.), und Tom Krahnert (69.) lag das Leder dann wieder im Kasten der Sachsen. Eine Vorlage von Tim Rühling drückte Marco Riemer aus fünf Metern mit dem Kopf über die Linie (73.).

Nun war der FC Einheit die dominierende Mannschaft und kam noch zu zwei weiteren Treffern. Zunächst flankte der eingewechselte Gregor Kuhn nach innen, wo sich Bahner mit allem, was er hatte, in den Ball warf (89.). Dann war der Vorlagengeber selbst zur Stelle, als Riemer nach innen passte, ein Grimmaer Abwehrspieler das Leder mit der Brust zum eigenen Schlussmann zurückprallen lassen wollte, Kuhn dazwischen  spritzte und einköpfte (90.+3).

Wenig später war Schluss und die Gefühlslage beider Trainer war ob des Ergebnisses natürlich höchst unterschiedlich. Das sagte uns Steffen Ziffert: „Wir haben alle drei Tore des Gegners unfreiwillig selbst vorbereitet. Deshalb stehen wir auch da unten, weil sich das schon eine ganze Weile so hinzieht. Wir wissen, dass wir eine der Mannschaften sind, die gegen den Abstieg spielen und dass unsere fußballerischen Möglichkeiten derzeit sehr begrenzt sind. Daran müssen wir arbeiten. Leider können wir die seit Wochen fehlenden vier Stammspieler nicht ohne Weiteres ersetzen.“

Das Urteil von Gegenüber Holger Jähnisch lautete so: „Im Fußball ist vieles Kopfsache. Das Ergebnis tut der Moral gut. Ich will den Spielern den Druck nehmen. Deshalb habe ich unter der Woche auch mit einzelnen Spielern gesprochen. Wichtig war heute, dass Sven Rupprecht wieder viele Läufe in die Tiefe gemacht hat. Wir müssen weiter zusammenrücken, denn wir stehen ja immer noch mit dem Rücken zu Wand. Aber wir haben heute einen Schritt davon weg gemacht.“

Die Statistik

FC Einheit:

Bresemann, Szymanski, Schlegel, Bahner, Fiedler (61. Kuhn), Riemer, Krahnert, Stelzer, Zarschler (71. Seturidze), Rupprecht (85. Kaiser) Rühling

FC Grimma:

Jentzsch, Choschnau, Ackermann (72. Markus), Tröger, Jakisch, Spreitzer, Ziffert, Farkas, Bartsch, Diermann (82. Ronneburg), Walter

Schiedsrichter: Julius Weiser, Zuschauer: 148

Torfolge: 1:0 Sven Rupprecht (6.), 1:1 Stefan Tröger (61.), 2:1 Marco Riemer (73.), 3:1 Benjamin Bahner (89.), 4:1 Gregor Kuhn (90.+3)

Hartmut Gerlach

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