FC Einheit Rudolstadt – FC Oberlausitz Neugersdorf 1:0 (1:0)

Neunter Sieg hätte schon zur Pause in „trockenen Tüchern“ sein müssen

Dass der Gastgeber nicht schon beim Kabinengang zur Pause den Sieg in „trockenen Tüchern“ hatte, musste er sich selbst zuschreiben. Denn schon in der 1. Halbzeit besaß die diesmal ganz in Schwarz angetretene Heimmannschaft zahlreiche Hochkaräter. Das begann bereits nach 14 Minuten, als Marco Riemer allein auf das Tor zulief, den Ball aber zum besser postierten Maximilian Schlegel passte. Doch der konnte das Leder, auch weil es noch tückisch hoppelte, nicht im leeren Tor unterbringen.

Sieben Minuten darauf war Riemer erneut völlig frei, aber Schlussmann Patrick Klouda konnte das Spielgerät noch um den Pfosten lenken. Schon in der nächsten Situation landete ein Direktschuss von Ron Wachs auf dem Giebel (23.). Fast hätte der Stadionsprecher nach 37 Minuten schon die Torfanfare „Hoch Heidecksburg“ eingespielt. Sven Rupprecht lief allein durch, umkurvte noch Klouda, doch Abwehrhüne Franz Magdeburg rettete irgendwie auf der Linie.

Fast nicht mehr erwartet dann doch noch vor dem Seitentausch das Tor, das schließlich das „goldene“ bleiben sollte. Riemer erkämpfte sich den Ball, spielte auf Luiz Miguel Schack. Der war bei seinem Sprint Richtung Tor nicht mehr zu stoppen und konnte überbelegt vollenden (44.). „Der Treffer kurz vor der Pause war natürlich bitter. Aber Rudolstadt hat einfachen Fußball gezeigt und männliche Härte an den Tag gelegt“, befand der Oberlausitzer Trainer Stefan Fröhlich. Holger Jähnisch trauerte ein wenig den drei Klassechancen nach und sagte:“ Ich habe danach mit dem 1:0 kurz vor der Halbzeit eigentlich nicht gerechnet. Aber auch das ist eine Qualität, wenn man den Fehler bestraft.“

Erwartungsgemäß zeigte sich der Kontrahent, der im ersten Durchgang nicht eine klare Chance kreieren konnte, mit Wiederbeginn auch nach den Worten von Fröhlich engagierter. Aber seine Mannschaft habe nichts zugelassen, freute sich Jähnisch. Ein Kopfball (51.) und ein Schuss (84.) waren die einzigen, eher unterdurchschnittlichen Bewährungsproben für Keeper Max Bresemann. Der blieb jedoch auch angesichts des Platzes konzentriert und schlug die Bälle auch mal resolut nach vorn. Dabei konnte er sich auf seiner Vorderleute verlassen. Die nahmen dem wie immer wortgewaltigen Schlussmann die meiste Arbeit ab. Neben dem kopfballstarken Mateusz Szymanski, der kein Luftduell verlor, war es vor allem Innendeckerkollege Georg Kaiser, der vielleicht beste Spieler auf dem Platz. Der Ex-Saalfelder verlor im gesamten Spiel keinen Zweikampf und behielt in den meisten Situationen immer die Übersicht.

Zwar hielten sich die Möglichkeiten für die Schillerstädter bis auf die klaren Gelegenheiten von Noak (52.) und Szymanski (55.) nach dem Wechsel in Grenzen. Weitere Angriffe wurden oft nicht konsequent zu Ende gespielt. Aber auch zwei Schüsse  der Gäste aus verheißungsvollen Entfernungen verfehlten ihr Ziel deutlich und landeten in den Kastanien (84., 86.).

Stefan Fröhlich sprach trotz der Niederlage von der bislang besten Auswärtsleistung seine Elf, die ab und an gefährlich vor dem Tor aufgetaucht sei. Deshalb hätte sich Neugersdorf auch einen Punkt verdient gehabt.

Diese Meinung konnte Holger Jähnisch nicht teilen. Für ihn war der neunte Erfolg im 19. Spiel verdient, wobei er besonders die starke Bank, auf die er  trotz der Ausfälle von Barth, Kühne und Rühling zurückgreifen konnte, hervorhob. Es sei, so der Einheit-Coach weiter, für eine Mannschaft, die das Offensivspiel forciere, schwierig gewesen, ein Passspiel zu betreiben, bei dem der Ball mehr springe als rolle.

Die Statistik:

FC Einheit Rudolstadt

Bresemann, Szymanski,  Kaiser,  Schlegel,  Riemer (70. Bahner), Krahnert,  Schack (46. Noak) Baumann (90.+2 Giebel) Rupprecht (82. Halbauer) Seturidze,  Wachs (46. Fiedler)

FC Oberlausitz:

Klauda, Petrick, Magdeburg (61. Meißner), Schober /0. Golzsch), Cellarius, Bönisch, Katzer, Orosz (70. Keil), Brühl (61. Seibt), von Brezinski, Merkel

Schiedsrichter: Maximilian Scheibel, Zuschauer: 125

Torfolge: 1:0 Luiz Miguel Schack (44.)

Hartmut Gerlach

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