FC Einheit Rudolstadt – FSV Martinroda 0:3 (0:2)

Bei der obligatorischen Pressekonferenz nach einem Oberligaspiel streikte diesmal die Technik und die beiden Trainer mussten ihre Statements ohne Mikrofon abgeben. Grund für Holger Jähnisch, für das gerade zu Ende gegangene Match, das mit einem überraschend deutlichen 3:0 für den Tabellenvorletzten ausgegangen war, auch den Vergleich vom gezogenen Stecker bei seiner Mannschaft an den Anfang seiner Ausführungen zu stellen..

Dabei sah es nach dem Anpfiff des überzeugenden jungen Thüringer Referees nicht nach einer klaren Niederlage für die ganz in Grün aufgelaufenen Rudolstädter aus. Die agierten sofort schwungvoll, setzten sich auf den Außenbahnen durch und flankten nach innen. Eine dieser Eingabe erreicht Marco Riemer, der jedoch nicht einnetzen konnte (6.). Schon die erste Aktion Richtung Bresemann-Kasten brachte im Gegenzug allerdings die Führung für den Gast. Der beim FC Carl Zeiss ausgebildete ehemalige Plauener James-Kevin Nahr (22 Jahre) bekam ein Zuspiel an der Strafraumgrenze, drehte sich geschickt und schlenzte das Leder unhaltbar knapp neben den linken Pfosten in die Maschen ( 7.).

Die Hausherren waren jedoch nicht geschockt, dominierten die faire Partie und schraubten den Eckenstand auf acht Standards. Dabei waren Chancen zwangsläufig. Doch weder Riemer (8.), noch Sven Ruprecht, der nach einem Abpraller von Felix Nicolai frei war, aber dessen Ball noch auf der Linie geklärt wurde (30.), und Tom Krahnert (37.) konnten ihre Hochkaräter in Zählbares ummünzen.

Wie Toreschießen geht, zeigte der FSV. Nach einem gut getimten Pass von Serdar Suliman bugsierte der an der Fünfmeter-Linie postierte, völlig freie Rune-Kjell Litzenberg das Spielgerät ebenso unhaltbar ins lange Eck (42.). Mit diesem Zwischenstand ging es auch in die Pause.

Wer im Einheit-Lager geglaubt hatte, dass es den Einheimischen gelingen würde, die Partie noch zu drehen, sah sich schon vier Minuten nach Wiederbeginn arg enttäuscht. Denn da konnte der Gastgeber die erste Ecke der Ilmkreis-Städter nicht klären. Irgendwie kam der Ball zum früheren Einheit-Akteur Tino Langhammer und der stellte auf 3:0 (49.).

Nun wurde es natürlich ganz schwer für die Platzelf, zumal Gäste-Coach Robin Krüger erfreut feststellen konnte, dass die Begegnung im Gegensatz zu manch anderer seiner Elf, die gerade einmal zwei Wechselspieler auf der Bank hatte, diesmal nicht kippte. Er sagte: „Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht, taktisch gut gespielt und gekämpft.“

So biss sich die Einheit immer wieder die Zähne an der gut gestaffelten Defensive des Tabellenvorletzten aus, spielte aber auch selbst mit zu geringem Tempo und wenigen Ideen. Dennoch hatte man Einschussmöglichkeiten, die aber weder Florian Giebel (68.), Julian Zarschler (74.) oder Marco Riemer (80., 88, 89.) im gegnerischen Tor unterbringen konnte. So waren sich der Verfasser mit den Stammzuschauern Familie Kaiser und Halbauer einig, dass der FC an diesem Nachmittag wohl noch lange hätte spielen können, um einen Treffer zu erzielen.

Krüger hielt trotz des unerwartet klaren Siegs einer Schützlinge den „Ball flach“: „Natürlich gewinnen wir in der Höhe deutlich zu hoch. Aber das nehmen wir natürlich gern mit und freuen uns, dass wir auf der Zielgerade noch einmal drei Punkte und ein schönes Erlebnis hatten.“

Pendant Holger Jähnisch fand deutliche Worte: „Wenn ich zum Beispiel heute unser Zweikampfverhalten gesehen habe, dann ist es auch egal, ob der eine oder andere wenig oder gar nicht gespielt hat. Das war in den letzten Spielen ähnlich. Wir haben uns nicht gut verkauft und haben die Basics im Fußball wie Leidenschaft, Aggressivität und engagierte Zweikampfführung nicht gezeigt, Obwohl wir in der Saison schon bewiesen haben, dass wir das können. Das haben wir heute gar nicht auf den Platz gebracht.“

Noch lange nach Spielschluss sah man die Mannschaft vor dem oberen Tor zusammensitzen, um das Spiel auszuwerten. Da war der Trainer schon nicht mehr dabei. Dessen klare Aussagen waren auch ohne Mikrofon gut zu verstehen … .

Die Statistik

FC Einheit:

Bresemann, Giebel (81. Halbauer), Kühne, Barth, Fiedler (53. Wachs), Krahnert, Schlegel, Rupprecht (53. Rühling ), Noak (53. Zarschler), Schack (81. Gehrmann), Riemer

FSV Martinroda

Nicolai, A. Rohlik, D. Rohlik, Floßmann, Andris, Suliman, Nahr (56. Six), Nowak, Langhammer, Litzenberg (90.+1 Klötzer), Schneider

Schiedsrichter: Daniel Bartnitzki, Zuschauer: 98

Torfolge: 0:1 James-Kevin Nahr (7.), 0:2 Rune-Kjell Litzenberg (42.), 0:3 Tino Langhammer (49.)

Hartmut GerlachLeider konnte unser Vereinsfotograf Achim Freund, der sonst kaum fehlt, diesmal nicht dabei sein. Deshalb gibt es zum Spiel keine Fotos. Aber wir stellen natürlich noch ein, was die Trainer sagten und hoffen auch auf einen Spielbericht aus

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