FC Einheit Rudolstadt – FSV Martinroda 4:1 (0:1)

Rudolstädter drehten Spiel nach der Pause

Bei böigem Wind, der je nach Spielrichtung beide Mannschaften bevorzugte oder benachteiligte, entwickelte sich auf dem Kunstrasen in Rudolstadt ohne Zuschauer eine von beiden Seiten mit viel Einsatz, Ehrgeiz und hoher Spielgeschwindigkeit geführte Partie, die der junge Unparteiische jedoch jederzeit gut im Griff hatte, Für die Übungsleiter Robin Krüger und Holger Jähnisch und ihre Mannschaften war es der letzte Test vor der Fortführung der Oberligasaison. Während der FSV am kommenden Samstag die weite Auswärtsfahrt bei Oberlausitz Neugersdorf vor der Brust hat (15.), empfängt die Einheit mit dem Tabellenführer Krieschow einen der Meisterschaftsfavoriten.

Zunächst konnte kein Team Akzente setzen. Die ersten beiden Möglichkeiten gehörten dann den Hausherrn, Doch Niclas Fiedler wurde gerade noch abgeblockt (7.) und als Maximilian eine seine gefährlichen Eingaben nach innen brachte, war Justus Six mit dem Pfosten im Bunde, um zu klären (9.). Im Laufe der ersten 45 Minuten landete der Ball noch einmal am Gestänge des FSV-Tors. Martinroda antwortete mit einem Schuss von Serdar Suliman, der nur knapp am in der 1. Halbzeit von Max Bresemann gehüteten FC-Gehäuse vorbei zischte (10.).

Kurz darauf die Führung der Ilmkreisstädter. Die Grün-Gelben behinderten sich bei einer Kopfballaktion gegenseitig. Das Leder kam irgendwie zu Mohammed Al Saaed, der schon beim TSV Bad Blankenburg gespielt hatte, und der bugsierte es mit Windunterstützung und 13 Metern technisch gekonnt und unhaltbar in die Maschen (14.).

Der Ligakonkurrent konnte die Schillerstädter nach der Führung zwar nicht mehr ernsthaft in Bedrängnis bringen, hielt die Begegnung aber offen und ließ bis auf die Gelegenheiten von Tim Rühling (20.), einem Freistoß von Marco Riemer (34.) und einer für Ungemach im FSV-Strafraum sorgenden Flanke von Sven Rupprecht (42.) kaum etwas zu. So war das 1:0 für die Sandhasen durchaus beim kurzen Halbzeitalk nicht unverdient und der Martinrodaer Coach zog eine positive Zwischenbilanz: „Wir haben gut angefangen und das insgesamt in der in der 1. Halbzeit sehr ordentlich gemacht.“ Rudolstadts Pausenstatement fiel durch Holger Jähnisch eher durchwachsen aus: „In den ersten 20 Minuten haben wir uns schwer getan, unseren Wettkampfrhythmus zu finden. Dann waren wir besser im Spiel, obwohl wir gegen eine Mannschaft gespielt haben, die für uns mit einer ungewohnten Grundordnung aufgetreten ist.“

Darauf reagierte Jähnisch schon vor dem Seitentausch auch taktisch und im Gegensatz zum Vorbereitungsmatch gegen Weimar führten diesmal die Wechsel auf Rudolstädter Seite nicht zur einer Rhythmusstörung. Im Gegenteil: Die Einheit legte beim Tempo mit Wiederbeginn noch eine „Schippe drauf“. Natürlich spielte der rasche Ausgleich, der einem Traumtor von Benjamin Bahner, gerade in die Begegnung gekommen, entsprang – der Schütze wuchtete das Spielgerät aus 25 Metern direkt unter den Balken (48.), wobei der Wind sicher auch etwas mithalf – in die Karten. Wenig später verpasste Florin Giebel, der auf rechts nicht zu bremsen war, die Box der „Sandhasen“ nur knapp. Doch das 2:1 ließ nicht lange auf sich warten, wobei der FC im dritten Versuch durch Bahner aus Nahdistanz traf (60.).

Dann wurde Riemer durch Ron Wachs, der auch schon an den ersten beiden Treffern beteiligt war, freigespielt und platzierte die Kugel mit einem Flachschuss aus 16 Metern punktgenau ins Eck (67.). Den Schlusspunkt zum nach dem Spielverlauf im ersten Durchgang kaum erwarteten so klaren Sieg für die Platzelf setzte Rupprecht, der nach einem Zuspiel von Giebel freie Bahn hatte und überlegt  aus halblinks vollendete (82.).

Martinroda besaß durch Liam Floßmann (70) eine gute Chance zur Resultatsverbesserung und wenig später verhinderte Leri Natradze, indem er ins Eck „abtauchte“, bei einem Freistoß aus 20 Metern einen Treffer des Einheit-Kontrahenten.

„Nach dem frühen Ausgleich kurz nach Wiederbeginn haben wir uns aus dem Konzept bringen lassen. Da hätten wir weiter so mutig und griffig wie vor der Pause spielen müssen. Wenn man dann gegen einen qualitativ guten Gegner keine Entlastung mehr schafft, wird es schwierig“, befand Robin Krüger nach dem Abpfiff. Kollege Jähnisch sagte: „Die 2. Halbzeit war von uns richtig gut. Die Tore waren schön herausgespielt und es hat sich jeder gezeigt. Man kann also ein positives Fazit ziehen und muss sehen, was die nächste Woche beim Punktspielstart gegen Krieschow bringt.“

Den kann die Einheit durchaus mit breiter Brust vollziehen, denn die klaren Siege in den vier Tests gegen Mannschaften, die alles andere als „Laufkundschaft“ waren, sollte das Selbstvertrauen stärken.

Die Statistik

FC Einheit;

Bresemann, Fiedler, Schlegel, Barth, Riemer, Krahnert, Schack, Rühling, Rupprecht, Seturidze, Wachs (Natradze, Giebel, Szymanski, Gehrmann, Bahner)

FSV Martinroda

Nicolai, Floßmann, Andris, Schneider, Suliman, Al Saaed, Sic, Nowak, Benkenstein, Nahr, Langhammer (Heyn, A. Rohlik, D. Rohlik, Metzmacher, Kahlef, Fischer, Brömel, Litzenberg)

Schiedsrichter: Johannes Drößler, Zuschauer: keine

Torfolge: 0:1 Mohammed Al Saaed (14.), 1:1, 2:1 Benjamin Bahner (48., 50.), 3:1 Marco Riemer (67.), 4:1 Sven Rupprecht (82.)

Hartmut Gerlach

Weitere Beiträge zum Spiel folgen. Das sind die Meinungen der Trainer, der Bericht aus der Sicht von Martinroda und sicher auch noch Fotos von Achim Freund.

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