Nach dem Sieg über Bautzen legte die Einheit nach
Verzeihung, natürlich gibt es auch nach diesem Spiel nur drei Zähler für den Gewinner. Dass sich die Gastgeber in diesem für beide Seiten enorm wichtigen Match dennoch als Sechs-Punkte-Sieger fühlen durften, haben wir bereits in unserer Vorschau thematisiert und können wir nur wieder „ausgraben“. Denn durch den Heimerfolg liegen zwischen dem SV 09 und dem FC Einheit nun sechs Punkte. Sicher kein Ruhekissen, aber da sieht die Welt für die Mannschaft von Holger Jähnisch natürlich deutlich besser aus als noch vor zwei Wochen.
Auf dem Kunstrasen entwickelte sich von Beginn an eine Partie vor guter Kulisse, die zwar keinen Schönheitspreis verdient hatte, aber die in Sachen Zweikämpfe, Einsatz und Kopfballstärke keine Wünsche übrig ließ. Die Gäste hatten zunächst durchaus leichte optische Vorteile und Trainer Robert Fischer lobte seine Schützlinge dafür, dass sie sehr gut in die Begegnung gekommen seien. Rudolstadt setzte auf Konter uns suchte damit das neue Sturmduo Sören Eismann und Niels Noack. Doch Eismann wurde häufig wegen abseits zurückgepfiffen, Aber dann kam er zum Kopfball (13.), der aber aus sehr günstiger Position sein Ziel knapp verfehlte. Zuvor hatten auch die Nullneuner zwei Mal (6., 10.) das diesmal von Maurice Geenen gehütete Tor anvisiert, aber aus 18 bzw. 20 Metern das Gehäuse nicht getroffen.
Nachdem Maximilian Schlegel mit seinem Freistoß aus 22 Metern am Arnstädter Keeper Valentin Henning gescheitert war (17.) folgte nach nunmehr verteiltem Spielverlauf das 1:0 für den FC. Der kombinierte über die linke Seite über Markus Baumann und Sören Eismann -. fantastisch sein Trick zu Niclas Fiedler – und Letzterer brachte das Spielgerät punktgenau nach innen, wo Niels Noack nur noch den Fuß aus kurzer Entfernung hinhalten musste, um einzulenken (26.). „Ein klasse Tor“, befand Jähnisch.
SV-Coach Robert Fischer sprach hinterher von effizienten Rudolstädtern. Nach der Führung der Einheit hätte die im Gegenzug fast wieder dahin sein können, aber Geenen parierte einen Kopfball des Gegners mit eine starken Parade (27.). Wenig später hatte Noack das 2:0 auf dem Fuß, aber Henning konnte einen „Einschlag“ gerade noch verhindern (34.). Mit einem schwachen Abschluss von Regisseur Silvano Varnhagen und einem Freistoß aus 22 Metern in die Mauer (45.+3) endete für das Tabellenschlusslicht eine Halbzeit ohne Ertrag.
Der zweite Abschnitt begann mit einem kleinen Eckenfestival. Aus einer dieser Standards entstand das zweite Tor für die Jähnisch-Elf. Georg Kaiser lief im richtigen Moment an und wuchtete das Leder per Kopf ins rechte untere Eck (63.).
Die Bachstädter gaben sich nicht geschlagen und Fischer wechselte gleich vier Neue ein. Dabei hofft er darauf, dass vor allem der baumlange Hüne Johannes Ruschke einen Kopfball versenken würde. Aber der war bei Kaiser in besten Händen, obwohl, so Jähnisch, die Einheit-Abwehr Schwerstarbeit zu verrichten hatte. Doch die Hausherren gewannen trotz mancher körperlicher Unterlegenheit fast alle Zweikämpfe in der Luft. So hielt man die Bachstädter vom eigenen Gehäuse weg, warf sich in die Schüsse oder Flanken und bis auf ein Abseitstor (86.) passierte im Strafraum nichts mehr. Auf der Gegenseite lag in der Nachspielzeit sogar das 3:0 in der Luft, aber der sonst so sichere Elfmeterschütze Maximilian Schlegel – zuvor wurde Kaiser umgestoßen – war diesmal gegen den SV-Schlussmann nur zweiter Sieger.
Dann war Schluss und das in jeglicher Hinsicht überzeugende Thüringer Schiedsrichtertrio, das die trotz aller Bedeutung anständig geführte Begegnung sehr gut und oberligagerecht leitete, beendete sie nach vier Nachspielminuten.
Das Resümee von Robert Fischer fiel so aus: „Es ist sehr bitter für uns, weil wir in den ersten 20 bis 30 Mintuen auch unsere Möglichkeiten hatten. Rudolstadt hatte zwar immer Kontergelegenheiten, aber sie nutzen die einzige gute Torchance zum 1:0. Wir hatten uns für die 2. Halbzeit sehr viel vorgenommen. Nach dem 0:2 wurde es schwer, denn es ist immer unangenehm in Rudolstadt zu spielen. Es war sicher nicht das beste Oberligaspiel, aber aufgrund der Effizienz vor dem Tor hat der Kontrahent verdient gewonnen.“
Das Fazit von Holger Jähnisch lautet so: „Wir sind sehr froh, dass wir in einem ganz wichtigen Spiel einen Dreier nachgelegt haben. Kompliment an die ganze Truppe, auch an die, die wenig gespielt haben. Wir haben eine Mannschaft mit einem richtig, richtig guten Charakter. Auf dem kleinen Kunstrasen war es das erwartet umkämpfte Spiel, in dem wir gut gearbeitet haben. Wir hatten eine gute Staffelung und haben uns stets gut gecoacht, was die Abstände anbelangt. Aber wir haben manches zu fahrig ausgespielt. Wir haben gegen einen guten, starken und engagierten Gegner dann den Deckel darauf gemacht. Dabei waren wir immer präsent und wollten das Hinrundenergebnis vergessen machen.“
Die Statistik
FC Einheit
Geenen, Giebel, Schlegel, Fiedler, Krahnert, Noak, M. Baumann (90.+2 Enke), Zarschler (60. Kaiser), Meißner, Rühling (60. Kuhn), Eismann (90.+4 Seturidze)
SV 08 Arnstadt
Henning, Martinez (66. Scheuring), Kunz (66. Hertel), Stelzer, Messing, Kiraly, Pierre (57. Ruschke), Varnhagen, Barthel (57. Grünert), Oeftger, Hoffmann
Schiedsrichter: Johannes Drößler, Zuschauer: 181
Torfolge: 1:0 Niels Noak (26.), 2:0 Georg Kaiser (63.)
Hartmut Gerlach