FC Einheit Rudolstadt – VFC Plauen 0:1 (0:0)

Für starke Leistung gegen den Spitzenreiter nicht belohnt

So klar, wie die Rollen angesichts der Tabellensituation vor diesem Oberligaspiel FC Einheit (Letzter) gegen den VFC Plauen (Spitzenreiter) verteilt schienen, waren sie am Ende doch nicht. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe und unsere Mannschaft hat eine klasse Leistung geboten“, befand Vereinschef Willi Obitz. Damit lag er auf einer Wellenlänge mit Karsten Oswald, dem Trainer der Vogtländer. „Wir sind auf einen Gegner getroffen, wo die Punktezahl nicht das Vermögen der Mannschaft widerspiegelt“, sagte er und war deshalb  noch mehr über die drei Punkte, die man in die Spitzestadt mitnahm, erfreut.

Holger Jähnisch wollte allerdings kein Lob vom Kontrahenten. Da sei das Schlimmste, was einem nach einem Spiel passieren könne, denn man könne sich dafür nichts „kaufen“, sagte er.

Das an Torchancen arme Spiel, das, so der Gästecoach, rassig und zweikampfstark geführt wurde, begann ausgeglichen und blieb es auch über die gesamte Spieldauer. Die wenigen Möglichkeiten sind rasch aufgezählt. Da war die Gelegenheit des erneut laufstarken Sven Rupprecht (9.), der auch keinem Duell aus dem Wege ging, der Kopfball des auffälligen Johan Martynets (11.), die Aktion von Georg Kaiser gegen den selben Spieler, bei der der VFC einen Strafstoß forderte (35.), eine Eingabe von Ron Wachs (39.), dessen Zweikampfquote ebenso hoch war wie das Laufpensum, ein scharfer Pass von rechts vor den Kasten von Max Bresemann, der jedoch an Freund und Feind vorbei zischte (43.) sowie ein Schuss von Marco Riemer, den Jakob Pieles zur Ecke abwehrte (45.). All das könnte man bei einigem Wohlwollen noch unter der Rubrik Chanden aufnehmen.

Auch im zweiten Durchgang verlief die anständig geführte Partie (einmal gelb für Rudolstadt, drei Mal für Plauen), woran auch die Ampelkarte (57.) für einen VFC-Akteur nichts änderte, Der junge Unparteiische leitete unauffällig  und hatte das Match stets im Griff. Nach einem Freistoß von Maximilian Schlegel, der zum Eckball führte (47.), kam der Gast zum ersten „Riesen“, aber Martynets scheiterte am mit Fußabwehr klärenden Bresemann (52.).  

Zwölf Minuten darauf blieb der Einheit-Schlussmann beim Schuss von Alexander Morosow erneut lange stehen und verhinderte so die Führung für das Oswald-Team. Aber nach 76 Mintuen war er machtlos. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld verteidigte die bis dahin nahezu fehlerlose Deckung der Hausherren nicht konsequent genug, der eingewechselte Tim Limmer war nach einer Kopfballverlängerung zur Stelle und lenkte aus kurzer Distanz ein (76.).

Alle Bemühungen der Rudolstädter, sich wenigstens noch den nicht unverdienten Punkt zu holen, scheiterten. Allein Benjamin Bahner besaß in der Schlussphase drei hochkarätige Kopfballmöglichkeiten (81., 83., 89.). Auch Riemer fand mit seinem Schuss aus 18 Metern in Pieles (90.) seinen Meister. Die letzte Gelegenheit der Begegnung hatte erneut Martynets, der aber das FC-Gehäuse aus freier Position verfehlte (90.+2)

Das Fazit von Karsten Oswald bei der Pressekonferenz fiel so aus: „Wir sind total glücklich, dass wir 1:0 in Rudolstadt gewinnen konnten. Wir hatten uns vorgenommen, heute als Sieger vom Platz zu gehen. Aber wir wussten auch um die Schwere der Aufgabe. Ich bin auf unsere Jungs unendlich stolz, wie sie das Woche für Woche machen, wie sie Rückschläge wegstecken oder auch Verletzungen. Das Wichtigste ist immer, dass man die Spieler, die hinten dran sind, hineinwerfen kann. Da ist sich keiner zu schade.“

Holger Jähnisch kam zu diesem Resümee: „Es gibt unendlich viel, worauf man stolz sein kann. Zu einem auf das, was wir heute investiert haben, unsere Leistung und wie wir als Truppe auf dem Feld gestanden haben. Wir haben uns viele gute Abschlüsse gegen ein Top-Team heraus gespielt und viele gute Flanken herein gebracht.

Auch wir sind in das Spiel hinein gegangen und haben gesagt, wir wollen gewinnen. Wenn wir unser Potenzial ausschöpfen, sind wir in der Lage, jede Mannschaft zu schlagen. Aber ich erzähle dem Fußballkenner nichts Neues: Wenn man hinten steht, kippt so ein Spiel auch mal in die falsche Richtung. Doch die Leistung, die wir heute gezeigt haben, muss die Basis sein für die nächsten 16 Spiele. Wenn wir das schaffen, und dazu sind wir in der Lage, kommen wir hinten heraus.“

Am kommenden Samstag wird die Hinrunde für die Einheit mit der langen Fahrt zum Auswärtsspiel in Ludwigsfelde beendet.

Die Statistik

FC Einheit:

Bresemann, Giebel, Kaiser (80. Seturidze), Schlegel, Bahner, Fiedler (77. M. Baumann), Riemer, Krahnert, Rupprecht (77. Meißner), Rühling, Wachs (88.)

VFC Plauen:

Pieles, Träger (67. GRK), Martynets, Winter (86. Andreopoulus), Werrmann, (77. Müller), Sponer, Morosow, Kind (70. Limmer), Fischer, Kießling, Barth

Schiedsrichter: Lukas Müller, Zuschauer: 236

Torfolge: 0:1 Tim Limmer (76.)

Hartmut Gerlach

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