FSV Motor Marienberg- FC Einheit Rudolstadt 3:2 (2:1)

Déjà-vu bei Oberligist Einheit Rudolstadt

Wenn man da nicht mal von einem Déjà-vu – Erlebnis spricht. Wie schon in der letzten Saison bleibt der FC Einheit auch in seinem zwölften Oberligajahr nun schon  wieder ohne Erfolgserlebnis. Waren es 22/23 zu Beginn zehn Partien ohne Sieg, steht die Einheit jetzt schon wieder bei fünf Begegnungen ohne Dreier.

Dabei sah es diesmal so aus, als würde der Gast die erhofften Punkte aus dem schönen Stadion im erzgebirgischen Marienberg mitnehmen. Denn schon nach sechs Minuten verwandelte Maximilian Schlegel einen an Sven Rupprecht verwirkten, klaren Strafstoß gewohnt sicher. Zuvor hatte Georg Kaiser, der wenig später leider verletzungsbedingt ausscheiden musste, Rupprecht mit einem gekonnten Chipball in Szene gesetzt.

Die Einheit blieb zunächst dran, doch Benjamin Bahner schlug aus aussichtsreicher Position über das Leder (15.) und eine Eingabe von Schlegel (19.) geriet zu weit. Doch allmählich kam der Tabellenvorletzter in diesem Kellerduell besser ins Match. Ein indirekter Freistoß nach hohem Bein von Rupprecht wurde von der FC-Mauer abgewehrt (21.) und als der FSV eine Eingabe von rechts brachte, klärte Toni Stelzer (24.). Auf der Gegenseite wuchtete Schlegel das Leder aus 19 Meter gleichfalls in die Spielertraube (28.).

Aber irgendwie ließen die Rudolstädter nach, machten im Spielaufbau viele Fehler und wirkten zum Teil pomadig. Der Aufsteiger erkämpfte sich im wahrsten Sinne des Wortes mehr Spielanteile und war nach 31 Minuten dem Ausgleich nahe. Doch Stefan Schmidt verhinderte den im Herauslaufen (31.). „Unsere Körpersprache stimmt nicht“, monierte der Sportliche Leiter Tim Ackermann. Fast schon erwartet dann der Ausgleich, als die rechte Abwehrseite frei war, und Kevin Werner in die flache Eingabe spritzte (41.). Doch es sollte noch schlimmer kommen, denn als niemand Fabio Anger angriff, traf der aus fast 25 Metern ins lange Eck (44.). So gingen die Thüringer mit einem Rückstand in die Pause, wohl auch ein Grund dafür, dass Ronny Rother, der Trainer der Marienberger, von der klar besseren Mannschaft sprach.

Motor wollte im zweiten Durchgang, so ihr Coach, dort weitermachen, wo man vor dem Wechsel aufgehört hatte. Aber nun war die Einheit besser im Spiel. Doch immer wieder klärte der Gastgeber Eingaben der Grünen von rechts oder links mit vielen Beinen. „Uns ist es nicht gelungen, an die 1. Halbzeit anzuknüpfen. Rudolstadt war dem zweiten Tor näher als wir dem dritten“, anerkannte Rother. Das sah auch Gegenüber Jürgen Walther nicht anders, als er an die klaren Möglichkeiten von Marco Riemer (50.) oder Maximilian Schlegel (54., 61., 66.) dachte. „Ich weiß nicht, wie viele Möglichkeiten wir hatten, aber Marienberg hatte dabei immer wieder unzählige Beine dazwischen und wirft sich rein. Wir haben versucht, es zu erzwingen und auch spielerisch zu lösen. Dabei haben wir die Außenbahnen gut belaufen und vor allem in der 2. Halbzeit die Bälle gut in den Fuß zu spielen. Wir machen Fehler, aber der Gegner macht noch mehr. Doch wir haben sie nicht ausgenutzt“, so der FC-Trainer.

Einer der wenigen Konter in Halbzeit zwei führte dann zum 3:1. Auch hier sah die FC-Hintermannschaft nicht souverän aus (77.). Zwar gelang Schlegel nach Vorarbeit von Ron wachs (81.) ein attraktiver Treffer, aber zu mehr reichte es nicht.

Marienberg setzte auf schnelle Gegenangriffe, war aber hier ein Stück weit fahrlässig. Zudem rettete Mateusz Szymanski auf der Linie (90.+1).

Das Urteil von Walther fiel so aus:„Zum wiederholten Male schauen wir uns nach einem Spiel an und können es uns nicht erklären. Der Gegner hat zweieinhalb Chancen und macht drei Tore. Wir machen Fehler, aber der Gegner macht noch mehr. Doch wir haben sie nicht ausgenutzt. Im Moment werden wir für jeden Fehler so was von bestraft.

Der Einheit-Übungsleiter blickt auch voraus: „Wir müssen uns das Selbstvertrauen wieder holen und das Glück erzwingen. Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis. Das bedeutet Druck und Arbeit, aber auch, dass wir den Spaß im Training nicht vergessen. Alle müssen die Köpf wieder hochbekommen.

Das Fazit seines Trainerkollegen fiel so aus: „Unter dem Strich war es ein verdienter, glücklicher Sieg.“

Die Statistik

FSV Motor:

Breitfeld, Bauer, Gerlach, Gottschalk, Meyer (54. Fischer), Schreiter, Otto, Werner (90.+1 Omerovic), Flade, Anger (82. Graubner), Müller

FC Einheit:

Schmidt, Kaiser (25. Szymanski), Schlegel, Bahner (62.´M. Baumann), Fiedler, Riemer, Stelzer, Meißner (45. Wachs), Rupprecht (70. Kuhn), Rühling, Eismann

Schiedsrichter: Thimo Henrik Welk, Zuschauer: 193

Torfolge: 0:1 Maximilian Schlegel (6.), 1:1 Kevin Werner (41.), 2:1 Fabio Anger (44.), 3:1 Kevin Werner (77.), 3:2 Maximilian Schlegel (81.)

Hartmut Gerlach

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