FSV Wacker 90 Nordhausen – FC Einheit Rudolstadt 1:1 (1:0)

Nur Vater Baumann war zufrieden

Mit dem nunmehr achten Remis in den letzten neun Spielen war man im Einheit-Lager nicht zufrieden. Vor allem deshalb, weil die Rudolstädter im zweiten Abschnitt vor und nach dem Ausgleich nach den Worten von Holger Jähnisch „Tausendprozenter“ hatten, um mehr als nur einen Zähler auf die durchaus wieder weite Heimfahrt mitzunehmen. Der FC-Trainer dachte an die Chancen von Sven Rupprecht (69.), Nils Halbauer (70.), Niklas Fiedler (75.), Benjamin Bahner (82.), den Pfostenknaller von Leo Gehrmann (87.) und den „Riesen“ von Maximilian Schlegel in der Nachspielzeit (90.+3). Jähnisch zeigte jedoch Verständnis für die ausgelassenen Möglichkeiten: „Das ist auch ein wenig dem Kopf geschuldet, denn er ist irgendwie leer. Noch dazu, dass wir heute auf der letzten ‚Rille’ spielen mussten. Man kann niemandem böse sein, denn keiner lässt Chancen mit Absicht aus“, sagte er. Zur Erklärung: Aus dem Aufgebot fehlten Georg Kaiser, Mattheusz Szymanski, Tommy Barth, Marco Riemer, Florian Giebel, Luiz Schack und Niels Noak. Zudem schied Tom Krahnert früh nach einer Zerrung aus.

Doch ein Mann im überschaubaren Fan-Block der Heidecksburgstädter hatte an diesem Nachmittag auf der Baustelle Albert-Kuntz-Sportpark eine stolzgeschwellte Brust. Vater Matthias Baumann war es, denn seinen beiden Söhne, Markus, seit Wochen in bestechender Form, und auch der später eingewechselte Ruben spielten in einer Mannschaft. Das gab es seit den Wenig – (Gerhard/Rolf-Dieter)- und Jähnisch-Brüdern (Marco/Holger) lange nicht mehr bei der Einheit!

Der Gastgeber, der dringend Punkte brauchte, um den Klassenverbleib zu sichern, war mit dem erklärten Ziel in die Partie gegangen, zu gewinnen. Trainer Matthias Peßolat, der erst seit kurzem für den entlassenen Lars Greschke das sportliche Sagen hat, war auch optimistisch, denn seine junge Mannschaft sei voll fokussiert, sagte er im Vorfeld.

Doch zunächst bestimmte der Gast das Geschehen im Südharz. Zwei Ecken (10., 11.) und ein Schuss von Nils Halbauer (12.), der aber Schlussmann Lucas Treiber keine großen Sorgen bereitete, waren die eher schwache Ausbeute. Dann fand auch Nordhausen in die Partie. Eine Eingabe (25.) und eine Chance von Jerome Riedel (26.) sorgten für Gefahr. Und als die Rudolstädter einen FSV-Kicker nur halbherzig angriffen, landete dessen Schuss aus 18 Metern am Pfosten. Riedel stand beim Abpraller richtig und netzte aus spitzem Winkel ein (30.).

Bis zur Pause verlief die Begegnung dann ausgeglichen, wobei Halbauer Treiber mit einem Schuss aufs linke Eck prüfte (42.). Aus der Kabine kam die Einheit mit druckvollen Angriffen. „In der 2. Halbzeit wollten wir das Spiel noch umdrehen, damit wir hier nicht verlieren. Wir haben nun vieles besser gemacht: das Flügelspiel, Spiel über die Außen und in die Tiefe. All das haben wir in der Pause angesprochen“, erklärte Holger Jähnisch.

Dennoch bedurfte es einer Glanzleistung von Torhüter Stefan Schmidt, der dem allein auf ihn zueilenden Robert Knopp den Schneid abkaufte (55.) und seine Mannschaft so im Spiel ließ. Bei einem Kopfball von Felix Schwerdt hatte er deutlich weniger Mühe (59.).

Aber dann übernahm der FC das Zepter, kam zu den schon beschriebenen hochkarätigen Einschussgelegenheiten, durfte sich allerdings nur über einen Treffer freuen. Den besorgte Schlegel, der nach einem Foul an Fiedler humorlos vom Elfmeterpunkt traf (73.).

Kurz vor Schluss dann noch einmal Aufregung vor dem Strafraum der Thüringer. Doch nach einem Handspiel jagten die Nordhäuser das Spielgerät aus 18 Metern und Tormitte über den Balken.

Matthias Peßolat war nicht nur wegen des nicht erreichten Sieges sauer: „Das war heute keine gute Mannschaftsleistung und prinzipiell keine gute Leistung von uns. Wir waren mit dem Ball viel zu hektisch und unsere Fehlerquote war bei einfachsten Sachen zu hoch. Wir  sind heute mit der Einstellung in das Spiel gegangen, drei Punkte zu holen. Das ist uns nicht gelungen, deshalb sind wir eher enttäuscht als glücklich.“

Gegenüber Holger Jähnisch legte noch auf einen Aspekt Wert: „Die Reisestrapazen der letzten Wochen, wo wir meist früh losgefahren sind und den ganzen Tag unterwegs waren, machen sich bemerkbar. Das hat man auch schon unter der Woche im Training gesehen. Da ist es schon schwer, als Trainer oder auch untereinander Spannung zu fordern.“

Wenn die Grün-Gelben den Platz jedoch als Gewinner verlassen hätten, wäre das Glück von Vater Baumann bestimmt vollkommen gewesen … .

Die Statistik

FSV Wacker:

Treiber, Husung, Stix (87, Sylla). Liese, Knopp, Floßmann, Pietsch, E. Schneider (67. GRK), Schwerdt, Görges, Riedel (73. Riemekasten)

FC Einheit:

Schmidt, Rühling, Zarschler, Kühne, M. Baumann, Krahnert (35. Rupprecht), Halbauer (75. Gehrmann, )Wachs, Fiedler (84. R. Baumann), Seturidze (75. Bahner)

Schiedsrichter: Daniel Bartnitzki, Zuschauer: 167

Torfolge: 1:0 Jerome Riedel (30.), 1:1 Maximilian Schlegel (73./Foulelfmeter)

Hartmut Gerlach

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