Nachwuchstrainer Marco Weitsch: „Entwicklung ist wichtiger als das Ergebnis.“

Wettkampfsport. Marco Weitsch, Coach der C-Junioren der Nachwuchsspielgemeinschaft FC Einheit Rudolstadt/SV 1883 Schwarza, macht da keine Ausnahme. Oder vielleicht doch … ? Denn seine Devise als Trainer lautet: „Die Entwicklung der Jungs ist wichtiger als das Ergebnis. Entscheidend ist dabei nicht, dass man verliert, sondern wie das geschieht.“

Der gebürtige Hallenser, der im Februar seinen 44. Geburtstag feiert, seit vielen Jahren  in Thüringen und mittlerweile im Rudolstädter Ortsteil Schaala wohnt, kam zum Traineramt wie so viele Väter – über seinen Sohn. Vincent spielte bei den Bambinis und der damalige Übungsleiter wollte aufhören. Marco sprang in der Saison 2015/16 ein und ist seitdem dabei. In diesem Spieljahr kicken die Jungs schon bei den C-Junioren.

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So ganz unbedarft ist Marco Weitsch als Trainer allerdings nicht. Der Polizeihauptmeister ist beruflich als Polizeieinsatz-Trainer tätig und sorgt hier nach Jahren bei der Bereitschaftspolizei seit 2014 bei der LPI Saalfeld unter anderem dafür, dass die körperlichen Fähigkeiten der Ordnungshüter bei ihren oft komplizierten Einsätzen, leider auch bei Fußballspielen, ein entsprechendes Niveau haben. Vor 18 Jahren startete er in der Aus- und Fortbildung bei der Polizei, wurde 2006 lizenzierter Übungsleiter und später B-Lizenz-Trainer im Präventionssport.

Im Fußball ist er in der Spielgemeinschaft für die Jahrgänge 2009/10 zuständig. Mit seinen C-Junioren spielt er in der Kreisliga Mittelthüringen, Staffel 2. Dass er hier nach sechs Runden nur Vorletzter ist, hat Gründe. Die erklärt Weitsch so: „Wir spielen hier mit dem jungen Jahrgang. Da sind die Unterschiede, vor allem im athletischen Bereich, teilweise schon riesengroß. Außerdem fällt den Burschen die Umstellung vom Kleinfeld der D-Junioren auf das Großfeld eine Altersklasse höher nicht leicht.“ Deshalb würde er es gut finden, wenn man schon bei den D-Junioren auf einem verkürzten Großfeld, also von Strafraum zu Strafraum spielen könnte.

In seiner Mannschaft sind vier, fünf Jungs in ihrer fußballerischen Entwicklung recht weit. Anderen fehle noch die Bissigkeit, sagt er. Aber er probiert viel, verändert Positionen und schaut, das muss noch mal betont werden, nicht zuerst auf das Ergebnis. „Ich lasse alle spielen, auch wenn manche Eltern gern den Erfolg hätten. Und wenn es mal ein Tief gibt, stelle ich mir zuerst die Frage, was ich falsch gemacht habe.“

Dass Marco Weitsch keine Probleme mit der nicht so einfachen Altersklasse der 12 bis 14-Jährigen hat, hat auch noch einen anderen Grund. Seit 2015 ist er, unterbrochen von zwei Jahren mit Verletzung, Teilnehmer am Rudolstädter Extremlauf Getting Tough. Er wolle an seine Grenzen gehen und brauche diese Herausforderung, begründet er seine Motivation. Da nehmen ihm seine Schützlinge schon manche Forderung ohne zu murren ab.

Marco Weitsch sagt über sich selbst, dass er jede Minute ausgefüllt haben möchte. Und wenn er mal auf der Couch sitzt, dann bereitet er per Laptop die Trainingseinheiten seiner Fußballer vor. Umtriebig ist der verheiratete Familienvater einer Tochter (18) und eines Sohnes (12), der seiner Frau – sie ist übrigens bei der Kriminalpolizei – vor 19 Jahren auf Schloss Heidecksburg das Ja-Wort gab, allemal. Der Hund hält ihn ebenso auf Trab wie seine Hobbys Wandern und Geocaching.

Aber an erster Stelle steht der Fußball. Dabei ist es, in Ermangelung eines Co-Trainers, nicht leicht, 18 junge Leute im Training zu beschäftigen. Doch wenn man sich die Einheiten anschaut, dann sieht man, dass sich alle bewegen und der Ball eine zentrale Rolle spielt. Immerhin sind noch sechs Jungs dabei, mit denen er bei den Bambinis gestartet ist.

Und es mangelt ihm auch nicht an Ideen für Aktionen außerhalb des Spielfeldes. Kürzlich fand ein kleines Hallenturnier statt, an dem auch die Väter, die allerdings keine Tore schießen durften, mitgewirkt haben. Eine Abschlussfahrt ist ein weiteres Projekt. Und schließlich könnte er sich durchaus vorstellen, in Rudolstadt einen Stützpunkt zu installieren, nachdem der in Bad Blankenburg aufgelöst wurde und die nächsten solcher besonderer Trainingszentren in Pößneck, Arnstadt oder Weimar sind. Bei Sven Bauer, in der Nachwuchsspielgemeinschaft der Schwarzaer Jugendleiter, rennt er mit diesen Gedanken offene Türen ein.

Um die Relationen richtig zu stellen. Das Porträt über Marco Weitsch steht auch stellvertretend für die anderen Trainer und Übungsleiter der Nachwuchsspielgemeinschaft Sven Bauer, Tony Herzog, Michael Neupert, Matthias Schwarz, Stefan Muffel, Sven Six, Florian Schebesta, Michael Wolf, Philipp Bauer, Marcel Dresselt, David Kursawe, Dirk Locker und Einheit-Nachwuchs-Chef Renè Löhmer. Sie all tragen durch ihr Ehrenamt dazu bei, dass sich Kinder und Jugendliche bewegen und beim Training und Spielen drei Mal in der Woche sinnvoll beschäftigt werden. Und wenn man dann noch gewinnt, ist es umso besser … .

(Foto: privat): Marco Weitsch (re.) mit Sponsor Andrè Petrick

Hartmut Gerlach

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