SG Union Sandersdorf – FC Einheit Rudolstadt 0:0

Einsicht des Schiedsrichters kam zu spät

Nach einem intensiven, gutklassigen Spiel der beiden Tabellennachbarn fuhr der FC Einheit die 150 Kilometer lange Strecke von Sandersdorf bis in die Schillerstadt mit einem Punkt im Gepäck wieder nach Hause. „Damit muss man auch einmal zufrieden sein, selbst wenn die Partie durchaus auch mit einem Sieg für uns hätte ausgehen können“, sagte Holger Jähnisch.

Der dienstälteste Trainer der Oberliga hatte dabei vor allem die Szene in 58. Minute im Blick. Da drang der eingewechselte Nils Halbauer in den Strafraum ein und wurde attackiert. Doch der Unparteiische wertete die Aktion, bei der Halbauer fiel, als Schwalbe und zeigte dem Einheit-Akteur den gelben Karton.  „Ich bin an der Wade getroffen worden“, beschreibt Halbauer die Situation. Jähnisch effauchierte sich auch deshalb, weil der Assistent an der Linie freie Sicht auf die Szene hatte, aber die Unparteiischen nicht kommunizierten. Nach Spielschluss entschuldigte sich der Referee bei Halbauer für den nicht gegebenen Elfer. Eine faire Geste des sächsischen Schiedsrichter, die den Grün-Gelben aber leider nichts mehr brachte. Auch die Sandersdorfer bestätigten übrigens das Foul.

Ansonsten präsentierte sich die SG Union ähnlich wie beim Hinspiel bei schon fast hochsommerlichen Temperaturen als der erwartet schwere, weil robuste Gegner. Der hatte eine ähnliche Spielanlage wie die Thüringer. Man habe gewusst, was auf die Mannschaft zukommt und wollte mit entsprechender Zweikampführung und hoher Laufbereitschaft so wie gegen Grimma dagegen halten, erläuterte der Gästecoach die Taktik. „Das hat die Truppe richtig gut gemacht“, lobte Holger Jähnisch seine Schützlinge. Die stellten sich diesmal fast von alleine auf, denn es fehlten die verletzten bzw. erkrankten Mateusz Szymanski, Sven Rupprecht, Georg Kaiser, George Seturidze, Niklas Fiedler und Ron Wachs. Auch die Brüder Baumann standen nicht zur Verfügung.

Die Gäste bauten das Spiel auf dem sehr großen, gut präparierten Platz mit längeren Ballbesitzpassagen von hinten heraus auf und versuchten dann, die Bälle in die Tiefe zu spielen oder mit Eingaben zu arbeiten. Dennoch gehörte die erste Chance den Hausherren, aber sie verzogen nach fünf Minuten. Doch danach hatten die Rudolstädter mehr vom Spiel und wirkten dominanter. Das zeigte sich auch in der Chancenverteilung, als vor allem Luiz Miguel Schack zwei hochkarätige Gelegenheiten (15., 22.) nicht erfolgreich abschließen konnte, wobei er die zweite Chancen aus freier Position und zehn Metern zu schnell abschloss. Bis zu Pause neutralisierten sich die Kontrahenten, so dass es nach 45 Minuten torlos in die Kabine ging.

Die zweite Halbzeit war dann ein Spiegelbild der ersten. Sandersdorf versuchte zwar, mehr zu investieren, aber die Gäste konnten die Angriffsversuche der Platzelf immer wieder unterbinden. So gab es nur noch wenige Chancen. Aber die besseren gehörten, vor allem in der Schlussphase, wiederum der Einheit. Zunächst war ein Fallrückzieher von Marco Riemer gefährlich (82.) und wenig später zog der Kapitän ähnlich wie im Spiel gegen Grimma sofort und vielleicht ein Stück weit überhastet ab. (88.).

„Dass wir unsere Chancen oft nicht nutzen, hat wohl auch etwas mit dem Kopf zu tun. Man kann nach einem guten Oberligaspiel trotzdem mit dem Punkt leben, aber angesichts der beiden Superchancen und des nicht gegebenen Elfmeters muss sich unsere Mannschaft eigentlich dafür belohnen. Die ambitionierten Unioner können mit dem Zähler sicher eher zufrieden sein als wir“, zog Holger Jähnisch ein Fazit.

Der FC Einheit hat nach dem torlosen Remis im 24. Spiel in der 5. deutschen Liga mit 33 Punkten auf Tabellenplatz 8 inner. Ob das so bleibt, entscheidet die Sonntagsbegegnung Wernigerode – Arnstadt.

Die Statistik

SG Union

T. Hermann, Schnabel, Zoblovsky, Fritzsch, Wagner, Pannier, Moreno Silva (88. Ullmann), Exner (63. Schlichting), Günther, Ludwig (70. Bondarenko), Seifert (63. M. Hermann)

FC Einheit

Bresemann, Rühling, Kühne, Barth, Zarschler, Krahnert., Noak (77. Giebel), Riemer, Schlegel, Bahner (50. Halbauer), Schack (88. Gehrmann)

Schiedsrichter: Jonny Schiefer, Zuschauer: 73

Hartmut Gerlach

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