VfB 09 Pößneck – FC Einheit Rudolstadt 0:5 (0:2)

Torhüter als Torschütze

Wenn ein Torhüter als Feldspieler aufgeboten wird, dann kann man erahnen, dass der Kader dieser Mannschaft recht dünn ist. So geschehen am Freitagabend, wo der FC Einheit am Pokalwochenende einen Test im Sportpark Warte gegen den VfB 09 Pößneck vereinbart hatte. Obwohl Trainer Jürgen Walther, der in unmittelbarer Nähe des Sportgeländes wohnt und seine Jungs hinterher noch zu einem Kaltgetränk einlud, neun Akteure aus dem Aufgebot aus unterschiedlichen Gründen fehlten, wollte die Gäste die Partie dennoch durchführen.

Dass Stefan Schmidt, sonst neben Max Bresemann einer der beiden Schlussmänner beim Oberligisten, vier Minuten nach seiner Einwechslung beim ersten Ballkontakt gleich das Tor zum 3:0 für die Einheit machte (60.), sorgte auf der  mit verletzten Spielern besetzten Bank für tosenden Beifall.

Rudolstadt begann konzentriert und hielt das, sehr zur Freude von Walther, bis zum Ende durch. Schon nach wenigen Sekunden hätte der VfB fast ein Eigentor fabriziert. Wenig später traf der bei einer Ecke nach vorn geeilte 1,91 Meter-Mann Toni Stelzer im Nachsetzen aus der Drehung (2.). Dieses Kunststück gelang Benjamin Bahner wenig später (10.), nicht.

Auch das zweite Tor fiel so wie das erste im Anschluss an einen Standard. Wiederum netzte Stelzer ein. Sehr zum Ärger von Jürgen Raab, dem prominenten Trainer auf Pößnecker Seite: „Leider haben wir schnell zwei Tore aus Standards bekommen. Das ist eigentlich unsere Stärke. Aber der große 15er der Rudolstädter, Hut ab, hat eine gute Partie geboten. Und dann ist man hinten dran.“

Auch im weiteren Verlauf bestimmte die höherklassige Mannschaft das Geschehen und ließ bis zur Pause in einer sehr fairen Begegnung nichts zu. Hingegen hätten Bahner (28.) und Florian Giebel (39.) ihre klaren Chancen jeweils frei vor dem gegnerischen Gehäuse nutzen müssen.

In der Pause wechselte Raab gleich acht Mal und bekannt hinterher: „Ich nehme die Niederlage in dieser Höhe auf meine Kappe, da ich ja komplett durchgewechselt habe. Ich wollte allen, auch unseren beiden A-Junioren, die Chance zum Spielen geben.“

Die Gäste blieben am Drücker, erzielten zwei Abseitstore und besaßen kurz nach Wiederbeginn durch Giebel (48.) und George Seturidze (50.) erneut zwei komfortable Gelegenheiten. Dann wurde auch Bresemann zum ersten und einzigen Mal im Match ernsthaft gefordert. Er kratzte einen eigentlich unhaltbaren Kopfball der Nullneuner mit einer Super-Parade aus dem Eck (52.).

Mit einem an Giebel verwirkten Strafstoß, den Maximilian Schlegel gewohnt sicher in die Maschen jagte (63.), und einem weiteren Treffer von Giebel (85.) schraubte der FC Einheit das Resultat noch auf eine „standesgemäße“ Höhe. Insofern war Jürgen Walther nach Spielschluss zufrieden: „Die Jungs haben das heute auf einem schwierigen Platz gut umgesetzt. Und das gegen einen guten Gegner, der gut eingestestellt war und sich gut bewegt hat. Wir haben es ordentlich gemacht. Unsere Vorgabe war, immer wieder in den Fuß hinein spielen. Das war teilweise aber durchaus schwierig. Die Mannschaft hat das als Trainingseinheit gut genutzt. Wir haben einen klaren Ball gespielt.“

Jürgen Raab fügte seiner Einschätzung noch diese hinzu: „„Es war ein guter Gegner und man hat gesehen, was in der Oberliga abgeht. Insgesamt hätte ich das Ergebnis gern ein wenig anders gehabt, auch dass wir wenigstens ein Tor machen. Aber meiner Mannschaft hat das für die weitere Saison wichtige Hinweise gegeben.“

Die Statistik:

VfB 09

L Wohlfarth, Neumann (46. V. Wohlfarth), Hölzer (46. Hauke), Bursuc (46. Jäger), Hoffmann (46. Schröter), Färber, Frank, Nitschke (46. Bechstein), Alsuhweeshee (46. Alrugibi), Hoffmann (46. Eckardt), Leinhos (46. Michniewitz)

FC Einheit:

Bresemann, Giebel, Schlegel, Bahner (56. Schmidt), Seturidze, Stelzer, M. Baumann, Rühling, Meißner, Rupprecht, Wachs

Schiedsrichter: Konrad Schaarschmidt

Torfolge: 0:1, 0.2 Toni Melzer (2., 20.), 0:3 Stefan Schmidt (60.), 0:4 Maximilian Schlegel (63./Strafstoß), 0:5 Florian Giebel (85.)

Hartmut Gerlach

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