VfB 1921 Krieschow – FC Einheit 3:0 (3:0)

Die Krux mit den Standards

Das ist schon eine Krux mit den Standards. Auch im Spiel gegen die wie die Einheit vor dieser Begegnung  noch sieglosen Krieschower führten zwei Standards – diesmal waren es Foulstrafstöße – dazu, dass der Gast schon früh ins Hintertreffen geriet.

Dabei begann Rudolstadt gut und hatte durch James-Kevin Nahr, der Fritz Pflug mit einem Kopfball prüfte, (2.), die erste Chance. Kurz darauf war auch Stefan Schmidt gefordert (7.), nachdem zwei Eckbälle der Oberlausitzer erfolgreich abgewehrt werden konnten, führte schon die nächste Abwehraktion der Rudolstädter zu einem Foulstrafstoß. Den netzte Torjäger Andy Hebler, so etwas wie die Lebensversicherung des VfB, der zuletzt verletzungsbedingt ausscheiden musste, sicher ins rechte Eck ein (11.).

Krieschow blieb am Ball und hatte durch Felix Geisler, der nur knapp verzog, eine weitere gute Möglichkeit (16.). Doch drei Mintuen später erneut ein Pfiff des Unparteiischen. Und auch diesmal lag er damit richtig, denn ein Foul im Strafraum bedeutet nun einmal Elfmeter. Auch diesmal trat Hebler an und verwandelte sicher in die andere Ecke (19.). Sehr zur Freude von Heimcoach Toni Lempke, der sagte: „Wir sind richtig gut gestartet, obwohl Rudolstadt die ersten fünf Minuten besser war und mehr Ballbesitz hatte. Mit den beiden Strafstößen, wo sich Rudolstadt über links nicht so clever anstellte, stellten wir das Spiel früh auf Sieg. Das war wichtig für uns.“

Holger Jähnisch sah das natürlich völlig anders: „Wir hatten uns vorgenommen, mit viel Engagement und Willen und den einfachen Dingen ins Spiel zu gehen. Das heißt wir wollten Zweikampfschärfe und Emotionalität auf den Platz bringen. Wir wussten natürlich, dass das beim Gegner ähnlich ist. Doch wir haben uns nach 19 Minuten mit einfachen Stellungsfehlern und Elfmetersituationen selbst geschlagen. Wir haben da einfach schlecht verteidigt.

Fünf Minuten später war das Match dann schon entschieden. Erneut ging die „Post“ über die Außen schnell ab, eine Eingabe folgte, die Christoph Pauling nur noch einzuschieben brauchte (24.).

Nun schaltete der VfB in den Verwaltungsmodus, ohne die Kontrolle über das Spiel, das bei andauerndem Regen ablief, aus der Hand zu geben. Kurz vor dem Wechsel lenkte Schmidt einen Ball gerade noch an den Pfosten (44.).

In der Pause wechselten die Rudolstädter gleich drei Mal. Nun wurde das Spiel aus ihrer Sicht besser, auch wenn die erste gute Gelegenheit den Krieschowern gehörte (46.). Danach waren die Heidecksburgstädter zwar bemüht, zu einer echten Chance sollte es aber auch in den zweiten 45 Minuten nicht reichen. Rudolstadt sei zwar immer dran gewesen, aber dazu wurde der letzte Pass oft nicht genau gespielt, wusste Lempke. Er hätte gern das vierte Tor seiner Mannschaft gesehen – bei Heblers Schuss (88.) war das möglich – damit nicht die Gefahr von Hektik entstanden wäre.

Die gab es kurz vor dem Schlusssignal, als Stefan Schmidt die Rote Karte sah. Er eilte nach einem Foul an Markus Baumann aus dem Tor, wollte den Ball schnell wieder ins Spiel bringen. Aber Martin Dahm warf ihn etwas weg. Darüber echauffierte sich der FC-Keeper sehr, ging auf den Krieschower zu und berührte ihn (wahrscheinlich) leicht mit dem Kopf. Der gegnerische Spieler fiel recht theatralisch. Der Referee, der die Situation nicht gesehen hatte, verwies Schmidt offenbar nach einem Info per Headset des Platzes und pfiff unmittelbar danach ab.

All das kann man in einem vollständigen Videomitschnitt des Spiels durch sporttotal genau sehen. Nun bietet sich dem Gastgeber die Möglichkeit, ebenfalls so fair zu sein wie Marco Riemer am 09.03.19. Denn er bedeutete dem Schiedsrichter, der auf Handstrafstoß für die Einheit entschieden hatte, dsmals im Spiel Rudolstadt – Krieschow, dass es kein Elfer gewesen sei. Daraufhin nahm der Unparteiische seine Entscheidung zurück, die Einheit verlor aber zuhause mit 0:2. Übrigens stand Martin Dahm damals auf dem Feld … .

Spielentscheidend war die Situation am Samstag auf der vorzüglichen Sportanlage unweit von Cottbus allerdings nicht mehr, sodass uns nur noch das abschließende Urteil des maßlos enttäuschten Einheit-Trainers bleibt: „Jetzt ist aus meiner Sicht der Punkt erreicht, wo es auf diese Art und Weise nicht mehr so weiter geht. Wenn man sieht, wie giftig und gallig der Gegner ist und wie wir schülerhaft, mit einfachen Fehlern und zu wenig Emotionalität und Überzeugung auftreten, dann haben wir heute im dritten Spiel hintereinander fast wie ein Absteiger – in dem Bereich befinden wir uns jetzt – gespielt.

Wir haben eigentlich die fußballerischen Mittel, aber die werden uns aus der jetzigen Situation nicht herausbringen. Das geht nur mit Willen, Leidenschaft, richtiger Zweikampfführung und nicht nur mit Bemühen.“

Die Statistik

VfB 1921:

Pflug, Jeschke, Knechtel, Raak, Felgenträger, Geisler (63. Zurawsky), Hebler, Pauling (88. Scholze), Dahm, Pahlow, Semeniuk

FC Einheit

Schmidt, Horack (46. Schneider), Szymanski (46. Seturidze), Schlegel, Fiedler, Nahr, Krahnert, Rühling (46. Riemer), M. Baumann, Zarschler, Rupprecht

Schiedsrichter: Christian Schlömann, Zuschauer: 250

Torfolge: 1:0, 2:0 Andy Hebler (11., 19./beides FE), 3:0 Christoph Pauling (24.)

Besonderes: RK für Schmidt (90.)

Hartmut Gerlach

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