VFC Plauen – FC Einheit Rudolstadt 1:1 (0:1)

Einheit erkämpft sich mit leidenschaftlicher Abwehrarbeit erneut einen Punkt

Natürlich ist man nach sechs Unentschieden in Folge schnell geneigt, den FC Einheit in der Oberliga mit dem Titel „Remis-König“ zu versehen. Doch das ist vielleicht etwas zu kurz gegriffen, denn Grimma, Sandersdorf und Neugersdorf haben mit fünf Punkteteilungen nur unwesentlich weniger dieser Resultate erreicht. Und zudem ist die Bezeichnung, die ja eine Krone mit einschließt, nicht so ganz passend, denn durch den Heimsieg von Plauen hat Budissa die berühmt-berüchtigte „Rote Laterne“ wieder an die Einheit abgegeben

Dennoch erhielte der Gast nicht nur vom Trainer, sondern auch von dem im Kleinbus Miclo (siehe Foto) mitgereisten Fans viel Lob für seine Leistung: „Wir haben gut und leidenschaftlich verteidigt“, bringt Holger Jähnisch die Vorstellung seiner Schützlinge auf den Punkt. Dass es auch einige Kritikpunkt gab, wird man weiter unten lesen können.

Rudolstadt, das diesmal sogar fünf Wechselspieler auf der Bank hatte, wobei die Trainingsrückstände vor allem bei Georg Kaiser, Florian Giebel und Maximilian Schlegel nicht gering sind, begann durchaus selbstbewusst, konnte eine Unsicherheit von Torwart Fritz Böttcher (5.) allerdings ebenso wenig nutzen wie die erste Ecke (9.). Auch ein abgefälschter Schuss von Marco Riemer fand nicht den Weg ins Ziel (11.)

Nach einer knappen Viertelstunde die erste Möglichkeit für den Gastgeber, der in einem Vorbericht als haushoher Favorit für dieses Match bezeichnet wurde. Aber hier (14.) und nur sechzig Sekunden später blockten Mateusz Szymanski und Konrad Schneider die Schüsse der Hausherren. Wenig später (18.) war der aufmerksame FC-Keeper Stefan Schmidt eher am Ball als Lucas Will. Seine beste Tat vollbracht er nach einem Konter der Vogtländer, indem er einen Flachschuss von Andreopoulus entschärfte (21.). Auch in Eingaben von rechts warfen sich die Einheit-Verteidiger (25., 30.). Chancen, die Plauens Trainer so bewertete: „Wir hatten in der 1. Halbzeit keinen Zugriff, aber in drei, vier Situationen wirklich große Chancen und standen teilweise alleine vor dem Torhüter, Da hätten wir in einer schwachen 1. Halbzeit in Führung gehen können. Das wäre vielleicht nicht verdient, aber für unser Spiel enorm wichtig gewesen.“

Die Thüringer hatten Gelegenheiten durch Freistöße, doch die wurden, wie schon gegen Auerbach, wenig effektiv ausgeführt. Aber nach 39 Mintuen lagen sie vorn. Vorausgegangen war eine Aktion, bei der Böttcher den wieselflinken Sven Rupprecht bei seinem Kopfball im Strafraum umrannte. Gelbe Karte und Elfmeterpfiff waren die Konsequenzen. Riemer verwandelte sicher.

Der VFC antwortete wütend und mit Druck, schraubt den Eckenstand auf fünf, konnte allerdings in der vierminütigen Nachspielzeit nichts Zählbares erreichen.

Die erste Möglichkeit nach Wiederbeginn gehörte den Rudolstädtern. Aber der 30-Meter-Freistoß von Riemer landete in der Mauer (48.), Danach war der Abschluss des eingewechselten Tim Rühling nach einem präzisen Zuspiel von Rupprecht zu schwach, um Böttcher ernsthaft zu „erschrecken“ (54.). Im Gegenzug sorgte Schmidts Fußabwehr beim „Riesen“ von Limmer dafür, das Plauen nicht zum Ausgleich kam (55.), Nach dem sechsten Eckstoß hatte der FC Glück, dass das Leder nur an das Torgestänge klatschte (61.), Nach einem Abseitstor (57.) durch den pfeilschnellen  Christopher Bibaku (67.) war dann die Führung der Jähnisch-Elf dahin (69.). Ein Treffer, den der Einheit-Coach so beschrieb: „Nyber bekommt den Ball vor die Füße und schießt ihn rein. Das Problem bei diesem Eckball war, dass wir zweimal im Ballbesitz waren und es einfach klären können.“

Auch mit den Offensivaktionen war der dienstälteste Oberligatrainer nicht zufrieden. Seine Mannschaft habe bei drei, vier Kontersituationen oft zu kurz und unkonzentriert gepasst, zu schlecht mit dem Ballbesitz gewuchert und Plauen das Verteidigen leicht gemacht, sagte er. Wobei die Kopfballchance von Riemer nach Flanke von Niklas Fiedler (73,) nicht dazu zu zählen ist. Doch die Entlastung für die Hintermannschaft fiel zu gering aus.

Plauen machte weiter Druck gegen Gäste, die sich in jeden Ball warfen, Verwarnungen nicht scheuten – insgesamt gab es sieben für die Einheit, der VFC hatte drei – und mit Schmidt einen starken Rückhalt hatten. So überstand man auch die ob der beiden schweren Verletzungen sechsminütige Nachspielzeit und sicherte sich einen weiteren Punkt in der Mission Klassenerhalt, wie Holger Jähnisch in der PK auf eine entsprechende Frage antwortete.

Robert Fischer war mit dem Remis nicht zufrieden: „Man muss ganz klar sagen, dass das Unentschieden für uns mit unseren Ansprüchen zu wenig ist. Das tut schon weh, wobei Rudolstadt das Unentschieden hinten heraus verdient gehabt hat.“ Die Antwort von Jähnisch war von der seines Kollegen nicht weit entfernt: „Wir haben das bekommen, was wir verdient haben.“ Wobei, diese persönliche Meinung sei angefügt, das Ergebnis im Gegensatz zu manch anderem zuvor wohl insgesamt etwas glücklich ausgefallen ist.. .

Die Statistik

VFC

Böttcher, Heinrich, Limmer, Bibaku (90.+5 Grandner), Hujdurovic (46. Träger, 66. Fischer)), Kretzer, Andreopolus, Nyber, Will, Walther, Glaser (46. Spranger)

FC Einheit

Schmidt, Giebel (46. Rühling), Szymanski, Schneider, Zarschler (77. R. Baumann), Fiedler, M. Baumann (71. Schlegel), Krahnert (90.+5  Kaiser), Seturidze, Rupprecht, Riemer

Schiedsrichter: Lukas Pilz, Zuschauer: 441

Torfolge:0:1 Marco Riemer (39./FE), 1:1 Ondrej Nyber (69.)

Ein Hinweis: Wir werden später auch die Fotos zeigen, die Achim Freund im Vogtlandstadion gemacht hat.

Hartmut Gerlach

Werde Übungsleiter
oder Betreuer
im Nachwuchs
Wir suchen
Dich »
Icon