VfL Halle 96 – FC Einheit Rudolstadt 1:1 (1:0)

Frühes Gegentor spät ausgeglichen

Wer sich nur die Tore beim Spiel der stark abstiegsbedrohten Mannschaften von Halle 96 und Einheit Rudolstadt hätte ansehen wollen, der musste nur zu Beginn und am Ende anwesend sein. Denn beide Treffer fielen sehr früh bzw. spät.

Schon die erste Ecke, die der Gast nicht gut klären konnte, brachte die Führung für die Platzelf. Der Ukrainer Oleksii Ohurtsov, vom FC Carl Zeiss Jena ausgeliehen und einer von fünf Akteuren bei den 96ern mit ausländischem Pass, drehte sich im Strafraum und wuchtete die Kugel an den Innenpfosten, von wo sie über die Linie sprang (4.).

Kurz darauf die große Chance zum Ausgleich. Aber der allein auf Halles Keeper Till Jagodzik zulaufende Mittelfeldmann Ole Meißner scheiterte am glänzend reagierenden Schlussmann (8.). Noch in der Anfangsphase eine Möglichkeit der Hallenser, die der diesmal im Kasten stehende Max Bresemann entschärfte (14.). „Ich war auch ein wenig ärgerlich in der Halbzeit, weil wir die ersten 15 Minuten verschlafen haben. Da wussten wir noch nicht so richtig, wo ‚hinten und vorn ist’ und haben unsere Konzeption nicht umgesetzt“, kritisierte Holger Jähnisch den Beginn aus der Sicht seiner Schützlinge.

Die nächste Gelegenheit ließ nicht lange auf sich warten. Als Ron Wachs, laufstark wie ehe und je und erneut keinen Zweikampf scheuend, sehr gut von Meißner bedient wurde, verzog er (16.). Und auch die nächste Chance gehörte den Rudolstädtern, die erneut von gut 20, mit dem Zug angereisten Fans, das gesamte Spiel über lautstark unterstützt wurden. Maximilian Schlegel chippte das Leder auf Marco Riemer, dessen Flugkopfball jedoch über das Jagodzik-Gehäuse flog (24.).

Es folgen mehr als zehn Minuten, in denen die intensive Partie zerfahren wirkte. Das hatte seine Ursachen sowohl am tiefen, recht unebenen Geläuf, das nach Auffassung von Holger Jähnisch das Fußballspielen nur schwer ermöglichte, als auch an der Bedeutung der Begegnung im Abstiegskampf. Deshalb war der „Hammer“ von Tom Krahnert aus 18 Metern ans Lattenkreuz (37.) wohl auch ein wenig ein Weckruf für beide Teams. Dennoch passierte bis zum Halbzeitzeichen des jungen Unparteiischen, der das umkämpfte, nicht einfach zu leitende Match mit der Unterstützung seiner erfahrenen Assistenten gut im Griff hatte und auf beiden Seiten nicht jeden Zweikampf unterband, nichts Aufregendes mehr in den Strafräumen.

Der FC-Trainer resümierte die ersten 45 Minuten so: „Wir hatten viele supergute Chancen und viele gute Offensivräume mit Möglichkeiten, noch mehr Chancen herauszuspielen. Ole Meißner, Tom Krahnert, Marco Riemer und Ron Wachs hatten fünf, sechs sehr gute Gelegenheiten, schon sehr viel früher auszugleichen.“

Der zweite Abschnitt begann mit zwei Chancen für den Gastgeber. Eine Aktion wurde zunächst abgeblockt (53.) und dann kratzte Bresemann einen weiteren Schuss von Ohurtsov aus dem Winkel (55.). Wenig später stand einem Treffer der Einheit erneut das Aluminium im Wege, denn der Kopfball von Riemer nach einer weiteren guten Schlegel-Flanke endete am Pfosten (59.).

Nun wurde es etwas hektischer, die Hausherren verloren einen Spieler nach einer Ampelkarte (79,) und die Zahl der Verwarnungen stieg auf beiden Seiten. Halle hatte am Ende so wie Rudolstadt vier Mal die Abkürzung „GK“ im Formular stehen.

Immer wieder gepusht von der Bank, versuchte die Einheit, zum Ausgleich zu kommen. Der eingewechselte Niels Noak hatte den auf dem Fuß, aber er verzog  freistehend (72.). Kurz darauf noch einmal eine Chance für den VfL, doch beim Freistoß aus günstiger Position musste Bresemann nicht eingreifen (76.).

Dann war wieder der Gast am Zuge, aber der Torschrei der Anhänger verstummte, als Riemer mit einem Versuch nach Kopfball des längst ins Sturmzentrum gerückten Georg Kaiser scheiterte (81.). Dennoch durften sich die Fans noch einmal freuen, als Ron Wachs nach einer Ecke am schnellsten reagierte und das Spielgerät aus fünf Metern über die Linie des Hallenser Tores nagelte (90.+1). Damit war ein wichtiger Punkt in „Sack und Tüten“ und der FC Einheit konnte den VfL 96 in der Oberligatabelle auf Distanz halten.

Das Fazit von Holger Jähnisch lautete so: „Das Gute war, dass wir bis zum Schluss an uns geglaubt haben. Das habe ich eben auch den Jungs gesagt. Wir haben ‚Körner’ und Kraft und waren nach der Ampelkarte auch ein wenig im Vorteil. Das 1:1 war aufgrund der Chancen mehr als verdient.“

Leider war es uns nicht möglich, wie Sie das von uns gewöhnt sind, die Meinung von Dieter Hausdörfer, Trainer des VfL Halle 96, in Erfahrung zu bringen. Obwohl wir uns beim Coach der Hausherren in Ermangelung einer Pressekonferenz vor dem Spiel zum Gespräch nach der Partie angemeldet hatten, haben wir es trotz langer Wartezeit und diversen Telefonaten nicht geschafft, mit Hausdörfer zu sprechen.

Die Statistik

VfL 96:

Jagodzik, Arzumanian (70. GRK), Jagupov (51. Vujanic), Pessel, Cabral, Shevstov, Schade, Ohurtsov, Bölke, (89. Kgiebel), Borval (78. Frühauf), Ludwig

FC Einheit:

Bresemann, Giebel, Kaiser (90.+5 Zarschler), Schlegel, Eichberger, Riemer, Krahnert, M. Baumann (71. Kuhn), Mei0ner, Rühling (71. Noak), Wachs

Schiedsrichter: Lucas Leihkauf, Zuschauer: 120

Torfolge: 1:0 Oleksii Ohurtsov (4.), 1:1 Ron Wachs (90.+1)

Hartmut Gerlach

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