Vorgestellt: Niclas Fiedler – seit 2021/22 ein Rudolstädter Oberligafußballer

Wenn Niclas Fiedler die linke Außenlinie auf und ab sprintet, mit sehr guter Technik das Spielgerät beherrscht und auch noch präzise Flanken schlägt, dann spürt man, dass der 25-Jährige eine gute Ausbildung genossen hat. Und als schon etwas ältere Rudolstädter Zuschauer fühlt man sich auch ein wenig an die Zeiten eines Mario Nordhaus` oder Heiko Egerland erinnert. Dass mit Markus „Zwergi“ Baumann sogar ein bei der Einheit ausgebildeter junger Mann in diese Reihe aufgenommen werden könnte, macht alle Einheimischen sehr stolz. Wobei sich „Zwergi“, wie nicht sehr viele vor ihm, richtig durchgebissen hat und in der Ersten längst eine feste Größe ist.

Aber zurück zu Nic, wie er von seinen Teamgefährten gerufen wird, und zu den Gründen für seine Stärken. Zu denen zählt er selbst neben Tempo und Offensivdrang auch das Zweikampfverhalten, die Technik und trotz einer Größe von nur 1,75m die Kopfballfähigkeiten.

.In Gera geboren, in Bad Klosterlausnitz wohnend und zunächst bei Eurotrink Kickers und dann beim FV spielend, wurden die Späher des FC Carl Zeiss Jena auf ihn aufmerksam. Nach einem Probetraining fand er Aufnahme im Nachwuchsleistungszentrum des Clubs und kurz darauf auch im Internat. Da war er gerade mal 14 Jahre.

Aber auch andere Vereine schauten nach Talenten. So unter anderem der FC Schalke 04, der Fiedler nicht lange überzeugen musste, in der U17 zum Traditionsverein zu wechseln, „Natürlich war ich da mehr als vier Autostunden von zuhause weg, aber ich konnte auf einem völlig anderen fußballerischen Niveau  jeden Tag trainieren und spielen. Alles war viel schneller und körperlicher. Zudem kam ich mit Spielern aus vielen anderen Ländern zusammen“, erzählt er uns über die Zeit bei Schalke.

Für die 1. Mannschaft reichte es nicht, aber immerhin für die Zweite von SO 4. Da gehörte er zwar zum Kader, wurde aber nicht eingesetzt. So war der Rückwechsel nach Jena fast logisch. Nach 15 Spielen (zwei Tore) in der 2. Mannschaft des FCC zog es ihn zum Hallenscher FC in die 3. Liga. Dort kam er zu acht Einsätzen. 2019 ging es ins Paradies zurück, wo er 2019/20 in der 2. Mannschaft und auch in der Regionalliga-Vertretung jeweils 12 Mal mitwirkte und in jeder Mannschaft einen Treffer machte.

Doch dann traf er eine für ihn wichtige Entscheidung. Er wollte studieren und das war in der Zeiss-Stadt sehr gut möglich. Damit Fußball zwar keine Nebenrolle mehr spielt, aber doch ein Stück weit zurückgefahren wurde, widmete Nic nun einen Teil seiner Kraft und Zeit dem Studium. Das hat er nach dem Abitur in Gelsenkirchen 2019 in Jena in der Medizintechnik begonnen. Er will es, nach dem erfolgreichen Bachelor-Abschluss, 2024 mit dem Master abschießen. Interessant und auch ein Hinweis auf die Fähigkeiten von Niclas Fiedler ist die Tatsache, dass von damals 88, die in das Studium starteten, heute noch elf übrig sind!!

Dann kam Corona und unser Gesprächspartner wurde von dieser Krankheit besonders schlimm erwischt. Einzelheiten wollen wir uns an dieser Stelle sparen.

Es war aber die Zeit, da Kontakte nach Rudolstadt geknüpft wurden. Trainer Holger Jähnisch und auch sein Freund Tommy Barth machten dem Linksbeiner den Verein schmackhaft und seit der Saison 2021/22 trägt er das grün-gelbe und nunmehr grüne Trikot des Oberligisten in bisher insgesamt 41 Spielen. Dabei erzielte er fünf Tore.

Bereut hat er diesen Schritt bis heute nicht. „Die Truppe ist super. Wir haben viel Spaß miteinander, auch außerhalb des Platzes. Ich fühle mich hier einfach wohl“, erzählt er schon fast euphorisch. Wir hoffen natürlich auch weiterhin mit Niclas Fiedler viel Spaß zu haben … .

Hartmut Gerlach

Werde Übungsleiter
oder Betreuer
im Nachwuchs
Wir suchen
Dich »
Icon