Mit seinen 20 Lenzen gehört Ole Meißner, einer von vier Neuzugängen, zur Jugendabteilung im Oberligateam des FC Einheit. Fabian Lüdicke (18), Ron Wachs, Ruben Baumann, (beide 20), Niels Noak (21) Matthias Baumann (22), Gregor Kuhn (22) sowie Toni Stelzer (23) könnten in einer U23 spielen. Trotz seines Alters hat Ole, wie Sportredakteur Peter Scholz in der „Ostthüringer Zeitung“ (OTZ) in einem Interview schrieb, die „deutsche Fußballwelt schon kennen gelernt“.
Der in Eisenach geborene und in Treffurt aufgewachsene Neu-Rudolstädter wurde schon frühzeitig als Talent erkannt. Bei Karsten Voigt im DFB-Stützpunkt und im heimischen SV Normania Treffurt konnte er es unter Beweis stellen. Doch sich richtig weg von zuhause wollte er nicht und so zog es ihn zunächst zu Süd Eichsfeld, einem Verein, dessen Haupotsitz Struth gerade mal knapp 20 Kilometer und rund 20 Minuten von Treffurt entfernt liegt.
Aber sein Vater, der einst bei Hansa Rostock gespielt hatte, ermunterte Ole zum ersten größeren Schritt. Obwohl er auch Angebote aus Zwickau, Lok Leipzig, Halle oder Jena hatte, wechselte er in die U19 von Neugersdorf. Der dortige Trainer, Thomas Baron, wollte ihn unbedingt in seinem Team haben, „Er war der beste Trainer, den ich hatte. Er war immer völlig ehrlich“, so unser Gesprächspartner.
Auch das Versprechen, ihn in die damalige 1. Mannschaft, die in der Oberliga spielte, zu führen, hielt er ein und so kam der gerade mal 18-jährige Ole Meißner in der Saison 21/22 zu 25 Einsätzen im Oberligatrikot des FC Oberlausitz und erreichte mit der Mannschaft Platz 5.
Dann brachte sein Berater die Spielvereinigung SV Weiden ins Gespräch. Hier konnte er sich nach einer kurzen Anfangsphase als „Bankdrücker“ durchsetzen, um dann insgesamt 22/23 18 Spiele zu absolvieren. Doch dann sei einer neuer Trainer gekommen, der nur noch auf Spieler aus der Region setzte. „Ich wurde in die U23 geschickt“, erinnert sich Ole.
Zeit zum Wechsel. Gespräche mit Holger Jähnisch habe es schon vorher gegeben, sagte der Mittelfeldspieler. Dass er sich schließlich für die Stadt am Saaleknie entschied, hing auch mit seiner geplanten Ausbildung an der Polizeischule Meiningen zusammen. Die wird er in wenigen Wochen beginnen, um dann nach zwei Jahren im mittleren Dienst arbeiten zu können.
Im Oberligateam fühlt er sich nach den wenigen Wochen sehr wohl. Er sagt: „Ich bin gut aufgenommen worden, es macht Spaß, hier zu trainieren und zu spielen. Wir unternehmen auch außerhalb, wie zuletzt beim Vogelschießen, etwas.“ Am liebsten spielt er im zentralen Mittelfeld als Sechser oder Achter. Hier kann er seine Stärken einbringen. Die liegen nach eigenen Aussagen darin: defensiv gutes Verhalten, Ehrgeiz und Willen, Schnelligkeit, Technik und Kondition sowie Spielverständnis. „Zudem kann ich die jeweilige Situation ganz gut einschätzen und weiß, welcher Ball Sinn macht“, fügt er hinzu.
Natürlich freut sich der Familienmensch, dass auch seine Eltern zu Spielen kommen. Wenn er Zeit hat, dann treibt er auch gern andere Sportarten oder geht mal ins Fitnessstudio. Aber der Fußball steht immer im Mittelpunkt.
Hartmut Gerlach