Vorgestellt: Toni Stelzer – einer von vier Neuen im Oberligateam

Wenn der FC Einheit in der Oberliga einen Eckball oder Freistoß bekommt, dann bewegt sich Toni Stelzer, ein Innenverteidiger, gern mit nach vorn. Natürlich hoffen seine Mitspieler darauf, dass der 1,91 Meter-Mann seine Größe und Kopfballstärke im Strafraum ausspielen kann. Bislang hat das noch nicht funktioniert, sieht man einmal von den beiden Toren im Test gegen den VfB 09 Pößneck am letzten Freitag ab. Da traf der 23-Jährige zwar jeweils nach einer Ecke, doch er war mit dem Fuß erfolgreich.

Toni ist einer der Neuen im Trikot von Hauptsponsor „ad hoc“. Der gebürtige Dresdener begann mit dem Fußballspielen bei der SG Dresden-Striesen. Da war er gerade mal fünf Jahre. Die heimische Sportgemeinschaft ist ein Ausbildungsverein und so war es nicht verwunderlich, dass das Talent schon mit 13 bei der „großen“ SG Dynamo spielte. Das ging bis zur U19. „Ich durfte auch schon bei den Profis anklopfen, wurde bei Testspielen eingesetzt und war in der 2. Liga sogar im Kader gegen Greuther Fürth. Zu einem Einsatz reichte es jedoch nicht“, erinnert sich Stelzer.

Da es bei Dynamo keine Perspektive für unseren Neuen gab, wurde schließlich Lotte in der 3. Liga sein neuer Verein. Leider wurde der Trainer, der Toni Stelzer geholt hatte, frühzeitig entlassen und der neue Coach setzte auf andere Akteure. Es folgte der Wechsel zum Regionalligisten BFC. Aber hier kam er, verletzungsbedingt, nur in den letzten beiden Spielen zum Einsatz. Da auch die Vorbereitung nicht ohne Blessuren verlief, überlegte unser Gesprächspartner, ob er nicht parallel zum Fußball studieren könnte. Doch das wollte der BFC nicht und stellte ihn vor die Alternative entweder Fußball oder Studium. Zwei Monate später machte man ihm deutlich, dass es sich einen anderen Verein suchen könne.

Nun benötigte Toni Zeit für sich selbst. Er wollte den Kopf „abschalten“ und verbrachte die Zeit im November und Dezember 2019 in den USA. Zurückgekehrt absolvierte er ein halbjähriges Praktikum in einer Grundschule. Auch um zu sehen, ob er Lehrer werden sollte.

Das war offensichtlich eine positive Erfahrung, denn im Oktober 2020 begann er das Studium an der Friedrich-Schiller-Universität. Den Fußball hatte er zu jener Zeit völlig abgeschrieben. „Fußball kann manchmal auch ein ekliges Geschäft sein“, sagt er rückblickend.

Da er im 1. und 2. Semester in Dresden noch in einer Grundschule arbeitete, streckte Striesen die  Fühler aus. Weil sowohl der Papa, der zu jedem Oberligaspiel anreist und der ihn zum Fußball animiert hatte, als auch der Bruder im Verein sind, hat er mittrainiert. Dadurch fand er die Freude am Fußball wieder und rasch bestritt er im September 2021 Spiele für die SG. Die waren immerhin in der höchsten Spielklasse Sachsens aktiv.

Aber als nach Corona die Präsenzphase im Studium wieder eingeführt wurde, waren selbst für den guten Kicker Einsätze ohne Training schwierig. Toni suchte sich den SV SCHOTT Jena als Verein heraus. Hier spielte er 22/23.

Der Wechsel nach Rudolstadt kam vor allem durch Holger Jähnisch zustande. Er sagt: „Das Interesse eines Oberligisten hat mich schon gefreut, auch weil ich mit dem ambitionierteren Fußball eigentlich abgeschlossen hatte.“ Natürlich hat sich Toni Stelzer zuvor nach der Einheit erkundigt und die Resonanz war durchweg positiv.

Er ist zurzeit Student im Lehramt (Gymnasium) für Sport im vierten und Wirtschaft/Recht im sechsten Semester an der Uni in Jena. Hier wohnt er auch in einer WG. Noch sind es zwei – oder zweieinhalb Jahre, bevor er mit dem Referendariat beginnen kann. Zuvor steht allerdings das Praxissemester auf dem Studienplan. Das möchte er vielleicht im Ausland absolvieren, wobei Südosteuropa zu seinen Favoriten zählt.

Worin seine fußballerischen Stärken liegen, soll er, wie alle seine Vorgänger, natürlich selbst beantworten. Er nennt seine Physis und auch die Schnelligkeit. Wenn er sich ein Ziel gestellt habe, dann klemme er sich auch mit vollem Einsatz dahinter. „Ich bleibe dran, um mich zu verbessern, obwohl ich früher nie das ‚Ballkind’ war. Doch ich habe mich durch Fleiß und Arbeit verbessert“, erklärt er. Auch die Kopfballstärke, die ein Stück weit etwas mit seiner Größe zu tun hat, zählt dazu. „Ich kann aber auch noch viel regeln, wenn andere nicht mehr mithalten können“, betont er. Zu den Vorzügen rechnet er auch die Einsatzmöglichkeiten sowohl rechts als auch links.

Am liebsten spielt er Innenverteidiger, auch als Sechser wäre er eine Option. Seine Begründung: „Ich habe dann alles vor mir und bin in den Zweikämpfen drin.“

Wenn gerade kein Training stattfindet, dann ist der Klassiker in Jena, wie es Toni Stelzer ausdrückt, sich in Jena mit Freunden zu treffen und in entspannter Runde zusammen zu sitzen. Gern betreibt er in seiner Freizeit auch andere Sportarten wie Tennis, Tischtennis, Schwimmen, Volleyball, Rad fahren oder auch mal in den Kernbergen zu entspannen. Er sei gern draußen aktiv.

Wünschen wir Toni Stelzer  alles Gute für seine Zeit beim FC Einheit Rudolstadt!

Hartmut Gerlach

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