Der ausführliche Bericht: FC Einheit Rudolstadt – SG Union Sandersdorf 2:1 (1:1)

Mit Traumtor und engagierter Leistung zum zweiten Heimsieg

Das Tor zum 2:1 von Maximilian Schlegel, der einen Freistoß von rechts unweit des Strafraums und ca. fünf Meter von der Außenlinie entfernt,  technisch gekonnt in die Maschen wuchtete (75.), war der Höhe – und am Ende auch Knackpunkt in einem für beide Mannschaften ganz wichtigen Spiel. Schlegels Traumtor sicherte dem Gastgeber nicht nur den zweiten Heimsieg, sondern auch drei Punkte in ersten von 14 Endspielen im Kampf um den Klassenerhalt. Dass die Partie, die nach Aussage von Gästecoach Thomas Sawetzki gar nichts mit Fußball zu tun hatte, steht sicher auf einem anderen Blatt. Doch dass das kampfbetonte Aufeinandertreffen erwartungsgemäß keinen Schönheitspreis verdiente, hatte Ursachen sowohl in der Tabellenkonstellation der Kontrahenten als auch im relativ kleinen Kunstrasenplatz, dessen Bodenbeschaffenheit aufgrund der langjährigen intensiven Belastungen kaum noch höheren Ansprüchen genügt. Auf dem Geläuf hatte der Unparteiische aus Sachsen vor allem im zweiten Durchgang richtig viel zu tun (sechs Mal gelb für Sandersdorf, zwei Mal für Rudolstadt), wobei durchaus mehr möglich war und auch der Rote Karton niemanden überrascht hätte. Doch auch der Referee wusste wohl um die Bedeutung der Begegnung, vermied alles Autoritäre und war damit sicher gut beraten.

Holger Jähnisch wollte gar nicht auf die Qualität des Matches eingehen. Er sagte viel mehr: „Ich bin, das hätte ich auch bei einem Unentschieden oder einer Niederlage gesagt, sehr stolz auf die Jungs, die heute von der ersten bis zur letzten Minute eine sehr engagierte Leistung gezeigt haben.“

Die Hausherren begannen, sehr zur Freude ihres Trainers, druckvoll und hätten schon nach vier Minuten durch den Flugkopfball von Tom Krahnert, der nur knapp am Union-Gehäuse vorbei zischte, in Front ziehen können. Nachdem die Einheit eine gefährliche Freistoßsituation überstanden hatte, wobei das Leder in der Mauer landete (6.), führte ein Angriff des FC und eine Kombination über mehrere Stationen zur Führung. Sven Rupprecht schloss entschlossen aus kurzer Distanz ab (9.). Danach besaßen die Rudolstädter bei einem Schuss von Marco Riemer (23.), für Sawetzki der beste Mann auf dem Platz, und einem weiteren, vom freien Benjamin Bahner, den Torhüter Yannik Hanak noch an den Pfosten lenkte (27.), hochkarätige Gelegenheiten zum Ausbau der Führung.

Erst danach kamen die Sachsen-Anhaltiner besser in die Partie. Mit der ersten Möglichkeit, eine Verkettung unglücklicher Umstände in der Hintermannschaft, schafften sie im Nachsetzen das 1:1 durch Dennis Brunner (41.). Dieser Zwischenstand stellte den Spielverlauf so ein wenig auf den Kopf.

„Ich habe in der Pause gesagt, dass wir dran bleiben, genau so weitermachen sollen wie im ersten Abschnitt und uns das Quäntchen Glück verdienen müssen“, verriet Jähnisch nach Spielschluss etwas von seiner Pausenansprache. Das taten die Hausherren auch, ohne allerdings gefährliche Situationen im Union-Strafraum zu produzieren. Nun wurde das Match  nach Meinung von Thomas Sawetzki immer hektischer. Der Übungsleiter von Sandersdorf wörtlich: „So wurde auch jeder Zweikampf, egal ob von uns oder euch, schnellst möglich abgepfiffen und gleich mit einigen Gelben Karten sanktioniert. Das hat das Spiel komplett kaputt gemacht.“ Dass sich auch beide nicht weit auseinander stehenden Bänke immer mal wieder „beharkten“, hatte sicherlich auch viel mit den schon geschilderten Umständen zu tun, zumal man sich auf Trainerebene und auch im Funktionsteam gut kennt und durchaus schätzt.

Immer mehr machte sich im Spielverlauf im Umfeld des Stadionsprechers, der mit einer Anlage dicht am Feld stand, die Meinung breit, dass man, wenn man kein Gegentor bekomme, einen Treffer erzielen würde, breit. Die „Hellseher“ hatten Recht!

Nachdem Schlegel-Tor versuchte Sandersdorf zwar, wenigstens noch einen Punkt zu retten, aber die Einheit-Deckung kämpfte aufopferungsvoll, ließ nichts mehr zu und suchte jede Möglichkeit zum Kontern.

Es blieb nach fast 95 Minuten beim wichtigen Dreier für den FC Einheit, den die Trainer so kommentierten: „Es gab in der zweiten Halbzeit bis auf den Freistoß für keine Mannschaft eine klare Chance. Den Standard hat er gut geschossen, wobei das ein Torwartfehler war. Aber das Tor ist natürlich schön. Unter dem Strich haben wir hier absolut vermeidbar und unnötig verloren. Es war von beiden Mannschaften ein Abnutzungskampf. Das heißt für uns, den Mund abwischen und weiter arbeiten“, so das Statement von Thomas Sawetzki.

Sein Gegenüber Holger Jähnisch urteilte so: „Wir haben unsere Leistung auf das Feld gebracht, mit viel Leidenschaft und Akribie gut verteidigt und versucht, gleich von Beginn an Druck zu machen. Uns sind gute Ballstafetten und Angriffe gelungen. Wir hatten zwar zwischen der 65. und 75. Minute einen ‚Wackler’ drin, wo das Spiel sehr ausgeglichen und ruppig war, aber dann hat sich mein Baugefühl bestätigt und wir haben mit einem sehr guten Freistoß, der aufs Tor gezogen wurde, den entscheidenden Treffer gemacht. Da muss man uns einfach zu einer phantastischen Leistung gratulieren.“

Hier die Statistik:

FC Einheit:

Schmidt, Giebel, Szymanski, Schlegel, Bahner, Riemer (90.+1 Nahr), Krahnert, M. Baumann, Rupprecht (82. Noak) Rühling, Wachs (82. Schneider)

SG Union:

Hanau, Funken (56. Schnabel), Fritzsch, Wagner (62. Zoblovsky), Gängel Pannier, Brunner (78. Kyndl), Sommer, Seifert (82. Wonneberger), Wendschuch, Bochmann (78. Günther)

Schiedsrichter: Jonny Schiefer, Zuschauer: 83

Torfolge: 1:0 Sven Rupprecht (9.), 1:1 Dennis Brunner (41.), 2:1 Maximilian Schlegel (75.)

Hartmut Gerlach

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