Exakt ein Vierteljahr ist es her, dass der FC Einheit sein letztes Punktspiel in der Oberliga in heimischer Umgebung bestritt. Am 25.11.23 verlor man zuhause gegen den VFC Plauen mit 0:1.
Die Gäste, die nun an der Tabellenspitze stehen, sind sicher von einem anderen Kaliber als der Kontrahent, der am Sonntag, dem 18.02.24, um 13.30 Uhr im Städtischen Stadion aufschlägt, gewesen. Dabei ist noch nicht völlig klar, auf welchem Platz gespielt wird. Das hängt vom Wetter ab. Gegenwärtig ist noch der arg in die Jahre gekommene Kunstrasen gelistet.
Mit dem FSV Budissa Bautzen, der am Sonntag spielen wollte, obwohl die Reise hierher gut 260 Kilometer beträgt und die wir bereits ausführlich vorgestellt haben, empfängt die Einheit eine Mannschaft, die fast im unteren Tabellendrittel steht. Nach fünf Siegen, drei Remis und acht Niederlagen nehmen die Sachsen aus der Stadt des Senfs unter den 16 Oberligisten Tabellenrang 11 ein. Ihr Abstand zu den Rudolstädtern, die 14. sind, beträgt sieben Punkte.
Allein von dieser Konstellation her kann man erkennen, wie wichtig die Partie für die Hausherren ist. Da spielt auch der Blick auf die Statistik keine Rolle. Gegen die Budissen gab es in neun Begegnungen ab 2012/13 – zwischen 2014 und 2021 spielte der FSV in der Regionalliga – neben einem deutlichen 7:0-Heimsieg gerade noch zwei Unentschieden. Sechs Vergleiche wurden verloren.
Dabei fällt beim gewohnten Blick auf die sportliche Herkunft der Gäste auf, dass neben einigen „Weltenbummlern“ wie Weska, Hagemann, Meißner oder Zech mit Noack, Schröder, Lehmann, Nathe, Jokusch, Hanisch, Baudisch und Kittan immerhin acht Talente aus der eigenen Nachwuchsabteilung kommen. Das gibt es in dieser Intensität in der Oberliga nicht noch mal, wobei man sieben Neue verpflichtete und acht nicht mehr zum Aufgebot zählen.
Seit dem 31.02.2021 fungiert Stefan Richter als Trainer. Der 40-Jährige war zuvor Spielertrainer beim Großpostwitz, wurde dann unter Torsten Gütschow Torwarttrainer und war anschließend Assistent von Petrik Sander. Nach einem Intermezzo als Coach der U19 übernahm er die Chefcoach-Rolle.
Für dieses Spiel kann Holger Jähnisch nicht aus dem Vollen schöpfen. Neben dem verletzten Mateusz Szymanski stehen hinter dem Mitwirken von Toni Stelzer und Georg Kaiser Fragezeichen. Fehlen wird auf jeden Fall Ron Wachs. Der lauf – und spielstarke Mittelfeldmann wurde am 3. Februar beim Auswärtssieg des Platzes verwiesen, aber das Urteil des Regionalverbandes kam erst am 14.02. kurz vor 18 Uhr. Nicht nur deshalb ist man in Rudolstadt sauer, denn auch die Begründung stößt bitter auf. Schließlich hat der Spieler, den Wachs völlig unbeabsichtigt mit dem Knie attackierte und im Zweikampf mit dem Rücken zu ihm stehend nicht bemerkte, der „schwer verletzt“ worden sei, eine Woche später bereits wieder gespielt. Nun überlegt man im Verein, ob man gegen die überaus harte Entscheidung in die Berufung geht und die Sperre damit wenigstens um einen Spieltag verkürzt.
Doch auch ohne Wachs will und muss der Gastgeber punkten. Dass dies nicht unmöglich ist, hat das Auftreten in den letzten beiden Auswärtspartien gezeigt. Auch beim haushohen Favoriten in Krieschow war für die Thüringer etwas möglich. Wenn man wieder mit Leidenschaft und Emotionen, Tugenden, die vom Chefcoach immer wieder verlangt werden, kämpft, sollte ein Dreier möglich sein.
Hartmut Gerlach