FC Eilenburg – FC Einheit Rudolstadt 0:1 (0:1)

Frühe Führung hielt diesmal 97 Minuten

Die Zuschauer, so sie Rudolstädter waren – neben einigen Einheit-Fans, die per Zug angereist und freudestrahlend von einer Erneuerung der Fan-Freundschaft mit den einheimischen Anhängern sprachen, hatte auch der Vereinsvorsitzende Willi Obitz die mehr als 300 Kilometer in den Großraum Leipzig auf sich genommen – fühlten sich zu Beginn des kampfbetonten, aber anständig geführten Spiels mit fünf Gelbe Karten für den Gast und drei für die Hausherren an die Partie gegen Wernigerode von vor zwei Wochen erinnert. Auch da gelang den Heidecksburgstädtern ein sehr frühes Tor.

Die Einheit erkämpfte sich in Eilenburg nach dem Anstoß des „alten und neuen“ Tabellenführers den Ball. Der gelangte in die Spitze, wurde von Benjamin Bahner klug auf Ron Wachs zurückgelegt und der noch 19-Jährige, der nach langer Verletzungspause seine Saisonpremiere im Gästetrikot bestritt, platzierte die Kugel mit Überlegung aus elf Metern im langen Eck. Da waren gerade einmal 28 Sekunden gespielt.

„Das Tor tut uns nicht gut“, unkte Co-Trainer und Vorstand Tim Ackermann mit Blick auf das Ergebnis von vor 14 Tagen. Doch diesmal brachte sein Team den knappen Vorsprung über die – mit Nachspielzeit – 97 Minuten.

Natürlich war Eilenburgs Trainer Sascha Prüfer mit dem Start seiner Mannschaft nicht zufrieden: „Das war hausgemacht, denn wir haben Anstoß, verlieren den Ball und bekommen sofort das Tor. Das lag an uns, denn es ist ja nicht so, dass das Tor so herausgespielt war, dass wir nichts dagegen tun konnten.“

Dass sich der Ex-Regionalligist nicht vom so zeitigen Gegentreffer beeindrucken lassen würde, war auch dem Gästelager klar. Ohnehin hatte Holger Jähnisch, der das Match beim Aufstiegsaspiranten Nummer 1 als das ‚leichteste Spiel“ beschrieb, den Fokus zuvor darauf gelegt, die Partie möglichst lange offen zu halten.

Eilenburg antwortete mit Druck, kam rasch zu zwei Eckbällen und der ersten Chance durch Pascal Sauer (6.). Sein Schuss wurde, wie viele andere im Verlauf der Begegnung, von den Rudolstädtern mit viel Einsatz abgeblockt. Doch die suchten ihr Heil nicht nur im Verteidigen. „Wir haben uns nicht versteckt und immer wieder versucht, den Abschluss zu suchen“, ließ Jähnisch in sein taktisches Konzept schauen. Vor allem James-Kevin als Sturmspitze hatte Möglichkeiten zu Toren (9., 13.). Doch der hünenhafte Eilenburger Schlussmann Andreas Naumann hielt,

Große Aufregung dann in Spielminute 14, als die Gästehintermannschaft das Leder nicht aus der Gefahrenzone brachte, der Ball an die Latte und von dort auf die Torlinie sprang und der gut postierte Linienrichter nicht auf Tor entschied. Dann prüfte Lennert Möbius den wegen einer Äußerung früh verwarnten Stefan Schmidt (17.). Fünf Minuten darauf schoss Adam Fiedler vorbei (22.). Wenig später (23.) vollbrachte Schmidt seine beste Tat in Halbzeit eins, als er einen Treffer gegen den allein auf ihn zustürmenden Adam Fiedler im Herauslaufen mit der Fußspitze verhinderte.

Eilenburg war auch in den Minuten bis zur Pause die spielbestimmende Mannschaft, große Chancen konnte sie aber bis dahin nicht mehr kreieren.

Der zweite Durchgang begann mit einer Möglichkeit von Bahner, der knapp vorbei zielte (46.), Dann scheiterte Eilenburgs Fiedler erneut an Schmidt (48.). Im Gegenzug hätte Nahr auf 2:0 stellen können, aber Naumann bewahrte seine Elf vor einem höheren Rückstand.

Kurz darauf wechselte Prüfer gleich drei Mal, musste aber mit ansehen, dass seine Mannschaft bei weiteren Eckbällen und einem Freistoß aus 17 Metern (55.) nichts Zählbares erreichte.

Rudolstadt blieb seiner Linie treu und suchte immer wieder Kontermöglichkeiten. Bei einer weiteren war der gegnerische Torhüter erneut gegen den Schuss von Nahr auf der Höhe der Aufgaben (63.).

In der Schlussphase wurde die Begegnung bis auf den Schuss von Markus Baumann (89.), der wiederum von Naumann entschärft wurde, für den Gast, der sie alles reinwarfen und bei jedem gewonnenen Zweikampf von der Bank lautstark gefeiert wurde, zu einer Abwehrschlacht. So kam die Prüfer-Elf nur noch einmal durch Benjamin Luis zu einer Großchance, doch hier hielt Stefan Schmidt im Verein mit seinen Vorderleuten mit einer überragenden Abwehrtat die drei Punkte fest ((90.+3).

Natürlich war der Jubel nach 96 Minuten beim Gast nach dem Abpfiff riesengroß. Holger Jähnisch, sichtlich gezeichnet vom Spiel, lobte sein Team überschwänglich und sagte dem Verfasser: „Wie die Jungs sich von Minute zu Minute in das Spiel hinein gesteigert und sich gepusht haben, war, dies muss man ganz klar sagen, ein Sieg der Willensstärke und der Entschlossenheit. Sicherlich muss man auch etwas Glück haben. Doch das haben wir uns, obwohl es wie eine Plattitüde scheint, mehr als verdient und in der Situation, wo wir jetzt sind, einfach mal gebraucht.“

Sein Gegenüber Sascha Prüfer zog dieses Fazit: „Aus meiner Sicht gab es viele gute Dinge. Wir hatten klare Chancen und müssen die einfach machen. Das Spiel hätten wir schon in der ersten Halbzeit klar drehen können. Das machen wir nicht und deshalb müssen wir jetzt mit den Schmerzen leben. Wir müssen zusehen, dass wir nächste Woche wieder in die Spur kommen und dass wir weiter Punkte sammeln.“

Die Statistik:

FC Eilenburg

Naumann, Ph. Sauer, P. Sauer (56-. Bunge), Jarosch (73. dos Santos), Wadewitz (56. Tzeuschner), Möbius (87. Borck), Fiedler, Majetschak, Vogel (56. Aguilar), Luis, Schlicht

FC Einheit:

Schmidt, Giebel, Kaiser (65. Zarschler), Bahner (75. Horack), Fiedler, Nahr (81. Seturidze), Krahnert, M. Baumann, Wachs, Rupprecht, Rühling (65. Noak)

Schiedsrichter: Kai Kaltwasser, Zuschauer: 106

Torfolge: 0:1 Ron Wachs (1.)

Hartmut Gerlach

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