FC Einheit Rudolstadt – SC Freital 1:4 (0:0)

80 Minuten den ersten Heimsieg vor Augen

Das Wichtigste zuerst: Die Diagnose für Torhüter Stefan Schmidt, der nach einer unglücklichen Abwehrtat ohne gegnerische Einwirkung mit dem Kopf aufkam und verletzt liegen blieb und der dann mit Blaulicht in die Klinik gefahren wurde, steht noch nicht definitiv fest. Dazu müssten, so Tim Ackermann, der Sportliche Leiter, der ihn noch am Samstagabend im Krankenhaus besuchte und auch am Sonntag wieder nach Saalfeld fährt, noch weitere medizinische Untersuchungen durchgeführt werden.

Zwei mögliche falsche Einschätzungen für alle, die nicht beim Spiel im Städtischen Stadion waren, muss der Verfasser noch korrigieren. Dazu zunächst noch einmal der Einheit-Coach: „Man liest das 1:4 und denkt, Freital hat Rudolstadt auseinander genommen.“ Aber so war es nicht, denn der Gastgeber führte bis zur 80. Minute mit 1:0.

In Anbetracht von elf gelben Karten, darunter fünf für die Einheit plus einer gelb-roten, muss man annehmen, dass es ein sehr unfaires Spiel gewesen sei. Doch damit räumte Freitals Übungsleiter Christopher Beck auf: „Wir haben das erwartet zweikampfbetonte Spiel gesehen. Es war kein unfaires Spiel. Es ist auch Auslegungssache, wie der Schiedsrichter das sieht, ob er mehr laufen lässt oder die Zügel anzieht. Er hat einen Tick weit vielleicht zu viel angezogen. Aber er muss seine Linie durchziehen und deshalb gab es diese vielen gelben Karten.“

Die Hausherren kamen sehr gut in das Match. Schon nach zwei Minuten wurde Markus Baumann nach einem flotten Angriff sehr gut freigespielt, aber er bekam das Leder auf seinen schwächeren rechten Fuß und verzog aus sieben Metern. Rudolstadt blieb druckvoll und es gab Aufregung, als Rom Wachs, der diesmal recht weit vorn postiert war, im Strafraum gestoßen wurde (16.). Aber hier blieb der Strafstoßpfiff ebenso aus wie in einer anderen Situation (77.).

Nach 20 Minuten setzte sich der Gast aus Sachsen besser in Szene. Das sah auch Walther so: „Wenn wir ein bisschen nachgelassen, keinen Druck gemacht haben und nicht aufgerückt sind, kam Freital auf. Das dauerte in der 1. Halbzeit eine Viertelstunde, wo auch der Gegner Druck gemacht hat.“ In dieser Phase musste Schmidt beim Schuss von Robin Fluß auf der Hut sein (24.). Sieben Minuten darauf bekam Marco Riemer das Leder nicht unter Kontrolle. Hier fehlte ebenso der berühmte Tick wie 60 Sekunden später erneut bei Baumann, der frei durch war, aber aus spitzem Winkel verzog (32.).

Dann folgte die schon beschriebene längere Unterbrechung, die sieben Nachspielminuten nach sich zog.

Der zweite Durchgang begann mit einem Freistoß-Pfostenknaller von Maximilian Schlegel (48.). Dann war auch der ins Tor gewechselte Max Bresemann gefordert. Er bestand die erste Bewährungsprobe (50.) beim Schuss von Philipp Weidauer, der aus gut 30 Metern abzog (68.), ebenso wie bei weiteren torgefährlichen Aktionen der Sachsen (69., 73., 83.).

Schon da schwante Tim Ackermann, der die Begegnung vom Sprecherturm aus beobachtete, nichts Gutes. „Wir stehen zu tief“, kritisierte er die Taktik der Rudolstädter und monierte auch, dass man Überzahlsituationen nicht gut ausspiele.

Davor lag das Führungstor für die Einheit, das Riemer nach einer Ecke von Julian Zarschler per Kopf markierte (52.). Aber der SC kippte die Partie mit einem Doppelschlag nach zwei Ecken per Kopf und danach im Nachsetzen (80., 83.). Im Bemühen, noch auszugleichen, öffnete die Walther-Elf die Abwehr immer mehr und fing sich noch zwei Treffer ein (90.+3, 90.+6)

Das Resümee von Jürgen Walther lautete unter anderem so: „Wir hatten es in der Hand, nach dem 1:0 nachzulegen. Wenn wir das 2:0 machen, gehen wir als Gewinner vom Platz. Aber wenn man hinten drin steht, scheint es Gesetz zu sein, dass die Dinger, so wie der Freistoß vom Schlegel oder der Abpraller, halt nicht einschlagen. Es ist superärgerlich und man kann immer nur zur Mannschaft sagen, wir müssen weiter arbeiten und ackern. Anders geht es auch nicht.“

Das sagte Christopher Beck: „Wir konnten den Umschaltmoment nach einer Ecke zur Führung nutzen. Dann ist es so wie es ist, der Gegner muss aufmachen und wir waren dann die Glücklicheren. Dabei waren wir heute sehr effizient. Am Ende ist das Ergebnis einen Tick zu hoch. Das hat das Spiel nicht hergegeben, das wir so klar gewinnen.“

Ins Bild dieses am Ende verkorksten Nachmittags passten auch die extrem hohen Schiri-Kosten. Waren sonst 350 Euro der Wert (Fahrtkosten plus Entschädigung), musste Kassierer Frank Häßner diesmal 460 Euro berappen. Obwohl der FC Einheit zuvor den Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) schriftlich gebeten hatte, die Ansetzungen der Unparteiischen mit Wohnort Bad Saarow noch einmal zu überdenken. Doch das war den hauptamtlichen Mitarbeitern im Regionalverband noch nicht mal eine Antwort, selbst eine abschlägige, an die Ehrenamtler in Rudolstadt wert. Übrigens: Der Schiedsrichter trat seine Hinreise nach Rudolstadt bereits um 8 Uhr an – Respekt … .

Die Statistik

FC Einheit

Schmidt, Schlegel, Fiedler, Riemer, Krahnert, M. Baumann (64. Rupprecht), Zarschler, Meissner, Rohling (84. Seturidze) Wachs (64. Bahner), Eismann (90.+3 GRK)

SC Freital

Scholz, Fluss, Wessely (89. Ruß),Weinhold (64. Weidauer), Schulze (64. Michael), Hennig (81. M. Schmidt), Adler, Frenzel (81. Herold),, Ph. Schmidt, Ranninger, von Brezinski

Schiedsrichter: Max Göldner, Zuschauer: 113

Torfolge: 1:0 Marco Riemer (52.), 1:1 Philip Weidauer (80.), 1:2 Jonas Adler (83.), 1:3, 1:4 Philip Weidauer (90.+3, 90.+6)

Wenn wir Fotos unseres Vereinsfotografen haben, stellen wir die dazu.

Hartmut Gerlach

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