FuPa Thüringen hat mit Einheit-Keeper Stefan Schmidt über die Spielpause letzte Woche, die bisherige Saison, die Trainerwechsel von Holger Jähnisch auf Jürgen Walther und das kommende Spiel gegen den SC Freital gesprochen…
Das ist der Link dazu:
Und das ist das Interview, das wir mit Zustimmung von FuPa Thüringen in voller Lägen verwenden dürfen. Vielen dank, Andrè und Felix!
„… natürlich sind wir unzufrieden“
Déjà-vu beim FC Einheit Rudolstadt. Wie im Vorjahr geht die Einheit als Ligaschlusslicht in den zehnten Spieltag.
FuPa Thüringen: Wie geht’s dir? Wie hast du das spielfreie Wochenende genutzt?
Stefan Schmidt: Mir geht es gut, vielen Dank, was nicht immer selbstverständlich ist bei diesem herrlichen Fritz-Walter-Wetter :-). Das spielfreie Wochenende habe ich gut genutzt, würde ich sagen: Ein Besuch bei den Schwiegereltern, etwas entspannt, aber natürlich auch Sport und Bewegung. Das darf nie fehlen.
FuPa Thüringen: Kam euch die Spielpause gelegen (Verletzungen, Kraft tanken etc.) oder wärt ihr lieber im Rhythmus geblieben?
Stefan: Wir wollen natürlich immer spielen, das ist ja der Grund warum wir Fußballer sind. Im Spielrhythmus zu sein fühlt sich außerdem gut an, wenn es am Wochenende um etwas geht und man den nächsten Schritt machen kann. Dennoch denke ich, haben wir die Pause gut genutzt und im Training noch eine Schippe draufgelegt.
FuPa Thüringen: Wie ist bei euch allgemein die Stimmung auch mit dem Blick auf die aktuelle Tabelle?
Stefan: Natürlich sind wir unzufrieden, wenn wir auf die Tabelle schauen und das drückt sich auch in unserer Stimmung aus. Vor allem macht es uns aber unzufrieden, weil wir wissen, dass wir es besser können und es auch schon stellenweise gezeigt haben. Wir haben eine großartige Mannschaft mit viel Potential, was wir allerdings jede Woche über 90 Minuten auf den Platz bringen müssen. Das ist unsere Aufgabe und unserer Fokus. Da ist es vollkommen ok, dass wir uns im Training fordern und mehr voneinander verlangen. Wir wissen, dass wir selbst für unsere Stimmung verantwortlich sind und diese am besten ist, wenn wir am Wochenende unser Bestes geben, alles auf dem Platz lassen und Punkte holen.
FuPa Thüringen: Oftmals bekommt ihr gute Kritiken, aber am Ende ist die Ausbeute bisher mager. Was sind für dich die Hauptgründe, dass aktuell nur ein Sieg und zwei Unentschieden auf der Habenseite stehen?
Stefan: Am Ende ist das Ergebnis und die Tabelle entscheidend. Da hilft die vermeidlich gute Kritik nicht viel. Wir analysieren die Spiele im Team, schauen was wir verbessern machen müssen und was positive Aspekte sind auf denen wir aufbauen können. Der Trainer arbeitet sehr akribisch um uns bestmöglich auf den nächsten Gegner vorzubereiten und die Spiele dann auch entsprechend auszuwerten. Wir Spieler sind dann verantwortlich es auf den Platz zu bringen und zwar 90 Minuten plus. Es gab ein paar Veränderungen im Kader zum Beginn der neuen Saison und ich denke wir müssen die Qualität, die jeder einzelne von uns ohne Frage hat, zusammen als Team auf den Platz bringen. Dann wird der Knoten ohne Zweifel platzen.
FuPa Thüringen: Ihr habt erst neun Tore diese Saison erzielt? Warum fehlt euch offensiv noch die Durchschlagskraft?
Stefan: Da nehme ich uns alle in die Verantwortung. Schließlich verteidigen wir als Team und schießen auch Tore als Team. Durchschlagskraft in der Offensive fängt mit dem Spielaufbau bei uns Torhütern an und setzt sich fort. Wir können uns dann nicht ausschließlich auf unsere Torgaranten verlassen, sondern müssen alle „geil“ drauf sein mit unserem Spiel zum Torerfolg beizutragen. Was gibt es besseres als zusammen ein Tor zu feiern. Für ein Tor, dass uns die Punkte bringt, sind wir immer gut. Dazu müssen wir aber vor allem hinten unsere Hausaufgaben machen und mit allem was wir haben die Null halten.
FuPa Thüringen: Im Vorjahr habt ihr nahezu einen identischen Saisonstart hingelegt und wart nach neun Spieltagen Tabellenletzter. Zieht ihr daraus Hoffnung nun das Ruder rumzureißen?
Stefan: So bitter es auch ist, es hilft natürlich Erfahrung in einer solchen Situation zu haben und einen bewehrten Plan, wie man dort hinten wieder rauskommt. Ich bin jedoch nicht der Typ, der zu sehr zurückschaut. Wir werden das Ruder schließlich mit unseren Möglichkeiten, welche wir diese Saison haben, rumreißen. Da habe ich vollstes Vertrauen in unsere Mannschaft und die Fähigkeiten jedes Einzelnen. Unsere Fans unterstützen uns da, wie in der Vergangenheit, unnachlässig jedes Wochenende. Auch das gibt uns sehr viel Energie. Nicht nur Zuhause, sondern auch, wenn man sieht, welche langen Reisen sie auf sich nehmen, um uns zu unterstützen. Das ist schon echt klasse.
FuPa Thüringen: Nach der „Ära Jähnisch“ ist Jürgen Walther euer Cheftrainer. Wie läuft die Zusammenarbeit? Habt ihr die Spielidee des Trainers schon verinnerlicht? Was sind in der Arbeit mit der Mannschaft die Hauptunterschiede der beiden?
Stefan: Holger Jähnisch hat herausragende Arbeit in Rudolstadt geleistet und ich schätze ihn besonders als Menschen. Er hat alles für eine optimale Übergabe an Jürgen Walther gegeben und das Team bestmöglich dahingehend eingestellt. Die Arbeit mit Jürgen macht sehr viel Spaß und er arbeitet sehr akribisch. Sein Engagement und seine Trainingsvorbereitung sind beeindruckend und es gelingt uns immer besser seine Spielidee nicht nur zu verinnerlichen, sondern auch auf den Platz zu bringen. Natürlicherweise braucht das Zeit, doch ich bin mir sicher, dass wir durch seine Hilfe, da unten wieder rauskommen. Jeder Trainer, wie auch Spieler, hat seinen eigenen Stil Fußball zu interpretieren und mit dem Team umzugehen, darin unterscheiden sich natürlich auch Holger und Jürgen. Beide haben uns einiges davon mit auf den Platz gegeben und es ist eine Bereicherung nun von Jürgen zu lernen und mit ihm zu Arbeiten.
FuPa Thüringen: Was erwartet euch jetzt gegen Freital? Worauf kommt es an, um den Bock umzustoßen?
Stefan: Der SC Freital ist keine schlechte Truppe mit guten Einzelspielern. Wir erwarten und sind bereit für einen Fußballkampf. Ich bin überzeugt, dass, wenn wir alles auf dem Platz lassen was in uns steckt, den Bock umstoßen. Wir sind gut vorbereitet und heiß auf das Spiel. Nun kommt es darauf an, dass wir unsere Arbeit über 90 Minuten auf dem Platz machen, in unsere Qualitäten vertrauen und dies mit Selbstbewusstsein zeigen.
Andrè Hofmann
F.d.R. Hartmut Gerlach