Vier Punkte über Ostern geholt
Als der Gastgeber in diesem Ostermontagspiel kurz vor der Pause mit 1:0 in Führung ging, dauerte es eine Weile, ehe der Stadionsprecher die Torfanfare „Hoch Heidecksburg“ einspielen konnte. Denn, das muss ehrlich eingestanden werden, mit einem Tor kurz vor dem Kabinengang hatte der Mann auf dem Turm nicht mehr gerechnet. Umso schöner ist es ausgefallen. Nach einer sehr gelungenen Kombination über die Stationen Marco Riemer und Niels Halbauer kam das Leder zur Benjamin Bahner, der es überlegt einnetzte (44.).
Bis dahin hatten die Besucher bei herrlichem Osterwetter, aber auf einem nicht leicht zu bespielenden Platz eine Partie gesehen, in der echte Torchancen Mangelware waren. Zwar verzogen Anton Eerola (1.) und ein weiterer Leipziger kurz darauf (4.) nur knapp, aber mehr an Aufregendem passierte vor und im Strafraum der Rudolstädter nicht.
Aber auch sie produzierten keine Torgefahr im Minutentakt. Nach einer halben Stunde bekam die Einheit leichtes Oberwasser, was sich in fünf Eckbällen binnen drei Minuten ausdrückte. In diese Phase gehörte auch die beste Gelegenheit der Hausherren, aber Halbauer bekam bei seinem Kopfball aus kurzer Distanz nicht genug Druck hinter den Ball (34.). Auch ein Schuss von Bahner (43.) fand nicht den Weg ins Tor.
Kurz nach Wiederbeginn (48.) hatte Thomas Mickoski die Riesenchance zum Ausgleich. Aber er verzog frei vor Torhüter Stefan Schmidt. Es sollte die einzige echte Gelegenheit für Inter bleiben. Das Urteil von Carsten Hänsel, dem Trainer der Mulitikultimannschaft, folgte in der Pressekonferenz: „Wer nur eine Chance kreiert, kann auswärts nicht gewinnen oder einen Punkt holen. Vielleicht hätten wir einen Zähler geholt, wenn wir das 1:1 machen.“
In der Folge bewegte sich die Begegnung zwischen den Strafräumen, wobei es Möglichkeiten für Riemer, der gerade noch zur Ecke abgeblockt wurde (61.), Julian Zarschler (72.) und vor allem Sven Rupprecht, der gerade noch beim Abschluss gehindert werden konnte (73.), gab. Auch der Kopfball von Bahner saß nicht (74.). Jähnisch meinte, dass es gut gewesen wäre, wenn eine dieser Chancen gesessen hätte. „Dann hätten wir eher mehr Ruhe gehabt“, so seine Interpretation.
Zehn Minuten vor dem Ende dann die Vorentscheidung. Georg Kaiser, nur wenige Minuten im Match, spielte auf Riemer, der ließ das Leder gekonnt zur Luiz Miguel Schack durch. Der war von der Inter-Abwehr nicht mehr einzuholen und traf mit einem trockenen, überraschenden Schuss ins kurze Eck (80.) Fast wäre Bahner mit einem weiteren Kopfball (87.) der dritte Treffer der Schillerstädter geglückt.
Aber auch so brachte die Einheit den Vorsprung und die dreiminütige Nachspielzeit relativ problemlos über die Runden. Hänsel gratulierte seinem Kollegen Holger Jähnisch dann zur PK auch zum verdienten Heimsieg, obwohl seine Mannschaft das ganze Spiel immer dran gewesen sei. Doch die Zahl der falschen Entscheidungen im letzten Drittel sei einfach zu hoch gewesen, sagte er.
Holger Jähnisch beurteilte die Begegnung so: „Es war der erwartet schwere Gegner, obwohl es in der Oberliga keine leichten gibt. Die Jungs haben aber wie am Donnerstag sehr viel investiert. Vielleicht hat man dem einen oder anderen die Belastung vom Spiel gegen Plauen am Ende angemerkt. Aber wir hatten ja erneut eine gute Bank. Ich denke auch, dass wir verdient gewonnen haben, weil wir wenig zugelassen und energisch zugepackt haben. Wir sind natürlich sehr froh, dass wir über das lange Wochenende vier Punkte geholt haben.“
Auch das gehört zur Vollständigkeit des erfolgeichen Einheit-Wochenendes: Beim zweiten Treffer setzte die Tormusik umgehend ein … .
Erste Fotos von Achim Freund
Unser Vereinsfotograf hat uns schon am gestrigen Ostermontagabend die ersten 38 Fotos . die sieht man alle auf Facebook, hier gibt es 15 – gemailt. Doch da war der Vereinssprecher bei „Carlo“. Deshalb also die Bilder von Mann aus Kirchhasel erst an diesem frühen Morgen. Weitere folgen.
Die Statistik
FC Einheit:
Schmidt, Szymanski, Schlegel, Halbauer (62. Schack) Fiedler, Barth, Riemer (82. Rühling) Noak (46. Rupprecht) Krahnert, Zarschler (74. Kaiser) Bahner
FC Inter:
Djokovic, Williams (81. Göpel), Djegherif, Ben El Ouahmi (64. Thiry), Anders in, Türkyilmaz, Lange, Eerola, Imani (76. Lamouri), Glänzel (81. Böhme), Mickoski
Schiedsrichter: Hendrik Miekautsch, Zuschauer: 136
Torfolge: 1:0 Benjamin Bahner (44.), 2:0 Luiz Miguel Schack (80.)
Hartmut Gerlach