FC Einheit Rudolstadt – FSV Motor Marienberg 1:1 (1:1)

Rudolstädter erreichten in wichtiger Partie ihr Minimalziel

Die Gefühlslage der Trainer konnte nach dem Oberligaspiel unterschiedlicher nicht sein. Während Marienbergs lautstark agierender, sympathischer Coach davon sprach, dass sein Team sehr glücklich über das Remis, das auch den Spielverlauf widergespiegelt habe, sei, sah Gegenüber Holger Jähnisch ein Unentschieden, das insgesamt vielleicht doch zu wenig wäre.

Dabei begann seine Mannschaft stark und setzte gegen zunächst abwartend spielende Gäste, die erstmals nach Rudolstadt gekommen waren, die ersten Akzente. Schon nach wenigen Sekunden musste FSV-Keeper Sandro Breitfeld auf der Hut sein, um eher als Ron Wachs am Leder zu sein. Dann verpasste Marco Riemer eine der vielen gefährlichen Flanken von Maximilian Schlegel nur knapp (7.). Wenig später die Führung der Hausherren, als Wachs, der keinen Zweikampf scheute und pausenlos „unterwegs“ war, eine Ecke von Schlegel perfekt einköpfte (11.).

Die Einheit blieb am Drücker und besaß durch einen Kopfball von Riemer eine gute Gelegenheit, um auf 2:0 zu stellen (14.). Doch allmählich wurde die Motor-Elf mutiger und spielte nach vorn. Hingegen sah man beim Gastgeber doch manchen Pass, der ins Leere lief. Eine Phase, die Jähnisch so kommentierte: „Nach dem 1:0 haben wir das Tempo herausgenommen und waren nicht mehr so in der Lage, uns spielentscheidend in Position zu bringen. Da haben wir zu viele einfache statische Spielverlagerungen gespielt und es war zu wenig Bewegung drin.“

Aber mit einem artistischen Seitfallzieher nach Vorlage von Riemer zeigte Wachs, dass die Platzelf keineswegs das Fußballspielen eingestellt hatte (25.). Es folgten drei Eckbälle der Erzgebirge-Elf in Folge, die aber ebenso wenig einbrachten wie eine Doppelchance von Schlegel mit dem Nachschuss von Tim Rühling (30.) auf der anderen Seite.

Der nächste notierenswerte Angriff sollte bereits den Endstand bringen. Ein Konter der Sachsen sah eine nicht völlig konzentrierte Deckung des FC, die zudem nicht gut stand, und Kevin Werner hatte wenig Mühe, Maurice Geenen aus kurzer Entfernung zu überlisten (38.).

Zwar antworteten die Thüringer mit Möglichkeiten von Schlegel (39.) und einem Schuss ans Außennetz von Niels Noak (41.), aber man hatte auch Glück bei einem Abseitstreffer der Gäste (45.).

Mit dem Wiederbeginn durch seine Schützlinge zeigte sich Rother zufrieden: „Wir sind griffig aus der Kabine gekommen und hatten zwei, drei richtig gute Möglichkeiten“. Er dachte dabei sicher an die Chancen des völlig freien Louis Meyer (48.) und eine Eingabe von rechts, die Rudolstadt gerade noch verteidigte (52.). Doch dann der „Riese“ für Riemer, der von Wachs herrlich freigespielt wurde, die Kugel aber aus zehn Metern über den Kasten jagte (55.). Auf der Gegenseite erhöhe der FSV sein Eckenkonto und traf dabei auch einmal das Aluminium (64.).

Die Partie blieb, wie sie der Motor-Trainer skizzierte, eine auf des Messers Schneide, denn ein Marienberger bugsierte das Spielgerät nach einem 16-Meter-Freistoß von Schlegel für seinen schon bezwungenen Keeper von der Linie (68.). Und nach einem Zuspiel des diesmal im Mittelfeld aufgebotenen Tom Eichberger fand sich in der Mitte kein Abnehmer (73.). Nach einer weiteren Ecke für Marienberg wurde es gefährlich und als die Gäste neun Minuten vor dem Ende jubelten, weil der Ball im Netz lag, stand zum Glück die Abseitsfahne des Assistenten.

Mit einer weiteren Großchance von Riemer, die aber nichts einbrachte, ist die letzte große Möglichkeit der anständig geführten Begegnung aufgezählt. In dieser Situation hätte Hogler Jähnisch gern einen Strafstoßpfiff gehört und wurde dabei auch von seinem Trainerkollegen unterstützt, aber der Verfasser war in diesem Fall auf der Seite des „gut leitenden Unparteiischen“ (O-Ton Holger Jähnisch). Da die unterschiedliche Sichtweise höchst selten vorkommt und der Trainer meist recht hat (siehe erstes Tor Magdeburg), sei es hier ausdrücklich erwähnt.

Für den Gästetrainer spiegelt das 1:1 den Verlauf der Partie wider. Er sah das Ergebnis auch als Resultat einer aggressiveren Spielweise seiner Elf nach dem 0:1, die höher verteidigt und auch konsequenter gespielt habe. Holger Jähnisch kam zu diesem Urteil: „Ich bin nicht so über das Ergebnis enttäuscht. Wir haben das Minimalziel erreicht und gegen einen guten Gegner gepunktet. Aber mit 90 oder vielleicht 05 Prozent ist man in der Oberliga höchstens für einen Punkt gut. Mein Gefühl täuscht mich sicher nicht, aber wir waren nicht so gierig wie Marienberg.“

Die Statistik:

FC Einheit:

Geenen, Giebel,  Kaiser (79. Zarschler),  Schlegel,  Riemer, Krahnert, Noak (70. Meißner), M. Baumann (79. Kuhn), Eichberger, Rohling, Wachs

FSV Motor:

Breitfeld, Bauer, Gottschalk, Martin, Schreiter )0. Ponomarenko), Meyer (70. Matthes), Werner,  Flade, Anger, Mikhnenko (46. Graubner), Müller

Schiedsrichter: Albert Lehmann, Zuschauer: 105

Torfolge: 1:0 Ron Wachs (11.),1:1 Kevin Werner (38.)

Hartmut Gerlach

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