FSV Budissa Bautzen – FC Einheit Rudolstadt 1:1 (1:1)

Rein rechnerisch fehlt noch ein Punkt

Für den FC Einheit endete die zwölfstündige Fahrt am Pfingstsamstag in die Oberlausitz mit dem dritten Unentschieden hintereinander und dem fünften in den letzten neun Oberligabegegnungen. Doch im Gegensatz zu manch anderer Punkteteilung war Holger Jähnisch diesmal mit dem einen Zähler beim Tabellenvierten sehr zufrieden. Das hatte zwei Gründe: „Bautzen gehört neben Erfurt eindeutig zu den spielstärksten Mannschaften in der Liga. Wenn man hier auswärts einen Punkt in einem richtig guten Oberligaspiel, das viel Tempo, Rasse und Klasse hatte, holt, dann ist das schon sehr gut“, resümierte er im obligatorischen Gespräch mit dem Vereinssprecher nach Spielschluss. Und, da ist sich der dienstälteste Trainer der Oberliga Süd sicher, mit dem Remis und dem Blick auf andere Ergebnisse der Konkurrenz am Samstag können die Rudolstädter bei einem weiteren Punkt auch die elfte Saison in der 5. deutschen Liga angehen. Denn die Quotientenregel ist noch mit Ungewissheiten behaftet …

Beide Mannschaften begannen das Spiel ohne großes Abtasten. Während die Budissen ihre Angriffe oft durch lange Diagonalpässe, vor allem auf die rechte Angriffsseite einleiteten, pressten die Gäste recht hoch und erarbeiteten sich schon in der Auftaktphase Eckstöße. Am Ende sollten es immerhin 14 (!!) sein. Der erste Abschluss kam auf das Konto von Florian Giebel. Doch dessen Schuss verfehlte das FSV-Gehäuse (6.). 13 Minuten später kam er erneut in eine Schussposition, hatte aber mit der bis dahin besten Chance aus 17 Metern, die noch abgefälscht war, kein Glück.

Bautzen blieb die Antwort nicht schuldig, verzog aber mit Aktionen von Florian Baudisch (21.), Max Rülicke (24.) und Paul Jokusch (27./Freistoß) die diesmal von Stefan Schmidt gehütete Box der Thüringer. Doch der vierte Versuch saß. Eine Eingabe von links konnte von den ganz in Grün gekleideten Rudolstädtern nicht entscheidend verteidigt wird. Der Ball tanzte mehrfach im Strafraum hin und her, ehe ihn Pavel Patka über die Linie beförderte (28.). Im Gegenzug war der Winkel für Giebel zu spitz, um postwendend auszugleichen. Dann Aufregung, als die Heidecksburgstädter ein Handspiel im Strafraum der Hausherren erkannten, der Pfiff aber ausblieb (32.). Wenig später verhinderte der FC-Keeper nach einer erneuten scharfen Eingabe mit seiner besten Tat im gesamten Spiel das mögliche 2:0 (37.).

Noch vor der Pause der Ausgleich für die Einheit. Martin Zoul, der großgewachsene tschechische Torhüter von Bautzen, verlor das Duell mit seinem viel kleineren Niclas Fiedler. Dessen Kopfball landete beim ob des Zweikampfs verdutzten George Seturidze, der ihn nur noch ins leere Tor schieben musste (45.).

Nach dem Wiederanpfiff „arbeitete“ Rudolstadt zunächst am Eckballverhältnis, überstand einen Schuss von Tom Hagemann (53.) und setzte selbst mit Marco Riemer, dessen Ball nur knapp am rechten Pfosten ins Aus zischte (56.), ein Achtungszeichen. Die ersten 25 Minuten waren die stärksten der Einheit überhaupt. Aber sie konnten, obwohl Giebel (57.) und Seturidze (58.) gute Möglichkeiten hatten, nicht in Zählbares umgesetzt werden.

Dann spürte man, dass Bautzen mit dem einen Punkt nicht zufrieden war, obwohl das Match weiter recht ausgeglichen verlief. Doch auch die Platzelf vergab ihre Gelegenheiten (62., 71., 72.). In den Schlussminuten wechselte Jähnisch, der zahlreiche Stammkräfte ersetzen musste, auch angesichts des Kräfteverschleißes in der intensiven Partie noch einmal kräftig durch und hätte bei etwas Spielglück sogar durch Leo Gehrmann (84.), Nils Halbauer (87.) und Tom Krahnert (87.) fast noch auf drei Punkte zu stellen.

FSV-Coach Stefan Richter, der sich ob mancher Äußerungen von der Bank aus der Kritik einiger Rudolstädter Spieler ausgesetzt sah, zog nach dem Abpfiff des brandenburgischen Unparteiischen, der mit einer Verwarnung auskam, dieses Fazit: „„Es war für uns ein unnötiges Unentschieden. Wir haben es in den 90 Minuten nicht hinbekommen, das umzusetzen, was wir wollten – also Fußball zu spielen und den Gegner auseinander zu ziehen, damit er selbst Fehler macht. Wir haben uns durch einen ganz einfachen Fehler bestraft. Sonst denke ich, passiert heute nichts. Die körperliche Gangart von Rudolstadt hat uns ein Stück weit beeindruckt und wir konnten das Spielerische nicht so umsetzen. Deshalb ist der Punkt am Ende für Rudolstadt nicht ganz unverdient.“

Holger Jähnisch ergänzte seine Einschützung so: „Sicher hatten wir in der einen oder anderen Situation auch etwas Glück, doch wir hatten hinten heraus richtig gute Möglichkeiten, sogar noch den Lucky Punch nach Standards oder Kontersituationen zu setzen. Kompliment an die ganze Truppe für ihre Leistung und dafür, was sie heute hier investiert hat. Sie hat das vom Anlaufen und vom gesamten Deckungsverhalten hier richtig gut gemacht.“

Schon am Pfingstmontag steigen die Einheit-Akteure und das Funktionsteam wieder recht früh in den Bus. Dann führt die insgesamt 380 km lange Fahrt nach Wernigerode. Hier wartet ab 14 Uhr der FC Einheit.

Die Statistik:

FSV Budissa

Zoul , Patka, Schröder (60. Henzl), Hagemann,  Baudisch (73. Sarelo), Jokusch, Noack (60. Kloß),  Rülicke, Lehmann (60. Weska), Hentschel (81. Voigt), Käppler

FC Einheit:

Schmidt, Giebel (77. Wachs), Barth, Krahnert, Fiedler (90.+2 R. Baumann), Schlegel, Rühling (77. Halbauer), M. Baumann, Zarschler, Seturidze (83. Kaiser), Riemer (83. Gehrmann)

Schiedsrichter: Hannes Wilke, Zuschauer: 219

Torfolge: 1:0 Pavel Patka (28.), 1:1 George Seturidze (45.)

Hartmut Gerlach

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