Im Porträt Paul Geißler – ein Plakat gab den Anstoß

Auf der Internetseite des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) ist am gestrigen Montagabend (08.01.24) ein Porträt von Paul Geißler erschienen. Der 29-jährige ehemaliger Brandenburger gehört seit der Saison 22/23 dem FC Einheit Rudolstadt an und pfeift in der Thüringenliga.

Hier die Vorstellung des angehenden Gymnasiallehrers., der mit seiner Partnerin in Rudolstadt wohnt. Unsere drei Fotos zeigen Paul immer in der Mitte vor Spielen mit seinen Assistenten.

Heute: Paul Geißler (7)

Es ist doch immer wieder interessant und auch ein wenig überraschend, wie jemand Schiedsrichter wird. Beim Neu-Thüringer Paul Geißler war es ein Plakat, auf das er 2008 in der Schule aufmerksam wurde. Auf dem war Markus Merk, einst ein sehr bekannter Referee, abgebildet. „Den fand ich damals cool. Er war für mich ein grandioser Schiedsrichter und ich habe überlegt, ob ich auch Unparteiischer sein könnte“, erinnert sich der damalige aktive Nachwuchskicker (2006 bis 2012) von Optik Rathenow. Sein Verein meldete ihn an und 2008 besaß er die notwendige Qualifizierung, um Spiele pfeifen zu dürfen.

Er begann seine Karriere mit der Leitung von Nachwuchspartien, Kleinfeldspielen der Frauen und als Assistent im Männerbereich. Doch eine Jugendförderung, wie das mit der „Rennsteiger“ – Gruppe im Thüringer Fußball-Verband (TFV) vorbildlich der Fall ist, gab es in Brandenburg nicht. So dauerte es immerhin noch vier Jahre, ehe Geißler bei den Männern im Kreis „ankam“. „Ich musste mich regelrecht durch die unteren Klassen kämpfen“, sagt er rückblickend.

Mit dem Studienbeginn 2014 in Halle/Saale sei es auch als Schiedsrichter vorangegangen. 2015/16 folgte die Einstufung in die Landesklasse des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt. 20/21 gehörte der angehende Gymnasiallehrer zu den Landesliga-Schiedsrichtern. In Sachsen-Anhalt ist das die zweithöchste Leistungsklasse, die man mit unserer Landesklasse vergleichen kann. Kurz vor seinem Wechsel nach Thüringen erhielt er vor der Saison 2022/23 die Einstufung als Verbandsliga-Unparteiischer. Doch Paul leitete in Sachsen-Anhalt keine Partie in dieser Spielklasse mehr.

Stattdessen ist er nun im TFV „zuhause“, hat hier im letzten Spieljahr elf Begegnungen in der Thüringenliga geleitet und war einmal Assistent. Natürlich bekommt man, wenn man in einen anderen Fußballverband innerhalb des NOFV wechselt, die Qualifikation als Schiedsrichter praktisch mit.

Mit welchen Stärken ordnet sich der Mann aus Brandenburg nun in die SR-Gilde der geomix Thüringenliga ein, ist eine obligatorische Frage in unserer Porträtreihe Hier seine Antwort: „Ich bin ein sehr kommunikativer Typ, suche das Gespräch mit den Spielern und gehe nicht sofort auf Konfrontation. Dabei versetze ich mich in den jeweiligen Akteur hinein und versuche zu verstehen, warum er jetzt beispielsweise meckert. Soweit das möglich ist, erläutere ich die Situation, ohne meine Position auszunutzen, Dabei agiere ich als Gleichgestellter. In meinem Studium habe ich mich zudem viel mit Gewaltdeeskalation beschäftigt und darüber auch eine Arbeit geschrieben. Natürlich sind Regelsicherheit und sportliche Fitness auch wichtig.“

Der 29-jährige Paul Geißler, der im brandenburgischen Rathenow geboren ist, befindet sich, wie er selbst sagt, in den letzten Zügen für das Lehramt am Gymnasium. Hier wird er nach dem Referendariat in Neustadt/Orla – der künftige Arbeitsort ist noch nicht klar – die Fächer Geografie und Sport unterrichten. Nun ist er in unseren Freistaat gewechselt, um eine neue Perspektive zu finden. Seine Wohnanschrift ist die Schillerstadt Rudolstadt, wo er sich auch beim Oberligaverein FC Einheit Rudolstadt angemeldet hat.

Mit 29 Jahren müsse man, was die Perspektive anbetreffe, ehrlich sein, nachdem er, wie bereits erwähnt, die ersten Jahre im Jugendbereich nicht gefördert wurde. Er wolle, nennt er das Ziel seiner weiteren sportlichen Laufbahn, gern weiter Thüringenliga pfeifen, schiele aber durchaus in den kommenden zwei, drei Jahren in Richtung Amateuroberliga. Wenn dies möglich wäre, würde ihn das auf jeden Fall freuen.

Erfahrungen bringt Paul Geißler nicht nur als Referee mit. Er hat zuvor im Stadtverband Fußball (SFV) Halle den Förderkader geleitet und war Lehrwart. Gemeinsam mit einer DFB-Mitarbeiterin hat er hier auch ein Pilotprojekt durchgeführt. Es würde ihn reizen, so sagt er, nach dem Referendariat wieder in der Lehrarbeit tätig zu sein.

Auch im neuen Verein bringt er sich schon ein. Kürzlich war er Gast einer Sitzung der Nachwuchstrainer des FC Einheit Rudolstadt und sprach dort darüber, wie man als Trainer Schiedsrichtern begegnen sollte.

Seitdem er in Thüringen ist, hat er viel mit den Beobachtern zu tun gehabt. Gute Verbindungen haben sich schon mit den Schiedsrichtern des Fußballkreises Mittelthüringen entwickelt. Geißler nennt Daniel Bütterich und Moritz Feuerstein, die ihn oft als Assistenten begleitet haben und auf die man sich verlassen könne. Auch Alex Schindler, der als Landesklasse-Schiedsrichter über viel Erfahrung verfügt, gehört dazu.

In seiner knappen Freizeit treibt Paul Sport in vielfältiger Art und Weise. Gern greift er auch mal zu einem Buch oder auch zur Konsole.

Die Landes – und Regionalverbände und auch der DFB entwickeln ja immer wieder mal Plakate mit bestimmten Themen. Vielleicht ist eins dabei, dass Paul Geißler für eien wietere Aufgabe im Schiedsrichterwesen anspricht … .

Wird fortgesetzt

Hartmut Gerlach

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