Noch bis zum 16. Juli 2023 läuft die Spielzeit 22/23 am Theater Rudolstadt. Dann beginnt für die Mitarbeiter der verdiente Urlaub. Doch zuvor bietet man in der Übergangsspielstätte „Deutscher Krug“ noch einmal das von den Medien gefeierte Stück „Herscht 07769“ an. Wer die Aufführung noch nicht gesehen hat, sollte diesen Termin am Mittwoch, dem 5. Juli, um 18 Uhr nutzen. Es lohnt sich auf jeden Fall!
Darum geht es: „Wenn Florian Herscht zum Himmel blickt, empfindet er das Universum als komplett schutzlos, und mehr noch: Für ihn ist die Welt in existentieller Gefahr. Sein Problem ist, dass niemand ihm glaubt, weder Herr Köhler, der ihn erst auf die Quantenphysik aufmerksam machte, noch Frau Ringer, die Bibliothekarin, auch Dr. Angela Merkel im Kanzleramt nicht, die sofort die UNO benachrichtigen müsste, aber seine Warnungen ignoriert, ganz zu schweigen vom Boss. Der hat nur Johann Sebastian Bach im Kopf, die Nationalhymne und das Vierte Reich. Der Boss hat Florian aus dem Heim geholt und als Gebäudereiniger angestellt. Gemeinsam fahren sie durch Thüringen, um Graffitis zu entfernen, die neuerdings an Bach-Gedenkstätten gesprüht werden. Herscht ist ein Eigenbrötler, ein riesiges Muskelpaket mit kindlicher Seele, er hilft allen, so gut er kann. Am liebsten jedoch sitzt er auf der Bank an der Saale, nur sonnabends muss er in die Turnhalle, zu den Proben der Kanaer Symphoniker, um sein Gehör zu trainieren. Ansonsten verläuft der Alltag im schönen Thüringen in gewohnten Bahnen, aber plötzlich mehren sich die Zeichen von Chaos und Angst: Erst tauchen die Wölfe unweit der Leuchtenburg auf, dann geschieht nahe der Bundesstraße 88 ein Unglück. Und Florian geht auf einmal ganz eigene Wege.“
Man sieht sich hoffentlich.
Hartmut Gerlach