Meinungen der Trainer nach dem Oberligaspiel FC Einheit Wernigerode – FC Einheit Rudolstadt (3:3)

Frank Rosenthal. (Wernigerode)

„Das war für ein Fußballspiel, in dem es eigentlich um nicht mehr so viel ging, zu wild. Es gab zu viel Hektik und zu wenig Fußball. Es war einfach so, dass zuviel Reibereien für nichts waren. Letztlich freuen wir uns, dass wir noch ein 3:3 gemacht haben. Viel mehr nehmen wir da nicht mit.

Ich wollte gern 40 Punkte erreichen. Nun haben wir sie und da schauen wir mal weiter. Jetzt haben wir mit Krieschow zuhause und Plauen auswärts noch zwei starke Gegner.“

Die Frage des Vereinssprechers von Rudolstadt, dass man mit großem Erstaunen gehört habe, dass der Gesprächspartner in Wernigerode aufhört, beantwortet Frank Rosenthal so:

„Ich höre nicht auf, sondern der Verein verlängert meinen Vertrag nicht. Warum das so ist, muss man beim Verein fragen. Er hat eine andere Perspektive und Vorstellung. Das heißt, der sportliche Vorstand möchte so schnell wie möglich weiter hoch. Ich bin natürlich darüber etwas traurig, aber mein Zeitfenster – ich bin ein Selbständiger – würde es nicht hergeben, noch mehr zu investieren. Drei, vier Mal pro Woche kann ich, aber mehr geht nicht. Es ist schade drum, denn das ist hier mein Zuhause. Ich werde nach zwei intensiven Jahren zunächst im Fußball erst mal gar nichts machen.“

Holger Jähnisch (Rudolstadt):

„Es ist megaschwer, das Spiel einzuschätzen. Auch, weil man es sich gut überlegen muss, was man sagt und was man lieber für sich behält. Wir müssen bei uns bleiben. Wir haben drei Tore geschossen und ein gutes Spiel gemacht. Aber um für drei Punkte gut sein, müssen wir halt ein paar Dinge besser machen.

Das wären: Wir müssen einfacher und kompromissloser verteidigen und mit Emotionen so auseinander setzen, dass wir bei uns bleiben und sie positiv in unsere Richtung zu steuern und für etwas Lohnendes herauszuholen.

Im Großen und Ganzen habe ich solch ein zerrupftes, zerpflücktes, megaaggressives, teilweise unsauberes Spiel von allen Seiten – von Mannschaft, Trainerbänken, Schiedsrichter, Zuschauern – lange nicht gesehen. Auch wenn ich mich erinnere, fällt mir kein solches Spiel ein. Das hatte über weite Strecken nichts mit einem vernünftigen Fußballspiel zu tun. Das waren einfach nur Emotionen und hinten heraus Hass pur. Da hätte ich mir zum Beispiel gewünscht, dass meine Spieler mehr geschützt worden wären. Das sage ich ganz eindeutig. In meinen Augen waren wir heute nicht gut genug für drei Punkte, aber der Gegner und der Schiedsrichter waren es auch nicht.

Eigentlich mag ich den Schiedsrichter, aber heute hat er wild mit Karten um sich geworfen. Wir mussten zwei Mal verletzungsbedingt auswechseln. Das Foul an Florian Giebel musste der Assistent offensichtlich als solches erkennen. Das sis so eine Sache, wo man sich auch draußen nicht beherrschen kann. Ich habe versucht, ruhig zu bleiben. Ich muss meinen Job machen, die Spieler ihren. Aber die das Spiel leiten haben ihn heute nicht gemacht. Die Linienrichter haben dem Schiedsrichter heute gar nicht geholfen.

Mein Gefühl ist, es wird eher danach geguckt, was die Trainerbänke machen. Als Spieler darf man sicher nicht alles kommentieren, aber wenn offensichtliche Fouls, die mit einem dicken Knöchel oder einem blutenden Knie enden, nicht gepfiffen werden, dann fehlt mir dafür jedes Verständnis. So mag ich den Fußball nicht. Da muss man überlegen, ob es auf diese Art und Weise, wo man sein Nervenkostüm und seine Gesundheit aufs Spiel setzt, eigentlich Wert ist. Man hat mich heute auch emotional gefoult. Das will ich mir eigentlich antun. Da fällt es mir schwer, Trainer zu sein.“

Hartmut Gerlach

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