Neuer Verein, aber fast keine neuen Mitspieler für Stefan Schmidt

Warum Stefan Schmidt nach seinem Aufenthalt in den USA zum FC Einheit Rudolstadt wechselte, hängt vor allem damit zusammen, dass er viele Spieler, die heute zum Oberligakollektiv des Vereins gehören, sehr gut kennt. „Ich habe mit vielen zusammengespielt“, sagt der 25-jährige Keeper. Offensichtlich hat er viel Gutes gehört vom Verein und der Mannschaft und musste nicht lange überredet werden, als der zweite Schlussmann Leri Natradze aufgrund mangelnder Einsatzzeiten Rudolstadt verließ.

Bei der Einheit hat Stefan Schmidt in Max Bresemann einen gleichwertigen Konkurrenten zwischen den Pfosten. Doch die Trainer haben eine Lösung gefunden, die darin besteht, dass jeder drei Spiele in Folge hält.

Der Jenenser ist mit reichem Erfahrungsschatz in den Heinepark gekommen. Erste Station war die in Dornburg. Es folgten die Zeit im Stützpunkt Stadtroda, als auch der Club auf ihn aufmerksam wurde. Stefan erhielt eine Ausbildung im Nachwuchsleistungszentrum des FC Carl Zeiss, die auch viele seiner neuen Teamgefährten genossen haben. Es folgten Spiele in der 2. Mannschaft und schließlich, vom Juli 2016 bis Juni 2018, auch in der Ersten. Hier bestritt der 1,86m große Torwart elf Partien in der Regionalliga und war hinter Raphael Koczor die Nummer 2. Sein Debüt gab er am 15.04.15 im Spiel gegen den ZFC Meuselwitz (1:1).

Nach Vertragsverlängerung zeichnete sich jedoch 2017/18 ab, dass er nach der Verpflichtung von Jo Coppens wohl „nur“ die Nummer 3 sein würde. Schmidts Schlussfolgerung: Konzentration auf das Psychologiestudium und Suche nach einer neuen Herausforderung – möglichst in den USA.

Nach vier Semestern in Jena war es soweit. Nach Erkundigungen bei diversen ehemaligen Mitstreitern, die schon in den Vereinigten Staaten waren, stieg er in den Flieger. Im Bundesstaat Rhode Island kam er dann im Städtchen Kingston samt Uni an. Die Gegend und die Lehreinrichtung sollten vom Sommer 2018 bis zum Dezember 2021 sein neues Zuhause sein. „Ich wollte Erfahrungen sammeln, suchte das Abenteuer und wollte auch Energie auftanken“, erklärt Stefan einige Gründe für seinen Wechsel über den großen Teich. Und wie fällt sein Resümee aus: „Ich würde es immer wieder so machen, Es war zwar nicht ganz einfach, vor allem zu Beginn, hier zu leben und zu studieren, aber die Zeit war sensationell. Ich habe sehr viele interessante Leute kennen gelernt“, sagt er und man spürt die Begeisterung aus seinen Worten, auch wenn die USA jetzt schon wieder über ein halbes Jahr Geschichte sind.

Und rasch hatte er auch ein Fußballteam gefunden. Als schon einer der Älteren, was vielleicht auch ein Grund dafür war, dass man ihm zum Kapitän machte, spielte er bei den Rhode Island Rams der University of Rhode Island. Die Mannschaft habe schon gehobenes Oberliganiveau gehabt. Spieler aus der ganzen Welt hätten sich hier gefunden. Nach anfänglichen Verletzungsausfällen war Stefan Schmidt später aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Zu den Spielen musste man teilweise weite Strecken zurücklegen. Mancher Spielort war dann auch nur per Flugzeug zu erreichen.

Die Symbiose Fußball und Studium passten und so kam er auch mit seinen Abschlüssen in Psychologie voran und konnte sich sogar der Philosophie und  Biologie widmen. Derzeit ist er wissenschaftliche Hilfskraft an der Friedrich-Schiller-Universität und er hofft darauf, dass er, wenn seine bisherigen Abschlüsse anerkannt worden sind, weiter in Jena studieren kann.

Die Jahre in Amerika haben auch den Torhüter Schmidt weiter entwickelt. „Ich komme über die Mentalität, halte auch mal einen unhaltbaren, bin technisch gut und habe mich in der Strafraumbeherrschung verbessert“, nennt er selbst einige seiner Stärken.

Obwohl er noch nicht so lange Oberligaspieler beim FC Einheit ist, hat er sich rasch und gut eingelebt. „Die Trainer vertrauen mir, die Mannschaft unterstützt mich und auch das Verhältnis zu ‚Brese’ ist sehr fair. Es herrscht eine guter Teamgeist in einer tollen Truppe“, lautet sein Urteil über eine seine neue sportliche Heimat.

Wenn er mal nicht studiert oder Fußball spielt, betreibt er auch gern die vielfältigsten anderen Sportarten. Zudem liest Stefan Schmidt gern, wobei sich Privates mit Dienstlichem oftmals vermischt.

Freuen wir uns auf eine hoffentlich lange weiter Zeit des sympathischen Jenensers in Rudolstadt.

Hartmut Gerlach

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