Niels Noak – „Locke“ wurde bei der Einheit schnell heimisch

Was macht man als Trainer, wenn zwei Spieler Niels heißen, wobei der eine, was in diesem Fall nicht so wichtig ist, ohne „e“ geschrieben wird? Immer den Nachnamen mit nennen, ist auf die Dauer schwierig. Also muss, das ist in Fußballmannschaften eigentlich die Regel, ein Spitzname her. Der war bei Niels Noak, vor einigen Monaten noch in Diensten der TSG Neustrelitz, rasch gefunden. Die üppige, gewellte Haarpracht machten die Suche einfach und schon war „Locke“ geboren.

Niels, ein gebürtiger Sachse, gehört seit dem 7. September 2021 dem Oberligaaufgebot des FC Einheit an. Mit dem runden Leder kam er mit gerade einmal vier Jahren bei Fortschritt Glauchau in Berührung. Dann zog es die Familie, wozu neben zwei Geschwistern noch die Mutter von Niels gehört, nach Mecklenburg-Vorpommern. Hier spielte er zunächst in Wesenberg weiter Fußball, ehe er 2011 zur Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) Neustrelitz wechselte. Hier kam er in allen Nachwuchsteams zum Einsatz und schaffte 2019/20 mit erst 17 Jahren auch den Sprung in Erste. Corona verhindert jedoch sowohl im ersten Spieljahr als auch 20/21 mehr Einsätze für Noak. Insgesamt bestritt er acht Partien für die TSG, die auf immerhin sechs Regionalliga-Jahre blicken kann, in der Oberliga Staffel Nord

Als die Frage nach der beruflichen Entwicklung von Noak in den Mittelpunkt rückte, kam auch Thüringen ins Gespräch. Hier begann er vor wenigen Wochen an der Friedrich-Schiller-Universität das Lehramtsstudium für die Fächer Sport und Deutsch an der Regelschule. Damit war auch die Zeit für sportliche Veränderungen gekommen. Doch weder bei INTER Leipzig und noch beim FC Carl Zeiss Jena II fand er nach Stippvisiten eine ihm zusprechende Adresse.

Doch in Rudolstadt, wo er über seinen Berater ein Probetraining absolvierte, wurde er rasch heimisch. „Es ist eine Supermannschaft mit tollen Charakteren“, sagt Niels Noak über seine ersten Monate im Heinepark und seine Mannschaftskameraden. Dabei war der nun 20-Jährige nicht nur Zuschauer. Immerhin stand er schon in acht der 14 Oberligapartien der Grün-Gelben auf dem Platz und kam auch bereits zu zwei Torerfolgen.

„Ich bin sehr ehrgeizig, aber auch mannschaftsorientiert, weil ich mich gut einordnen kann. Auch meine Technik stimmt, ich kann mit links und rechts spielen“, benennt der Neu-Thüringer  seine Stärken. Arbeiten müsse er weiter an der Athletik und daran, sich früher vom Ball zu trennen. „Ich bin manchmal zu verspielt“, meint er selbstkritisch.

Seine Lieblingsposition ist die des „Zehners“. Aber er komme auch rechts ganz gut klar, betont der Lehrerstudent.

In seiner Freizeit trifft er sich gern mit Freunden und auch mit den Kindern der Familie, bei der er in Jena wohnt. Gern geht er auch in Clubs oder Bars, doch das ist derzeit kaum möglich. Verwandte hat er in Erfurt. Natürlich feiert er Weihnachten im Norden der Republik, wobei ihn die gut 350 Kilometer bis zur Familie nicht stören.

Irgendwie hat es sich bei der Einheit schnell herumgesprochen, wie ihn seine Teamgefährten in Neustrelitz nannten. „Locke“ gibt es nur also auch in Rudolstadt, wobei die Haare etwas kürzer als früher, aber durchaus gewellt sind … .

Fotos: Achim Freund

Hartmut Gerlach

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