In der frei zugänglichen Ausgabe der „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ) haben wir am Montag, 06.02.23, diesen Spielbericht von Susan Stephan gefunden. Die Fotos sind von Achim Freund. Dazu gib es diesen Link:
Steilvorlage der Konkurrenz bleibt ungenutzt: FC Eilenburg verliert gegen Rudolstadt
Der FC Eilenburg verpasste bei der 0:1-Niederlage gegen Rudolstadt die Chance, im Kampf um den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga Nordost ein Polster zwischen sich und der Konkurrenz aufzubauen.
06.02.2023, 13:27 Uhr
Eilenburg. Na klar, Spannung ist viel besser als Langeweile und eine Fußballliga voller Adrenalin und Herzrasen deutlich aufregender als eine frühe Vorentscheidung. Es scheint ganz so, als verspüre auch der FC Eilenburg große Lust auf Drama. Zumindest haben die Schützlinge von Sascha Prüfer zum wiederholten Mal die Chance verpasst, im Kampf um den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga Nordost ein Polster zwischen sich und der Konkurrenz aufzubauen.
Nach der überflüssigen und unnötigen 0:1-Niederlage gegen Kellerkind Einheit Rudolstadt am Sonntag thront der FC Eilenburg zwar weiter an der Tabellenspitze der Oberliga Süd, doch gleich vier Verfolger sitzen im Nacken. „Solange wir unsere Hausaufgaben auf unserem Platz nicht machen, brauchen wir nicht auf die Konkurrenz zu schauen“, sagte Trainer Prüfer frustriert.
Er ärgerte sich, dass seine Mannschaft in der Anfangsphase mal wieder nicht konzentriert genug gewesen sei. Rudolstadt traf nach 30 Sekunden und das, obwohl der FCE Anstoß hatte. Das Leder entglitt aber schnell aus den eigenen Reihen. Die Thüringer spielten schnörkellos nach vorn und Ron Wachs dürfte sich selbst über so viel Raum und Platz gewundert haben. 0:1, aber es blieben ja noch 89 Minuten Zeit. Vielleicht war genau dieser Gedanke der falsche. Die Eilenburg mühten sich zwar, doch im Abschluss fehlte die letzte Konsequenz. So scheiterten Benjamin Luis und Adam Fiedler nach Alleingängen frei vorm Tor. „Solche Chancen müssen rein“, sagte Prüfer unmissverständlich und kündigte Torabschlüsse für das Training ein.
Auch die Joker stechen nicht
Rudolstadt setzte gelegentlich Nadelstiche und hätte kurz nach der Pause die Weichen endgültig auf Sieg stellen können. Eilenburgs Keeper Andreas Naumann war jedoch zur Stelle und verhinderte den erneuten Einschlag. Mit drei Wechseln – unter anderem feierte Tim Bunge seine Rückkehr – versuchte es Prüfer mit frischem Wind. „Jeder, der auf dem Platz war, hat sich reingehauen. Wir haben gewechselt, weil wir gehofft haben, dass von den Einwechslern einer zündet“, so der Coach. Das klappte nicht. Auch wenn sich die Joker nahtlos anschlossen, was Einsatz und Leidenschaft betraf, überwinden konnten auch sie den starken Keeper des Gegners nicht.
Die Rudolstädter verteidigten indes weiter mit Mann und Maus, lagen permanent von Krämpfen geplagt auf dem Rasen und sorgten auch so dafür, dass Eilenburg nie in einen Spielfluss kam. Prüfer wollte die Fehler dennoch nicht bei anderen suchen. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen“, so der Trainer, der auch die Ausrede Kunstrasen nicht gelten lassen wollte. Was Fakt war: Der kleine Platz spielte den robusten Gästen in die Karten. Die Chance, sich in Zweikämpfen aufzureiben, war deutlich größer, als im luftigen Ilburg-Stadion – und so entführte Rudolstadt drei nicht eingeplante Punkte und macht sich Luft im Abstiegskampf. Der Aufstiegskampf bleibt dagegen ein Schneckenrennen. Wenn’s Spaß macht…
F.d.R. Hartmut Gerlach